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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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Hollywood-Partys gewesen. Nur Reporter, die die Ansichten des Senators teilten, waren eingeladen worden. Randall, der sich in jenem frühen Stadium seiner Karriere politisch als unvoreingenommen betrachtete, wollte gerade die Party verlassen, als er das Mädchen bemerkte.
    In einem Kleid, das vermutlich kostspielig, aber recht unschmeichelhaft war, hatte die junge Sarah verloren neben ihrem Vater gestanden, während der auf einen wichtigen Sponsor einredete, ihm die Hand schüttelte, ihm auf die Schulter klopfte und dann dazu überging, die Daumenschrauben anzulegen. Etwas in ihrem Blick hatte Randalls Aufmerksamkeit erregt.
    Neben Langeweile und Mitleid war das wohl auch der Grund gewesen, weshalb er zu ihr hinübergeschlendert war, nachdem er sich eine Tasse Tee und ein Sandwich – mit Spargel und Streichkäse, das wusste er noch – vom Büfett genommen hatte.
    „Hi. Ich heiße Randall“, hatte er sie angesprochen, „und ich bin auf der Suche nach Schulschwänzern. Hast du die Erlaubnis deiner Eltern, hier zu sein?“ Natürlich war das albern, aber sie war schließlich noch ein halbes Kind.
    „Angenehm. Ich heiße Anonymus Jones. Und wenn Sie mich verraten, werde ich deportiert, und falls der König einen schlechten Tag hat, wahrscheinlich sogar enthauptet.“
    „Tja, das hab ich mir fast gedacht.“ Randall nickte ernst. „Ich habe dir für alle Fälle eine Henkersmahlzeit mitgebracht. Die Spargelsandwiches sahen irgendwie ungefährlicher aus als diese anderen braunen Dinger.“
    „Die geräucherten Wiesellendchen?“
    „Die waren schon alle. Es waren noch ein paar Haifilets übrig, aber du weißt ja, was man über Meeresfrüchte sagt.“
    „Nein, was denn?“
    Er hatte mit den Schultern gezuckt. „Keine Ahnung.“
    Da hatte sie gelächelt – ein kurzes, spontanes Lächeln, das schon wieder vorbei war, bevor es richtig begonnen hatte. Sie hatten ein wenig geplaudert, und dann hatte Sarah nach dem Tee gegriffen. Ihre Hand war gegen die Tasse gestoßen, und als sie verhindern wollte, dass der Tee überschwappte, ließ sie das Sandwich fallen, direkt auf seinen Schuh. Es landete mit dem Käse nach unten genau auf dem Schnürsenkel, und es war nicht einfach gewesen, den Schuh wieder sauber zu bekommen.
    Das arme Mädchen war entsetzt, also hatte Randall seinen Ärger hinuntergeschluckt und gewitzelt, dass Spargel ein sehr gutes Schuhpflegemittel sei. „Es ist der Geruch, weißt du? Hast du schon jemals an Spargel geschnüffelt? Ein hochwirksames Zeug.“
    Sie hatte so dankbar ausgesehen, dass er Angst bekommen hatte, sie könnte etwas so Peinliches tun, wie ihm die Hand zu küssen. Deshalb hatte er hastig etwas von einer Verabredung gemurmelt und war gegangen, bevor sie sie beide in Verlegenheit bringen konnte.
    Und doch hatte er die Verletzlichkeit in ihrem Blick bemerkt. Sie schien ihm viel zu sensibel zu sein für die Kreise, in denen sie sich bewegte. Er erinnerte sich noch, dass er dachte, mit einem Gauner wie J. Abernathy Jones zum Vater würde sie auf dem Sofa eines Therapeuten landen, bevor das Jahr vorüber war – wenn sie nicht schon längst dort war.
    Sarah Mariah Jones Sullivan, dachte er jetzt. Tochter von Senator J. Abernathy Jones, Frau – oder vielmehr Witwe – des Junior-Kongressabgeordneten Stanley Sullivan. Trotz seines Rufs, ein moderner John Kennedy zu sein, war Sullivan nichts weiter als ein schmutziger, unbedeutender Schürzenjäger gewesen, der nur mit knapper Not von den Folgen des Skandals verschont geblieben war, der die Karriere seines Schwiegervaters beendete, nicht aber dessen Ambitionen.
    Randall war nach einem Auftrag im Kosovo in die Staaten zurückgekehrt, gerade als Sullivan mit fliegenden Fahnen unterging. Er war noch tief in seiner Trauer verstrickt und hielt sich von seinen Reporter-Kollegen fern, deshalb hatte er es vorgezogen, die Berichte am Fernseher in seinem leeren Apartment zu verfolgen. Sarah war auf ihre ruhige Art täglich an der Seite ihres Mannes zu sehen gewesen. Randall hatte sich unwillkürlich gefragt, wie sehr der Aufruhr sie wohl belasten mochte. Immerhin hatte sie schon genug leiden müssen, als die Sünden ihres Vaters ans Licht gekommen waren.
    Selbst unter schwierigsten Umständen hatte sie damals, soweit er wusste, nie die Haltung verloren. Randall beobachtete, wie sie Tag für Tag von einer Reporter-Meute verfolgt und bedrängt wurde. Mit hoch erhobenem Kopf hatte sie ihre Peiniger mit demselben direkten Blick aus der Fassung gebracht, an

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