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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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finanzieller Hinsicht musste er etwas tun, aber noch brauchte er sich nicht zu beeilen. Ihm blieben noch ein paar Wochen Zeit. Sogar Monate. Wenn ihn irgendwann der Hunger quälen sollte, würde er wahrscheinlich die nötige Motivation aufbringen, eine wöchentliche Kolumne zu übernehmen. Zwei der größeren Zeitungen hatten bereits ihre Fühler nach ihm ausgestreckt.
    Aber zunächst musste er über Julie hinwegkommen. Seine Ehe war im Sommer vor acht Jahren abrupt beendet worden, als ein betrunkener Autofahrer frontal mit dem Wagen seiner Frau zusammengestoßen war. Ihre Wirbelsäule war dabei gebrochen, und ihrem Kopf wurden irreparable Schäden zugefügt. Vor sechs Monaten hatte Randall sie beerdigt. Damals hatte er nicht geweint. Acht Jahre, in denen er sie halb lebendig, halb tot hatte daliegen sehen – seine Julie und doch nicht seine Julie –, hatten seinen Vorrat an Tränen aufgebraucht.
    Während all der Jahre hatte er ihr ihre Lieblingsblumen ans Bett gebracht – Blumen, die sie nicht sehen und nicht riechen konnte. Aber er hatte sich gesagt, dass sie tief in ihrem Innern spürte, dass sie da waren. Und dass er sie liebte und sie immer lieben würde, was auch geschehen mochte. Und schließlich hatte er sie Anfang Februar, an einem kalten, verregneten Morgen, nach einem Gedenkgottesdienst im engsten Freundeskreis neben ihren Eltern begraben. Dann war er allein nach Hause gefahren und hatte sich bis zur Besinnungslosigkeit betrunken.
    Eine Woche später hatte er seine Kündigung eingereicht, die letzten drei Flaschen Whiskey in den Ausguss geleert und sich stattdessen mit Cola eingedeckt. Den Sommer verbrachte er damit, zu grübeln, Baseball zu gucken und noch einmal „Krieg und Frieden“ zu lesen. Er würde anfangen, darüber nachzudenken, was er mit dem Rest seines Lebens machen sollte, wenn die Baseball-Saison vorbei war, das hatte er sich fest vorgenommen,
    Nur die Pensionsparty für Dan hatte ihn aus seinem Apartment herauslocken können. Es wurde vermutlich langsam Zeit, gestand er sich mit bitterer Belustigung ein. Sein Geschick im Umgang mit Menschen, das noch nie besonders ausgeprägt war, stumpfte durch den Mangel an Übung langsam ab.
    „Mac, freut mich, dich zu sehen.“ Er begrüßte einen Mann, der früher für einen der wichtigeren Sender über das Weiße Haus berichtet hatte, und ging weiter.
    „He, Randall. Wo steckst du denn? Man hat in letzter Zeit nicht viel von dir gesehen.“
    „Randall, gut, dich zu sehen, alter Junge!“, rief jemand anders.
    Randall schlängelte sich an den Gästen vorbei, die in Gruppen beieinander standen, und hatte fast die Hälfte des Wegs bis zur Tür hinter sich gebracht, als ein riesiges Sofa und einige Frauen ihm den Weg versperrten. Die Frauen zogen gerade über einen armen Teufel her, den sie offensichtlich alle kannten.
    „Hast du ihn bei der letzten Konferenz gesehen? Ich schwöre euch, wenn ich so aussehen würde, würde ich mir die Kehle …“ Sie machte eine unmissverständliche Handbewegung.
    Eine Rothaarige in einem schwarzen Anzug, der so knapp saß, dass er ihr vermutlich zwei Nummern zu klein war, beugte sich vor, wobei sie fast ihren Drink verschüttete, und sagte mit vom Whiskey belegter Stimme: „Schätzchen, ich habe bis in die Schublade mit seiner Unterwäsche geguckt, ihr könnt es mir glauben, die Gerüchte sind die reine Wahrheit!“
    Klatsch und Tratsch waren an der Tagesordnung. Höhnische Bemerkungen, gehässige Kommentare. Randall sah auf die Uhr. Er hatte eigentlich vorgehabt, höchstens zwanzig Minuten zu bleiben, aber er brauchte allein schon so viel Zeit, um sich zum Ausgang vorzukämpfen. Jeder, der sich so lange mit Presseleuten und Politikern abgegeben hatte wie er, hätte eigentlich wissen müssen, was ihn erwartete. Skandale blühten in Washington, D.C., wie die Kirschbäume im Frühling, und es bedurfte keiner besonderen Anstrengung, um hier einen Faden aufzuschnappen, dort einen anderen und daraus eine Geschichte zu weben, die einige Leben zerstören und Karrieren beenden konnte.
    Randall dankte im Stillen dem Himmel dafür, dass er nicht diesen Weg gewählt hatte. Das war einfach nicht nach seinem Geschmack. Als er sicher war, dass seine Objektivität als Gerichtsreporter nachließ, hatte er um andere Aufgaben gebeten. Das hatte zwar zur Folge gehabt, dass er nicht mehr so oft mit Julie zusammen sein konnte, aber er hatte sowieso hauptsächlich seinetwegen stundenlang an ihrem Bett gesessen. Der Arzt hatte ihn

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