BACCARA EXKLUSIV Band 45
Cola?“ Sunny bückte sich und holte eine Dose Cola aus dem Kühlschrank.
Dabei rutschte ihr Hemd ein Stück hoch, und hingerissen blickte Chase auf ihre glatte weiße Haut. Er musste schlucken, da er plötzlich einen trockenen Hals bekam.
„Die Kinder dürfen doch einen Schluck Cola, oder? Der Saft ist nämlich alle.“
„Sicher“, antwortete er. „Haben Sie etwas gegen Kaffee?“, fragte er dann, als sie die Cola auf vier Gläser verteilte.
Sunny lachte auf. „Nein, aber es dauert zu lange, welchen zu kochen, und ich muss meine Dosis Koffein jetzt bekommen.“ Sie reichte Emma ein Glas und leerte ihr eigenes in einem Zug.
In diesem Moment landete Gracie auf Chase’ Kopf.
„Was, zum Teufel …“
„Machen Sie keine hastige Bewegung. Sonst bekommt sie Angst.“
„Wer bekommt Angst?“
„Gracie, mein Wellensittich.“
Jason streifte die Hausschuhe ab und kam wie der Blitz angerannt. „Darf ich sie streicheln?“
„Nur wenn du ganz vorsichtig bist. Sie fliegt sonst weg.“ Sachte streichelte Sunny ihr über den Kopf.
„Buenos días“, krächzte Gracie.
„Sie spricht ja!“ Jason sah den Vogel mit großen Augen an.
„Sie spricht spanisch?“, fragte Chase.
„Eine kleine Aufmerksamkeit von Hector“, erklärte Sunny trocken.
Unwillkürlich schaute Chase zur Galerie hinauf. „Wer ist Hector?“ Er hatte nicht den Eindruck gehabt, als würde Sunny mit jemandem zusammenleben.
„Mein Assistent. Er hat ein Buchhaltungsprogramm für ‚Service with a Smile‘ geschrieben, das ihm gleichzeitig als Magisterarbeit für die Uni diente. Zum Glück für mich hat er beschlossen, auch noch seine Doktorarbeit zu machen. Gib mir deine Hand, Emma, dann zeige ich dir, wie du Gracie streicheln kannst.“
Chase folgte ihr mit den Blicken. Die Kinder waren begeistert, und nicht nur von dem Vogel. Als Erstes hatte Jason heute Morgen nach Sunny gefragt, und Emma hatte angefangen zu weinen, als er erklärte, dass sie sie heute nicht sehen würden.
Es war nicht gut, wenn die Kinder zu sehr an ihr hingen. So hatte er das zumindest im Morgengrauen gesehen, als er in Jasons Bett aufgewacht war. War sein Leben und das der Kinder nicht schon kompliziert genug? Sunny Caldwell würde alles noch komplizierter machen. Trotzdem waren sie jetzt hier.
Sie setzte sich nun auf den Boden, winkelte ein Bein an und streckte das andere aus. Wie gebannt blickte er auf ihre nackten Waden und die zarten Fußknöchel. Von Neuem stieg Verlangen in ihm hoch, und es war noch stärker und intensiver als die Male davor. Warum konnte er nicht eine Minute in ihrer Nähe sein, ohne sie berühren zu wollen?
Sunny bemerkte seine Anspannung, als sie zu Chase sah. Sie erkannte es an der Haltung seiner Schultern und den zusammengepressten Lippen. Fühlte er sich ausgeschlossen? Warum schloss er sich ihnen dann nicht an? Andererseits war er nicht gerade so gekleidet, um auf dem Boden zu hocken und mit einem Vogel zu spielen.
Sie setzte Gracie auf Jasons Finger, stand auf und ging zu Chase. „Ich weiß genau, was Sie denken.“
„Tatsächlich?“
„Sie fragen sich, wohin Sie hier geraten sind.“ Doch als sie ihm die Hand auf den Arm legte und zu ihm hochschaute, entdeckte sie kein bestätigendes Lächeln in seinen Augen.
Kaum hatte Sunny ihn berührt, dachte Chase an gar nichts mehr. Er spürte nur noch ihre Nähe und nahm tief ihren Duft in sich auf. Sie roch nach Frühling und frischer Morgenluft, und er konnte sich nicht daran hindern, durch ihre Locken zu streichen.
Sunny versuchte ihr pochendes Herz zu ignorieren. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, wie viel größer Chase war. Sie musste den Kopf weit in den Nacken legen, um seinen Hals zu sehen. Die kleine Ader pulsierte heftig, während er unglaublich sanft ihr Haar berührte. Ihr Atem flog, aber das lag sicher nur am Koffein. Sobald sie mehr Geld hatte, würde sie sich einen Entsafter kaufen und das morgendliche Colatrinken aufgeben.
Er blickte auf ihren Mund. „Ich weiß nur, was ich mir jetzt wünsche“, sagte er mit leiser, rauer Stimme.
Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie sollte sich zurückziehen, so wie es ihr letzte Nacht in seiner Küche gelungen war. Aber was sie jetzt empfand, war stärker, und es drängte sie zu ihm. Er schien das zu spüren, denn langsam beugte er sich über sie.
Seine Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt, da kicherte Jason plötzlich.
„Zur Hölle!“, rief der Junge, als Gracie in der nächsten Sekunde aufgeschreckt
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