Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
Vom Netzwerk:
Waffe zu kaufen? Weshalb hat er keine Alarmanlage installieren lassen? Oder einen großen Hund angeschafft?“
    „Zu viel Aufwand“, erläuterte Alma. „Wir ziehen einen Revolver vor.“
    Sunny leerte ihre Tasse und ließ sich in einen Sessel sinken. „Habt ihr überhaupt schon je damit geschossen?“
    „Nicht auf einen Einbrecher. Aber einmal …“ Alma zielte mit der Häkelnadel zur Decke, „… peng!“ Sie lachte verschmitzt. „Ich mache nur Spaß. Wir haben nur mal auf dem Schießstand damit geübt, und Marnie ist wirklich eine erstklassige Schützin.“
    Marnie strahlte. „Ich sage doch, du brauchst dir unseretwegen keine Sorgen zu machen.“
    Sunny starrte ihre beiden Tanten an. „Das genügt. Ich werde Onkel Leo noch diese Woche einen Besuch abstatten.“
    „Er wird sich sicher freuen. Aber zerbrich dir über uns nicht den Kopf“, beschwichtigte Marnie sie.
    „Und auch nicht über Leo“, fügte Alma hinzu.
    „Das sehe ich anders“, wandte Sunny ein. „Er hat mich erst letzten Montag angerufen, weil er mehr Geld für seine Berufung braucht.“
    „Unsinn!“, rief Alma. „Gib ihm bloß keinen Cent mehr! Du hättest ihm schon die Zehntausend nicht leihen dürfen.“ Sie wehrte Sunnys Protest mit der Häkelnadel ab und fuhr entschieden fort: „Ich weiß ja, dass du an ihm hängst. Und dass du dich unsinnigerweise für die Höhe seiner Strafe verantwortlich fühlst, weil du das Interview mit diesem protzigen jungen Reporter arrangiert hast. Aber du irrst dich.“ Nachdrücklich hob sie noch einmal die Häkelnadel, wickelte dann ein Stück Spitze darum und verstaute sie. „Ich liebe meinen Bruder ebenfalls, aber ich kenne ihn. Die Regierung hat bestimmt nicht sein ganzes Geld bekommen. Er hat noch genug davon irgendwohin beiseitegeschafft.“
    „Ich glaube, diesmal irrst du dich“, meinte Sunny. „Als er mich anrief, klang er so … komisch. Überhaupt nicht wie er selbst. Und gestern rief er sogar Mom in Florida an, um zu fragen, ob er die Hypothek fürs Haus beleihen könnte.“
    „Nun, ich hoffe, sie hatte so viel Verstand, nein zu sagen“, erklärte Alma und nahm ihre Teetasse. Sie verzog das Gesicht. „Ich werde eine Kanne von meinem eigenen Tee brühen. Dieses Zeug schmeckt ja nur nach Chemie.“
    „Deine Mutter hat sich doch geweigert, oder?“, hakte Marnie nach.
    „Darum geht es nicht. Mom musste ihn daran erinnern, dass die Hypotheken doch ihm gehören und sie also ihn beleihen müsste.“ Sunny begann erneut unruhig auf und ab zu laufen. „Wie konnte er so etwas vergessen? Vielleicht hat das Gefängnis seinen Geist etwas verwirrt. Ich habe jedenfalls gleich seine Anwälte angerufen, damit sie der Sache nachgehen und mich dann sofort informieren.“
    „Die werden keinen Finger rühren“, erklärte Alma verächtlich.
    „Sorg dafür, dass Chase dich begleitet, wenn du zu Leo fährst“, schlug Marnie vor. „Ich bin sicher, er wird sich in deinem Sinn um alles kümmern.“
    Sunny schüttelte verärgert den Kopf. „Chase ist der Letzte, den ich in dieser Angelegenheit fragen würde. Er will Onkel Leo nämlich ebenfalls interviewen und ist sogar bereit, ihm zehntausend Dollar dafür zu bezahlen.“
    „Das ist doch wunderbar!“, rief Marnie begeistert und klatschte in die Hände. „Dann kann Leo dir seine Schulden zurückzahlen. Siehst du, wie gut es ist, dass du Chase kennengelernt hast? Er wird deine finanziellen Probleme lösen! Los, ruf ihn sofort an!“
    Als Sunny sich um Unterstützung suchend an Alma wandte, zuckte die nur die Schultern. „Diesmal muss ich meiner Schwester recht geben.“

    Kaum hatte Sunny ihr Haus betreten, flatterte Gracie ihr auf die Schulter.
    Sanft strich Sunny dem Vogel mit dem Finger über den Kopf.
    „Buenos días“, krächzte Gracie.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Tag so buenos ist“, erwiderte Sunny und ging zum Telefon. Chase’ Nummer war neben dem Apparat an die Wand geheftet. Sie hatte sie dort vor zwei Tagen angebracht, nachdem sie sein Buch gelesen hatte. Etwa zu dem Zeitpunkt hatte sie sich eingestanden, dass sie ein ziemliches Problem hatte.
    Das Buch war gut geschrieben, zeugte von Sachkenntnis und behandelte objektiv die Probleme, die mit dem weltweiten Hunger zusammenhingen. Doch selbst wenn das Buch voller Sensationsmache gewesen wäre, hätte sie noch immer ein Problem – Chase bot ihrem Onkel zehntausend Dollar.
    Und offenkundig brauchte der das Geld. Wie konnte sie ihm da das Angebot vorenthalten?
    Die Hände

Weitere Kostenlose Bücher