BACCARA EXKLUSIV Band 45
mit Rosinen die Nase rümpften. „Rosinenkekse.“
Sehr zu Jennas Überraschung hellte sich seine Miene auf. „Mit Zimt und braunem Zucker?“
„Ja, aber …“
Kling! Die Zeituhr des Backofens klingelte, und Stan leckte sich förmlich über die Lippen. „Du brauchst jemanden, der sie für dich kostet.“
„Das mache ich schon selbst.“
Doch Stan folgte seiner Nase bereits in die Küche. „Du brauchst eine objektive Meinung.“
Jenna humpelte hinterher. „Etwa von dir?“
Stan nahm die Topflappen und öffnete die Backofentür. Er holte die Kekse heraus und gab einen Laut der Begeisterung von sich. Es klang sehr sinnlich, fast wie der wohlige Seufzer eines Mannes im Bett, und zerrte an Jennas Nerven. Sie räusperte sich.
Fast andächtig stellte er das Blech auf das Gitter zum Abkühlen und drehte sich zu Jenna um. „Jenna Jean, du musst das verstehen.“
„Jenna“, korrigierte sie ihn automatisch. Sie war entschlossen, ihren zweiten Vornamen zu verlieren.
„Jenna.“ Er lachte tief. „Himmel, wenn du willst, nenne ich dich Königin von England, Frau Präsidentin, Ihre Königliche Hoheit.“
Ihre Lippen zuckten. „Anscheinend willst du diese Kekse sehr.“
„Es ist eine traurige Tatsache, dass ich zwar Filet Mignon, Champagner und sogar Mousse au chocolat gekostet habe, aber selbstgemachte Kekse habe ich zuletzt …“ Er hielt inne und schüttelte den Kopf. „Ich kann mich nicht einmal erinnern. Das ist einer der dummen Nachteile, wenn man Junggeselle ist. Also komm schon, erlöse mich aus meinem Elend.“ Er kam einen Schritt näher.
Jenna holte rasch Luft und fragte sich, wieso seine Bitte nach Keksen in ihren Ohren etwas Erotisches hatte. So war es sicher nicht von ihm gemeint. Ganz sicher nicht. „Du bist gut, Saint Stan. Ich nehme sie nur schnell vom Blech und …“
„Das werde ich machen“, sagte er und führte sie zu einem der Küchenstühle. „Du setzt dich solange hin. Das Wichtigste hast du ja schon erledigt.“
Jenna beobachtete von ihrem Platz aus, wie Stan einen heißen Keks in die Hand nahm und zu essen begann. Er knabberte am Rand, leckte ein paar Krümel ab und biss schließlich hinein. Zwischen den Bissen gab er zufriedene Laute von sich. Sein Anblick jagte einen heißen Schauer durch ihren Körper. Wenn er das mit einem Keks machte, was würde er dann erst mit einer Frau tun?
Er schnappte sich noch zwei weitere Kekse und verschlang sie mit dem gleichen offenkundigen Genuss. Als er fertig war, hielt Jenna sich zwar die Hand vor die Augen, spähte jedoch zwischen den Fingern hindurch.
Zufrieden schaute er sie an. „Die schmecken großartig.“
Sie nickte. „Freut mich, dass sie dir geschmeckt haben.“
Er wischte sich die Krümel von den Händen. „Und jetzt bin ich dran, dich zu verwöhnen.“
Nur zögernd ließ sie sich von ihm aufhelfen. „Das ist nicht nötig.“
„Doch, ist es“, beharrte er. „Ich habe dir eine Bootsfahrt und deinen Lieblingsdrink versprochen, und ich halte immer, was ich verspreche.“
„Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich heute zu tun habe.“
„Das macht nichts. Deine Pläne haben sich geändert.“
„Nein, ich …“
„Jenna.“ Er zog sie so nah zu sich heran, dass sie deutlich sein Kinngrübchen sah, seinen entschlossenen Mund und die langen dunklen Wimpern. „Wenn du diese Bootsfahrt nicht mit mir machst, muss ich annehmen, dass du Angst vor mir hast.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Das klingt nach einer billigen, kindischen Provokation.“
„Tatsache ist Tatsache, meine Liebe.“
Sie nahm den Duft seines Rasierwassers wahr und den Zimtgeruch seines Atems. Er sah sie unverwandt an. Seine Direktheit machte sie ein wenig benommen. Er war daran gewöhnt, zu bekommen, was er wollte, aber Jenna war überzeugt, dass er sie gar nicht wirklich wollte. Allerdings würde sie ihm beweisen müssen, dass es so war. „Na schön“, gab sie nach, „ich nehme Champagner.“
„Hübsches Boot“, bemerkte Jenna und lehnte sich zurück. Es war später Nachmittag, und die meisten Sonntagsausflügler waren bereits aufgebrochen. Der Smith Mountain Lake war ruhig und schön.
„Tatsächlich ist es eine Yacht“, erklärte Stan. Er stellte den Motor ab und warf den Anker aus. „Was, glaubst du, werden die Kids vom Jugendverein davon halten?“
Jenna schaute sich auf dem gepflegten Deck um. „Sie werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.“
„Das vermute ich auch. Bist du bereit für den
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