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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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Eltern des Jungen hatte er noch nie gesehen. Der Junge war ein solcher Einzelgänger, dass Stan angefangen hatte, sich über seine Lebensumstände Gedanken zu machen. Stan wohnte vorübergehend zur Untermiete in dem Apartmentkomplex, bis er sich entschieden hatte, wo er sich ein Haus kaufen wollte. Die meisten Apartmentbewohner waren arbeitende junge Singles oder junge verheiratete Paare mit Kleinkindern.
    Der Junge passte zu keiner der Gruppen. Er musste etwa dreizehn sein, hatte längere Haare, trug ein verwaschenes T-Shirt und zerschlissene Jeansshorts. Obwohl die Mieter hier nicht reich waren, schienen die meisten ganz gut zurechtzukommen. Irgendetwas an dem Jungen erinnerte ihn an einen Freund aus seiner Kindheit. Die Ähnlichkeit ließ Stan nicht los. Neugierig lockerte er seine Krawatte, verstaute sie in der Tasche und sprang vor, um den Ball zu fangen.
    „Hättest du Lust, mit einem alten Kerl ein paar Körbe zu werfen?“
    Der Junge musterte ihn und zuckte die Schultern. Es war offensichtlich, dass er nicht leicht Vertrauen fasste. „Einverstanden.“
    „Ich heiße Stan.“
    „Jordan.“
    „Und ich bin dreißig“, fügte Stan hinzu.
    „Ich bin alt genug“, erwiderte Jordan. „Wenn Sie nicht bald anfangen, wird’s dunkel.“
    Stan runzelte die Stirn über die Haltung des Jungen und begann zu dribbeln, um sich auf seinen Wurf einzustellen. Er duckte sich, führte eine Finte aus und warf. Und verfehlte den Korb. Jordan schnappte sich den Ball.
    „Wie alt ist alt genug?“
    „Fast vierzehn. Ich kann auf mich selbst aufpassen“, sagte Jordan, dribbelte an Stan vorbei und warf einen Korb.
    Stan grinste und schnappte sich den Abpraller. „Du bist gut. Ich sehe dich ständig hier. In welchem Haus wohnen deine Eltern?“
    „Meine Eltern sind tot“, erklärte er in sachlichem Ton. „Ich wohne bei meinem Bruder.“
    „Verstehe“, meinte Stan gelassen. „Wie alt ist er?“
    Jordan sah Stan ins Gesicht. Der Blick des Jungen wirkte viel zu abgeklärt. „Alt genug.“
    In Lauf der nächsten Tage verbrachte Stan mehr Zeit mit dem Jungen und brachte ihm Essen auf Papptellern. Das Essen löste die Zunge des Jungen, und so erfuhr Stan, dass sein Bruder zweiundzwanzig war. Er erfuhr außerdem, dass Jordan in keinem der Apartments in der Gegend wohnte, wo er so viel Zeit mit Basketballspielen verbrachte. In seiner Gegend lebten rauere, lautere Menschen. Tätliche Auseinandersetzungen, Schüsse und Polizeieinsätze waren dort keine Seltenheit. Jordan sehnte sich so sehr nach einer ruhigeren Gegend, dass er dafür jeden Tag einige Meilen mit dem Fahrrad fuhr.
    Als Stan sich nach dem Beruf seines Bruders erkundigte, sagte Jordan nur knapp: „Er macht mal dies, mal das.“ Eigentlich hätte es Stan egal sein müssen, denn schließlich war Jordan kein Verwandter. Er war bloß ein Junge, der ab und zu hier auftauchte und Basketball spielte, ein Junge, dessen Augen schon zu viel Elend gesehen hatten und der ihn an jemanden aus seiner Kindheit erinnerte.

    Am Sonntagnachmittag war Stan bereit, die Staatsanwältin Jenna Jean Anderson zu erobern. Als er in ihre Auffahrt einbog, hätte er wetten können, dass er sie beim Nichtstun erwischte. Gleichzeitig fragte er sich, wie es wäre, sie beim Nichtbekleidetsein zu erwischen. Der Gedanke ließ ihn nicht los.
    Er klingelte und hörte jemanden zur Tür humpeln. Bei seinem Anblick huschte ein schuldbewusster Ausdruck über ihr Gesicht.
    Stan grinste. „Hallo. Ich wollte nur mal vorbeischauen, um zu sehen, ob du gerade beschäftigt bist. Anscheinend nicht, also …“
    „Ich bin beschäftigt“, unterbrach Jenna ihn rasch.
    Stan hob die Brauen. „Oh. Was machst du denn gerade?“
    „Ich …“ Sie zögerte. Dann stieß sie einen langgezogenen Seufzer aus. „Ich backe Kekse.“
    „Großartig!“ Stan stieß die Tür auf und trat ein. „Was für welche?“
    Nein, nein, nein! Jenna wollte sich nicht freuen, ihn zu sehen. Sie wollte ihn hinausscheuchen. Seine Begeisterung und seine Energie störten ihren Seelenfrieden, und ihr Herz schlug schneller. Er wirkte so lebendig und attraktiv in seinen Shorts, die seine muskulösen Beine zeigten, und dem T-Shirt mit dem Aufdruck „Keine Angst“, das seine breiten Schultern umschmiegte. Und im Gegensatz zu mir humpelt er nicht, dachte sie mit Blick auf den verhassten Gips.
    Stan ließ nicht locker. „Was für Kekse?“
    „Du magst sie sicher nicht“, erklärte sie, da die meisten Männer, die sie kannte, über Gebackenes

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