BACCARA EXKLUSIV Band 45
Lebensmittel verzeichnet, die Sie über meinen Service bekommen können. Lebt Ihre Mutter allein?“
„Oh, gütiger Himmel!“
Sunny schaute auf und sah, dass Marty nicht mehr an der Tür stand, sondern aus dem Fenster neben Hectors Computer blickte. Der Kerl bewegt sich so lautlos wie die verdammten Mäuse, dachte sie, und ebenso flink, trotz seines Übergewichts. „Stimmt etwas nicht?“
„Entschuldigen Sie bitte. Es ist nur diese atemberaubende Aussicht. All die Bäume.“ Er breitete die Arme aus. „Sie müssen das Gefühl haben, mitten auf dem Land zu wohnen.“
„Ja, fast.“ Sie lächelte. „Der Wald auf dieser Seite dehnt sich bis zum Sunnydale Park aus.“ Als Marty auf sie zukam, hielt sie ihm die Bestellliste entgegen, doch er ging am Schreibtisch vorbei zum gegenüberliegenden Fenster.
„Und von hier aus sieht man ein Nachbarhaus und kann sich sicher fühlen. Fantastisch.“ Er drehte sich wieder zu ihr. „Trotzdem macht es Sie bestimmt nervös, hier so ganz allein zu wohnen.“
„Ich wohne nicht hier“, verriet sie ihm und errötete. „Im Moment jedenfalls nicht.“
„Ach, tatsächlich?“
„Vor einer Woche wurde hier eingebrochen.“
„Nein! Wie entsetzlich! Wurden Sie verletzt?“
„Nein.“
„Und der Vogel?“
„Der ist jetzt in Mr. Monroes Apartment.“ Sie stutzte. „Woher wissen Sie von meinem Vogel?“
„Wegen des Käfigs“, erklärte er und wies auf Gracies Vogelkäfig. Dann schüttelte er sich. „Ich kann verstehen, dass Sie ausgezogen sind. Nach einem Einbruch hätte ich auch Angst.“ Sein Blick wanderte zu der Galerie, auf der sie schlief. „In einem so alten Gebäude gibt es sicher Geister.“
„Nein, nur Mäuse. Darf ich Ihnen nun die Bestellliste zeigen?“
„Aber selbstverständlich.“ Eilig kam er an ihren Schreibtisch und nahm sie entgegen. „Ah, ja. Ich werde sie mit nach Hause nehmen und meiner Mutter zeigen. Ich will Ihre Zeit am Sonntag nicht zu lange in Anspruch nehmen.“
„Es macht nichts, wirklich …“
Die Tür flog auf, und Chase trat ein. „Seid ihr fertig?“
„Ja“, versicherte Marty, der auf dem Weg hinaus einen weiten Bogen um Chase machte. „Ich rufe Sie morgen an, Miss Caldwell.“
„Aber Mr. Shulman, Marty, warten Sie …“ Als sie ihm folgen wollte, hielt Chase sie auf.
„Lass ihn gehen“, befahl er.
„Du verstehst nicht. Er interessierte sich für dieses Haus viel mehr als für meinen Lebensmittelservice. Vielleicht …“
Chase legte ihr die Hände auf die Schultern. „Entspann dich. Ich habe bereits einen der Sicherheitsleute beauftragt, ihm zu folgen.“
„Aber wir hatten ihn doch schon! Wir hätten ihn doch zur Rede stellen können!“
„Und du glaubst, er hätte zugegeben, dass er Arnie Zimmerman ist?“
„Vielleicht nicht“, räumte sie ein. „Vielleicht gehen auch nur meine Nerven mit mir durch. Er sah ja überhaupt nicht aus wie der Kerl, den du im Zoo verfolgt hast.“
„Das könnte ein Komplize gewesen sein.“ Chase ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. „Was hat er noch getan, außer sich umzusehen?“
„Er erkundigte sich nach Gracie … Verdammt! Und ich habe ihm erzählt, dass ich hier momentan nicht wohne!“
„Sehr gut.“
„Wie bitte? Was soll daran gut sein? Nun, da er weiß, dass niemand hier wohnt, macht er wahrscheinlich schon Pläne, wie er das Haus anzünden kann!“
„Und genau dabei werden wir ihn ertappen.“
„Und wenn nicht?“
„Wir haben das alles doch bereits besprochen. Ganz davon abgesehen, dass es deine Idee war“, erinnerte Chase sie. „Außerdem hat Hector ja Sicherheitskopien deiner Unterlagen gemacht, und die Versicherung wird dir die Einrichtung ersetzen.“
„Aber wer ersetzt mir dieses Haus?“, konterte Sunny, die von ihrer eigenen Idee gar nicht mehr so überzeugt war.
Chase schwieg, denn darauf hatte er keine Antwort.
Sunny trat ans Fenster und blickte hinaus auf den Wald. „Durch dieses Fenster habe ich als Kind oft hineingespäht, um meinem Vater bei seinen Experimenten zuzuschauen. Manchmal saß ich auch einfach nur dort und träumte.“
„Sunny …“ Chase schloss die Tür ab und kam zu ihr.
Mit großen Augen sah Sunny ihn an.
„Ich träume auch, aber jetzt und von dir. Mehr noch, ich begehre dich wahnsinnig.“ Er presste sich an sie. Ihr Körper schmiegte sich perfekt an seinen, und hingerissen strich er ihren Rücken hinunter und über ihre schlanken Schenkel. „Ich kann einfach nicht genug von dir
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