BACCARA EXKLUSIV Band 45
einer roten Ampel. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“
„Natürlich.“
Sie griff nach hinten und legte ihm ein Halstuch in den Schoß. „Würdest du dir damit bitte die Augen verbinden?“
Er hielt den Seidenstoff in den Fingern und warf Jenna einen verwirrten Blick zu. „Wie bitte?“
„Verbinde deine Augen. Beeil dich, sonst ist es zu spät.“ Die Ampel sprang um, und Jenna bog links ab.
„Was soll denn das?“
„Stan, da du Arzt bist, willst du ebenso wie ich immer alles unter Kontrolle haben. Aber würdest du dir jetzt bitte die Augen verbinden?“
Widerstrebend gehorchte er.
„Kannst du noch etwas sehen?“
„Nein“, antwortete er knapp. Er hatte eine emotional frustrierende Woche hinter sich, und seine Geduld war dünn. Er fühlte sich seit Tagen hilflos. Die Augenbinde machte das alles noch schlimmer.
„Gut.“ Sie drückte beruhigend sein Bein. „Es ist nur für ein paar Minuten.“
„Das will ich auch hoffen“, murmelte er.
Sie drehte das Radio an und fuhr weiter. Er spürte, dass der Wagen mehrere gewundene Kurven nahm, bevor er zum Stehen kam. Stan wollte die Augenbinde abmachen, doch Jenna hielt ihn zurück.
„Noch einen kleinen Moment.“
Er hörte, wie sie etwas vom Rücksitz des Wagens nahm und die Tür zuschlug. Dann öffnete sie seine Tür und führte ihn. Er bemerkte, dass es kühler war und der Wind aufgefrischt hatte. Er ging zunächst auf einem Pflaster, dann auf weicherem Boden und Blättern.
Jenna brachte ihn zum Stehen. „Bevor du die Augenbinde abmachst …“
„Soll das etwa heißen, dass ich noch länger warten muss?“
„Würdest du bitte den Mund halten, damit ich dir sagen kann, dass ich dich liebe?“
Stan schwieg benommen. Dann riss er sich die Augenbinde herunter und starrte Jenna an. Sie wirkte leichte verärgert, aber auch nervös.
Stans Herz schlug schneller. „Könntest du das noch einmal wiederholen?“
„Hast du es beim ersten Mal nicht verstanden?“
„Doch, habe ich“, sagte er mit rauer Stimme und zog sie in die Arme. „Aber ich will es noch einmal hören.“
„Ich liebe dich“, erklärte sie sanft. „Hast du schon eine Idee, wo wir uns befinden?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, dich anzusehen.“
In ihren Augen schimmerten ungeweinte Tränen. „Ich kann nicht glauben, wie viel Glück ich habe, dass du mich liebst.“
„Mir geht es genauso, Jenna Jean.“
Sie streichelte seine Wange. „Da ist noch etwas anderes, was ich dich fragen will. Es ist wichtig, und falls du etwas Zeit brauchst, habe ich dafür Verständnis.“ Sie atmete tief durch. „Willst du …“
Alarmiert presste er ihr die Hand auf den Mund. „O nein, das tust du nicht!“ Er fluchte leise. Diese Frau würde ihn für den Rest seines Lebens auf Trab halten „Ich wollte dich den ganzen letzten Monat fragen, aber ich dachte nicht, dass du schon bereit wärst. Ich lasse also nicht zu, dass du mir in dieser Sache zuvorkommst. Du gehörst schon eine ganze Weile zu mir, Jenna. Du wusstest es nur nicht. Willst du mich heiraten?“
Ihre Augen weiteten sich. Sie neigte den Kopf und versuchte etwas zu sagen, doch seine Hand lag noch immer auf ihrem Mund. „Ich hoffe, das war ein Ja“, meinte Stan und zog die Hand fort.
„Ja, ja, ja“, erwiderte sie und küsste ihn. Stan konnte kaum atmen vor Freude. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so ganz gefühlt. Er fuhr ihr durch die seidigen Haare und presste sie, so fest es ging, an sich.
Als sie sich endlich wieder voneinander lösten, wirkte Jenna leicht benommen. „Du weißt noch immer nicht, wo du bist“, erinnerte sie ihn.
Er schaute sich um und sah die Lichter von Roanoke unter ihnen. Dann entdeckte er den Mill Mountain Star. Ihm fiel wieder ein, dass er ihr von seiner Fantasie erzählt hatte, und ein Schauer durchlief ihn. Er wandte sich wieder an Jenna. „Ich hoffe, du hast eine Decke mitgebracht.“
„Sie liegt schon auf dem Boden“, entgegnete sie und küsste ihn erneut.
Heftige Erregung breitete sich in ihm aus. „O Jenna, bist du sicher, dass du das willst?“, fragte er und zog ihr Kleid bis zu den Oberschenkeln hoch.
„Ja.“ Ungeduldig zerrte sie sein Hemd aus der Hose. Offenbar empfand sie das gleiche brennende Verlangen wie er. Sie waren zu lange getrennt gewesen. Die eine Woche war ihnen wie eine Ewigkeit vorgekommen.
Er ließ die Hände zu ihrem Po hinaufgleiten und stellte fest, dass sie unter dem Kleid nackt war. Er stöhnte auf.
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