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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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Sunny als Erste.
    „Haben wir dich aufgeweckt?“, fragte er und hob den Jungen auf den Arm.
    Jason schüttelte den Kopf. „Ich habe schlecht geträumt.“
    „Ich bringe dich wieder ins Bett.“ Er wandte sich an Sunny. „Werden Sie warten?“
    „Natürlich.“
    Sunny wartete fünfzehn Minuten, dann ging sie den Flur entlang zum Kinderzimmer. Chase lag vollständig bekleidet auf Jasons Bett und schlief. Das einzige Geräusch war ihr leises, gleichmäßiges Atmen.
    Er liebt die Kinder, dachte sie spontan und trat näher. Beschützend hatte er den Arm um Jason gelegt. Süß. Doch sofort korrigierte sie sich. Chase Monroe war definitiv kein süßer Mann. Unnachgiebig, ja. Und leider höllisch gut aussehend. Ihr Blick glitt von seinen zerzausten Haaren über seinen ganzen Körper. Selbst schlafend verdiente dieser Mann einen zweiten Blick.
    Aber er war Reporter, das durfte sie nicht vergessen. Hätte sie ihren Onkel nicht dazu ermutigt, Jeff Miller die Interviews zu geben, wäre Leo möglicherweise nicht dem Druck ausgesetzt gewesen, den Handel mit der Staatsanwaltschaft einzugehen. Wenn sie schlau war, machte sie einen großen Bogen um Chase Monroe III.
    Doch bevor sie ging, deckte sie ihn noch zu und schaltete das Licht aus.

    Als Sunny ihr Haus betrat, klingelte das Telefon, und dann erschrak sie beinahe zu Tode, als sie plötzlich schnelles Flügelschlagen hörte und gleich darauf Vogelkrallen auf der Schulter spürte. Sie zwang sich, ganz still zu stehen, und wartete, bis ihr Herzschlag sich normalisiert hatte, wobei sie sich sagte, dass der Vogel viel schreckhafter war als sie.
    „Gracie, Sweetheart.“ Sacht streichelte sie dem Wellensittich über den Kopf. „Du solltest eigentlich in deinem Käfig sein.“
    „Buenos días“, krächzte Gracie.
    „Ah, jetzt verstehe ich.“ Mit sanftem, aber festem Griff hielt sie den Vogel fest, schaltete mit dem Ellbogen das Licht ein und ging zum Käfig. „Hector hat dir Spanisch beigebracht, und du dankst es ihm, indem du wegfliegst? Böses Mädchen, Gracie.“
    Der Vogel antwortete mit weiteren spanischen Wörtern, und sie erkannte eine Redewendung, die Hector oft benutzte, wenn etwas am Computer schiefging. Sie hob die Augenbrauen, steckte die Hand in den Käfig und wartete, dass Gracie auf ihre Stange sprang.
    „Wenn du so weitermachst, muss ich dir den Schnabel mit Seife auswaschen. Und Hectors Mund vielleicht auch.“
    Sie hatte eben den Käfig verschlossen, als das Telefon aufhörte zu klingeln. Der Anrufer hinterließ keine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Sunny sah skeptisch auf die Uhr. Mitternacht. Könnte es so spät noch ein Kunde gewesen sein?
    Sie gähnte und kletterte die Leiter zur Galerie hoch, auf der sie schlief. Wahrscheinlich hatte sich nur jemand verwählt. Da klingelte es erneut, und sie sprang rasch wieder hinunter und langte nach dem Hörer. Ein statisches Knistern drang aus der Leitung. Dann ertönte undeutlich eine Stimme: „Sunny, bist du es?“
    „Wer spricht dort?“
    „Onkel Leo.“
    „Du klingst so anders. Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Sicher, sicher.“
    Es knisterte erneut in der Leitung, und sie presste den Hörer dicht ans Ohr.
    „… mehr Geld. Kannst du …“ Das Knistern und Rauschen wurde stärker. „… Versicherung?“
    „Onkel Leo, ich kann dich kaum verstehen. Die Verbindung ist so …“
    Das Rauschen hörte auf. „Ich frage nicht gern, aber ich brauche noch mehr Geld, um in die Berufung zu gehen. Kannst du etwas auftreiben?“
    „Nein. Ich habe dir alles gegeben, was ich gespart hatte.“
    „Kannst du über dein Geschäft nicht einen Kredit aufnehmen?“
    „Nein, es ist ein Dienstleistungsunternehmen und hat so gut wie keine Vermögenswerte. Aber darüber haben wir doch schon gesprochen. Weißt du nicht mehr?“
    „Die Versicherung …“ Was immer Leo ihr sagen wollte, ging im erneuten Rauschen der Leitung unter.
    „Onkel Leo, bist du noch da? Ist auch wirklich alles in Ordnung mit dir?“
    Plötzlich war nur noch das Freizeichen zu hören. Verwirrt legte Sunny auf und starrte auf das Telefon. Leo hatte so merkwürdig geklungen, beinahe verzweifelt. Aber er war nie verzweifelt. Selbst als er sie um die zehntausend Dollar gebeten hatte, hatte er ihr ruhig erklärt, er müsse lediglich einige Vermögenswerte verkaufen und könne ihr die Summe bald zurückzahlen.
    Wie, um alles in der Welt, war es ihm überhaupt gelungen, mitten in der Nacht die Erlaubnis zu einem Telefongespräch zu bekommen?

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