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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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Kriegsberichterstatter nannte, der im Moment seinen Beruf nicht aktiv ausübte.
    Allerdings hatte sie dafür nur sein Wort.
    Was würde er sagen, wenn sie ihm von Kitty erzählte? Würde sein erster Gedanke der Story gelten oder dem Wohlergehen des Kindes? Würde er sie für verrückt halten, dass sie sich so sehr um ein Kind kümmerte, das sie nie gesehen hatte? Noch dazu eins, das der unleugbare Beweis für die Untreue ihres Mannes war?
    Kitty zuliebe konnte sie es nicht riskieren. Es machte sie schon nervös genug, wenn sie daran dachte, was die Poughs dem Mädchen sagen mochten, wenn es alt genug war, um nach seinem Vater zu fragen.
    „Er war ein freundlicher, gut aussehender Mann mit einer brillanten Zukunft, aber leider, Süßes, starb er, ohne dich kennenzulernen.“
    Sarah fragte sich, was Randall sagen würde, wenn sie ihm die ganze Geschichte erzählte. Über die Zahlungen, die ihre bescheidenen Mittel überstiegen, von den Anrufen der Poughs, die immer wieder nachfragten, ob sie ihnen nicht mehr schicken konnte. Sarah hatte große Angst, dass sie in ihren Forderungen immer hartnäckiger werden und an die Öffentlichkeit treten könnten, wenn sie sie immer wieder abwies. Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, hatte sie sich angewöhnt, nicht ans Telefon zu gehen.
    Und als wäre das nicht schon genug, gab es da noch Clive und ihren Vater, die sie bedrängten. Der Himmel mochte wissen, was die beiden von ihr wollten. Sie hatte eine Heidenangst, auch nur zu fragen. Bevor sie nicht gute Antworten parat hatte, zog sie es vor, sich den Fragen gar nicht erst zu stellen.
    Wie sehr wünschte sie sich, sie könnte sich in Randalls Arme flüchten, die Augen schließen und die Welt um sich für einen Moment vergessen. Er war ein Mann, an den sich eine Frau in Not instinktiv wenden würde, nicht weil er für alles eine Lösung parat hatte, sondern weil es eben Zeiten gab, in denen eine Frau einfach nur in den Arm genommen werden wollte. Ohne dass jemand Fragen stellte, ohne dass jemand Antworten verlangte, sodass sie einfach den Luxus freundschaftlichen Trostes genießen konnte.
    Früher oder später – wahrscheinlich früher – würde sie von hier fortgehen und einen Job finden müssen. Wenn man nicht gerade ein Farmer war, gab es hier in Snowden keine Arbeit.

    Randall stand auf der Leiter und wechselte die Scharniere der Fensterläden an der Ostseite des Hauses aus. Für einen Reporter war er erstaunlich praktisch veranlagt. Sarah war noch nie auf die Idee gekommen, sie könnte ihre Arbeiten danach einteilen, auf welcher Seite des Hauses gerade die Sonne stand. Den ganzen Nachmittag hatte sie unter der heißen Sonne geächzt, um den Rest der Weinreben herunterzuzerren.
    „Warum benutzen Sie keinen Unkrautvertilger und warten dann einfach darauf, dass der Weinstock braun wird, bevor Sie ihn ein für alle Mal ausreißen?“ Randall war so leise hinter sie getreten, dass sie ihn nicht gehört hatte.
    Der Schweiß rann ihr über das Gesicht, und sie antwortete gereizt: „Nun, wahrscheinlich weil ich nie daran gedacht habe.“
    Er griff an ihr vorbei, packte eine Weinrebe und zog. Sarah drehte sich um und half ihm. Plötzlich gab der riesige, verhedderte Weinstock nach, und Sarah stolperte nach hinten.
    Lachend fing Randall sie auf, bevor sie fallen konnte. „Immer langsam! Wir wollen uns doch nicht noch mehr verrenken, brechen oder aufschürfen.“
    „Ob Sie es glauben oder nicht“, sagte sie und befreite sich hastig aus seinem Griff, „ich habe mir noch nie auch nur einen einzigen Knochen gebrochen.“
    „Dann fangen Sie nicht damit an, einen meiner Knochen zu brechen.“
    Sie stand immer noch dicht neben ihm und spürte die Wärme seines Körpers. Beweg dich, Sarah, zieh Leine, befahl sie sich.
    „Halt, bewegen Sie sich nicht“, sagte Randall fast im gleichen Moment leise. Sie waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Er hob eine Hand und berührte ihr Haar. Als sein Gesicht ihrem näher kam, konnte sie die kleinen goldenen Tupfer in seinen Augen sehen. Unwillkürlich schloss sie ihre Augen, und ihre Lippen öffneten sich erwartungsvoll.
    „Hab ich dich!“, rief er triumphierend und griff nach etwas in ihrem Haar.
    Sarah schlug instinktiv nach seiner Hand, zutiefst verärgert über das, was sie gedacht hatte. Was sie erwartet hatte.
    Na schön, was sie ersehnt hatte.
    Sie starrte angewidert auf den winzigen Wurm, den Randall zwischen den Fingern hielt, schauderte und wollte

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