BACCARA EXKLUSIV Band 45
der Veranstaltung des Jugendvereins besprechen?“
„Ich habe einen Freund, der die Benutzung seines Bootes, einer Skiausrüstung und Jetskis als Spende zur Verfügung stellt. Müssen wir uns wegen der Haftung Gedanken machen?“
„Ja. Ich werde Mitzi eine schriftliche Entbindung von jeglicher Haftung verteilen lassen, die die Kinder zu Hause unterschreiben lassen können. Trotzdem, es ist eine Schande. Einige Kinder werden es ganz schön schwer haben, ihre Eltern lange genug zu Gesicht zu bekommen, um sie zur Unterschrift zu bewegen.“
„Ist das ein solches Problem hier?“, fragte Stan und erinnerte sich daran, wie aufmerksam seine Eltern während seiner Kindheit gewesen waren.
„Das kann es sein. Es ist eine traurige Tatsache, aber Vernachlässigung und Misshandlung treten immer häufiger auf, und es ist oft schwer, in solchen Fällen zu vernünftigen Lösungen zu kommen. Deshalb mögen die meisten Juristen das Jugend- und Familiengericht nicht.“
„Trotzdem ist der Jugendverein eines deiner Lieblingsprojekte?“
Sie nickte und nahm ihr Glas, hielt jedoch inne, bevor sie erneut den Finger hineintauchte. „Wahrscheinlich deshalb, weil ich in meinem Beruf so wenig gegen diese Dinge tun kann. Ich werde frustriert und brauche das Gefühl, einen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft zu leisten.“
Stan sah wieder die Leidenschaft in ihren Augen. Er legte den Kopf schräg und fragte sich, ob ein Mann ebenfalls diese Leidenschaft in ihr wecken konnte. Wahrscheinlich war es ein lohnendes, aber auch ebenso forderndes Unterfangen. Vermutlich musste ein Mann ziemlich verrückt sein, das zu versuchen. Was wiederum bedeutete, dass er eine selbstzerstörerische Ader hatte, denn er war sehr versucht.
Zärtlich zupfte er an einer ihrer Haarsträhnen. „Wie viele Heiligenscheine hast du zu Hause in deinem Schrank?“
Sie lächelte grimmig. „Bestimmt mehr als du.“
„Vergiss nicht, dass man mich Saint Stan nennt.“
„Sicher“, erwiderte sie mit heiserer, skeptischer Stimme.
Ihm kam eine Idee. Vermutlich hatte sie ihn schon während der gesamten Unterhaltung beschäftigt. „Lass mich deine Vorstellung von mir widerlegen.“
„Weshalb?“
„Weil ein Mann in Amerika so lange für unschuldig zu gelten hat, bis seine Schuld bewiesen ist.“
„Das stimmt. Und wie willst du mir deine … Unschuld beweisen?“ Beinahe hätte sie sich an dem Wort ‚Unschuld‘ verschluckt. Verwirrt registrierte sie, dass er ihre Hand nahm.
„Ich mache am Sonntag mit dir einen Ausflug.“
Sie blinzelte. „Wie bitte?“
„Wir machen eine Bootsfahrt. So können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Yacht meines Freundes für die Veranstaltung des Jugendvereins ausprobieren und dir beweisen, was für ein netter Kerl ich bin.“
„Warum müssen wir das Boot ausprobieren? Und was soll ich dir dabei schon nützen, mit diesem Gips am Fuß? Außerdem …“
Er hob ihre Hand an seinen Mund und biss ihr in Erinnerung an eines der aufregendsten Erlebnisse seiner Jugend sanft in den Zeigefinger. „Entspann dich, Jenna, du bist hier nicht im Gericht. Es gibt kein Kreuzverhör. Ich werde dir deinen Lieblingsdrink mitbringen. Du kannst dich zurücklehnen, die Bootsfahrt genießen und deine Zustimmung geben.“
Sie sah so verwirrt aus, dass er sie am liebsten geküsst hätte. Aber sofort wurde ihm klar, dass er beim nächsten Mal mehr als dreißig Sekunden wollte.
„Meine Zustimmung zum Boot?“
„Ja, und was meine Behauptung angeht, ich sei ein netter Kerl.“
Sie verstand die erotische Anspielung und befreite ihre Hand aus seiner. „Da bin ich mir noch nicht sicher, Saint Stan. Schließlich beißen nette Kerle nicht.“
„O ja.“ Er beugte sich vor und zeigte ihr die Narbe an seiner Hand, um sie zu erinnern. „Heißt das, nette Mädchen beißen ebenfalls nicht?“
Es war verrückt, aber es war wie ein intimes Geheimnis zwischen ihnen. Er sah, dass sie mit der Erinnerung und der knisternden Atmosphäre zwischen ihnen kämpfte. Sie berührte seine Hand, und ihre Blicke trafen sich. „Warum sollte ich dich begleiten?“
„Weil du mindestens halb so neugierig auf mich bist wie ich auf dich.“
5. KAPITEL
Jenna Jean hatte ihn glattweg abgewiesen, nachdem sie ihre Fassung wiedergewonnen hatte.
Aber ich bin noch lange nicht mit dir fertig, dachte er, nachdem er seinen Wagen abgeschlossen hatte und auf sein Apartment zuging. Er bemerkte den gleichen Jungen, der wieder auf einen Basketballkorb warf. Die
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