BACCARA EXKLUSIV Band 45
Champagner?“
„Ja“, erwiderte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln, während er die Flasche entkorkte. Er hatte an drei verschiedenen Geschäften halten müssen, um genau das zu bekommen, was sie wollte. Er reichte ihr ein Glas. „Ich hätte nicht erwartet, dass du ein Typ für Champagner bist“, gestand er und setzte sich mit einem Bier neben sie.
„Für welchen Typ Frau hast du mich dann gehalten?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht für jemanden, der gern einen trockenen Weißwein trinkt oder eine Margarita. Warum Champagner?“
Weil sie ihn ärgern wollte? Jenna zuckte die Schultern. „Ich mag das Prickeln.“ Sie betrachtete die winzigen Bläschen, die zur Oberfläche aufstiegen. „Ich habe mich immer gefragt, wie es wohl ist, in Champagner zu baden.“
„Sag mir Bescheid, wenn du es herausfinden willst. Ich kaufe dir eine Kiste, nur um zuschauen zu dürfen.“
Ihr Herz pochte schneller. Es war schwer vorstellbar, dass Stan sich lediglich mit Zuschauen zufriedengab. „Lass nur, manchmal macht es mehr Spaß, sich etwas vorzustellen, als es tatsächlich zu erleben.“
„Bezieht sich diese Bemerkung auf einige deiner Erfahrungen?“
Er meint Sex, dachte sie und hatte nicht die leiseste Absicht, darauf zu antworten. „Ja, auf einige“, sagte sie vage und richtete den Blick sehnsüchtig auf den See. „Gerade in diesem Moment stelle ich mir vor, wie großartig es wäre, jetzt über Bord zu springen. Das Wasser kühlt einen bestimmt ein wenig ab. Es würde sich wie Seide an meiner Haut anfühlen.“ Sie trank von ihrem Champagner und warf Stan einen ironischen, vorwurfsvollen Blick zu. „Und ich würde wie ein Stein untergehen, weil du mir diesen verdammten Gips angelegt hast.“
Er lachte. „Bis zur Veranstaltung des Jugendvereins bist du ihn los.“
Sie verdrehte die Augen, lächelte jedoch. „Oh, du bist so clever.“
„Ach was, ich bin nur ein gewöhnlicher, erwachsener Junge aus der Cherry Lane.“
„Du warst nie gewöhnlich.“
„Nein?“
„Nein. Du konntest steppen.“
„Vorsichtig“, sagte er warnend.
„Wenn du Mädchen in dein Baumhaus gelassen hättest, hätten wir dich nicht so gehasst.“
„Ihr wart doch alle so damit beschäftigt, Prinzessin zu spielen. Wir Jungs dagegen spielten Piraten und Piloten.“
„Manchmal bin ich nachts dort hinaufgeschlichen.“
Er wollte gerade das Bier an den Mund heben, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. „Wirklich?“
„Ja.“ Sie hob ihr Glas zu einem kleinen Toast. „Es war nachts toll dort oben, besonders wenn eine Brise wehte. Die Blätter raschelten leise, und der Baum schwankte leicht.“ Sie lächelte. „Wie ein Schiff oder ein Flugzeug.“
„Ja“, stimmte er zu, und seine Miene wurde sanft und nachdenklich. Jenna wunderte sich darüber. „Mein Dad war entweder völlig verrückt oder absolut großartig, dieses Baumhaus zu bauen.“
„Vielleicht beides? Verrückt nach seinem Sohn und absolut großartig.“ Jenna entdeckte eine Spur Traurigkeit über den Tod seines Vaters in seinem Blick. Es erinnerte sie daran, wie er als Junge gewesen war. Und es erinnerte sie daran, dass sie einmal Freunde gewesen waren.
„Es tut mir leid, dass er gestorben ist“, sagte sie leise und legte ihm die Hand auf den Arm.
Er sah auf ihre Hand und legte langsam seine Hand auf ihre. Dann schaute er ihr ins Gesicht, und in seinen Augen spiegelten sich eine Fülle verschiedener Gefühle wider, die sie einzeln jedoch nicht zu benennen vermochte. Doch sie spürte sie – Verlust, Einsamkeit, Liebe zu seinem Vater.
Ihr Herz zog sich zusammen. Sie war sicher, dass Stan gewöhnlich seine Gefühle nicht so offen zeigte. Er würde sie beiseiteschieben oder einen halbherzigen Scherz darüber machen. Dessen war sie so sicher, weil sie ihre eigene Methode hatte, ihre Verletzbarkeit zu verbergen – sie versteckte sie entweder hinter selbstbewusstem Auftreten oder lief davon.
Sekunden vergingen, in denen er sich ihr zeigte, und Jenna fühlte ein unsichtbares Band zwischen ihnen. Es war ein Moment des Wunders, der Entdeckung, und die Wirkung war stärker, als sie erwartet hatte. Nervös und verwirrt zog sie ihre Hand zurück. Sie atmeten beide tief durch. Aber sicher hatte ihn das Ganze nicht so tief berührt wie sie.
„Danke“, murmelte er.
Da sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, nickte Jenna lediglich und trank einen weiteren Schluck Champagner.
Stan räusperte sich. „Was weißt du über ‚King Arthur’s
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