BACCARA EXKLUSIV Band 45
selbst wenn Sie jetzt nicht mehr so viel Zeit beim Sender verbringen, kann es immer Notfälle geben.“ Ihre Nervosität nahm zu, und sie hatte wieder dieses Kribbeln im Bauch. Es lag an dem unverwandten Blick, mit dem Chase sie betrachtete – als könnte er bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
„Sie haben doch wohl nicht Ihre Meinung über Mrs. Winthrop geändert, oder?“
„Um Himmels willen, nein“, antwortete sie schnell, dabei hatte seine Frage rein rhetorisch geklungen. „Wen Sie brauchen, ist meine Tante Alma.“
„Ihre Tante Alma?“
„Sie ist die perfekte Lösung. Früher kochte sie für meinen Onkel und leistete ihm Gesellschaft. Jetzt lebt sie in dem kleineren Haus, und … nun, sie langweilt sich. Es wäre großartig für sie, wenn sie Ihnen helfen könnte.“ Sie begeisterte sich immer mehr für ihre Idee und begann, auf und ab zu laufen. „Sie kann wirklich wunderbar kochen, und, was noch wichtiger ist, sie liebt Kinder.“
Chase hörte ihr nur halb zu, da seine Aufmerksamkeit mehr auf Sunny selbst gerichtet war. Trotz ihrer verwaschenen Jeans und dem schlichten weißen T-Shirt strahlte sie auch heute eine ganz besondere Energie aus. Sie sprühte förmlich vor Sympathie, Herzlichkeit und Loyalität, während sie von ihrer Tante sprach. War es diese Offenheit, mit der sie ihre Gefühle zeigte, die ihn immer stärker anzog? Oder fragte der zynische Reporter in ihm sich lediglich, wie tief ihre Gefühle gingen? Möglicherweise war es an der Zeit, das herauszufinden.
„Also?“ Sunny drehte sich um und stellte fest, dass Chase kaum einen halben Meter von ihr entfernt stand. Fast wäre sie nun doch zurückgewichen. „Was denken Sie über Tante Alma?“
„Ich denke überhaupt nicht an Tante Alma.“
„Das sollten Sie aber. Ich kann schließlich nicht jeden Abend herkommen und Jason und Emma ins Bett bringen.“ Sie hätte schwören können, dass er sich nicht bewegt hatte, doch plötzlich schien er noch näher zu sein. Seine obersten Hemdknöpfe standen offen und gaben den Blick auf seine glatte, gebräunte Haut frei. Sie erinnerte sich an die Bräunungslinie an seinen Hüften, und ihre Gedanken drohten völlig durcheinanderzugeraten. Reiß dich zusammen, rief sie sich zur Ordnung. Es ging um Jason und Emma, und sie hatte von … von Tante Alma gesprochen!
Sie räusperte sich. „Waren Sie nicht derjenige, der ein Kindermädchen so praktisch fand und für eine große Hilfe hielt? Nun, genau das ist Tante Alma.“
„Schön. Vereinbaren Sie einen Vorstellungstermin mit ihr.“
Diesmal wich sie zurück, als er auf sie zutrat – und stieß gegen die Wand.
„Sie sind nervös“, bemerkte Chase und sah Sunny dabei fest in die Augen. Verwirrung lag in ihrem Blick – und etwas viel Verlockenderes.
„Nein.“
Er legte einen Finger auf die pulsierende Ader an ihrem Hals. „Warum pocht Ihr Herz dann so heftig?“
„Ich mache mir Sorgen … wegen Gracie … meinem Wellensittich. Ich habe vergessen, sie zu füttern.“ Sunny war wie gebannt, als Chase mit der Fingerspitze ihren Hals berührte.
Er beugte sich vor, und seine Lippen streiften zart ihren Mund. Dann zog er sich zurück und schaute sie einfach nur an.
Sunnys blaugrüne Augen waren um einige Nuancen dunkler geworden und hatten nun die Farbe des Meeres unmittelbar vor einem Sturm.
„Nicht“, flüsterte Sunny, „das ist keine gute Idee.“
„Wahrscheinlich nicht“, murmelte Chase.
Im nächsten Moment lag sein Mund auf ihrem, und er küsste sie fest und voller Leidenschaft. Sie hatte es herbeigesehnt, und ebenso leidenschaftlich küsste sie ihn wieder und umklammerte seine Schultern. Ihre Finger gruben sich in die harten Muskeln, und während es sie heiß durchströmte, zog sie ihn näher.
Chase stöhnte auf und löste sich atemlos von Sunnys sinnlich weichen Lippen. Ich muss mich wieder unter Kontrolle bekommen, beschwor er sich. Doch er behielt die Hände in ihrem Haar, und ihr Duft hüllte ihn ein. Heiser flüsterte sie seinen Namen, und er drückte sie noch einmal an sich.
Sie war so zart, und sie machte ihn wahnsinnig. Mit wachsendem Verlangen stellte er sich vor, sie zu lieben. Jetzt sofort, im Stehen, hier in der Küche. Eine undenkbare und viel zu erregende Vorstellung. Fluchend ließ er Sunny los und trat rasch einen Schritt zurück.
Sunny wagte es nicht, sich zu bewegen. Ihre Knie waren weich wie Butter, ihr Puls raste, und sie war froh, dass sie an der Wand stand. „Weshalb haben Sie das getan?“
Ja,
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