BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
Augen blitzten wenig verheißungsvoll. Morgan hatte den Faden der Unterhaltung verloren. „Jake?“
„Jake Malone. Der Geist, den ich gesehen habe.“
„Ach ja.“ Den hatte Morgan fast vergessen. „Du hast Cal davon erzählt?“
Lacy nickte. „Du meintest doch, Karl Robinson könnte mit ihm verwandt sein. Weißt du, der Kerl, den Jake erschossen hat. Ich wollte nur hören, ob Cal mehr darüber weiß.“
Morgan erinnerte sich schwach, etwas Derartiges gesagt zu haben. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Lacy daraufhin durch die Gegend fahren und sich überall nach ihrem Geist erkundigen würde. Er konnte sich gut vorstellen, wie Cal reagiert hatte. Kein Wunder, dass Lacy so schlechter Laune war. „Und was wusste Cal?“
„Nicht viel.“ Lacy war mächtig empört. „Ich verstehe das nicht. Wenn mein Urgroßonkel von einem Revolverhelden erschossen worden wäre, hätte ich mich mehr dafür interessiert als er.“
„Er hält es sicher nicht für so wichtig“, erwiderte Morgan mürrisch. Er hatte heute auch keine Lust, mit ihr über den Revolverhelden zu sprechen. Er wollte lieber mit ihr ausmachen, wann sie zu ihm zog. Und das Schlafzimmer mit ihm teilte.
Er holte tief Luft. „Wo willst du anfangen? Möchtest du dich erst hier draußen umschauen, ehe wir nach drinnen gehen?“
„Wie du willst.“ Sie klang nicht mehr so interessiert wie gestern. Morgan nahm sie beim Arm, atmete ihr Parfüm ein und beschloss, alles zu tun, um ihr Interesse neu zu entfachen.
Eine halbe Stunde später war er überzeugt, dass ihm das gelungen war. Er hatte Lacy alle Nebengebäude gezeigt, auch die Getreidesilos, die Werkstatt, sämtliche Maschinen und die Scheune. „Hier wäre viel Platz für die japanischen Rinder, von denen du gesprochen hast“, erklärte er ihr, als sie neben einem der Korrals standen.
„Das stimmt, ja?“ Ihr Blick wirkte verträumt. „Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie aussehen … eine Gruppe Kühe grast neben der anderen.“
Morgan beobachtete Lacy und knirschte innerlich mit den Zähnen. Wades Frau sah so aus, wenn von Wade die Rede war. Bei Lacy schien das jedoch nur vorzukommen, wenn sie über Rinder sprach … oder über Geister.
Lacy wandte sich zum Gehen. „Ich fahre jetzt besser wieder zurück.“
„Noch nicht.“ Morgan deutete zum Haus hinüber. „Möchtest du dir nicht auch die Räume ansehen?“
„Das ist nicht notwendig. Dein Haus kenne ich doch.“ Sie hielt inne. „Obwohl Mom etwas von deinem Kühlschrank sagte. Besser komme ich doch mal mit rein.“
„Wegen des Kühlschranks?“
Achselzuckend entgegnete Lacy. „Verstehen tue ich das auch nicht. Das ist wohl so eine Sache bei Müttern.“
Morgan wollte gar nicht wissen, was für eine Sache das war, Hauptsache, Lacy blieb noch ein wenig da. Er ging mit ihr ins Haus und setzte einen Kaffee auf, während Lacy sich den Kühlschrank anschaute.
„Ich weiß nicht, was Mom wollte. Er scheint in Ordnung.“ Sie öffnete die Tür und spähte hinein. „Er ist vielleicht ein bisschen klein und sieht wirklich alt aus. Wie lange hast du ihn schon?“
„Ich bin mir nicht sicher. Es könnte sein, dass mein Urgroßvater ihn gleich nach dem Ende des Bürgerkriegs mitgebracht hat.“
Sie lachte. „Das ist möglich.“ Aufmerksam schaute sie sich in der Küche um. „Der Herd scheint aber neueren Datums zu sein.“
„Ja, den habe ich erst vor ein paar Jahren gekauft.“
„Und die Spülmaschine?“ Lacy warf einen suchenden Blick in die Runde. „Also, wo ist denn die Spülmaschine?“
„Ich habe keine.“
Lacy riss die Augen auf. „Du hast keine Spülmaschine?“
Morgan wurde verlegen. „Nein.“
„Hattest du noch nie eine?“
„Nein!“ Jetzt empfand er das dringende Bedürfnis, sich zu verteidigen. „Das müsstest du aber wissen. Du warst oft genug hier.“
„Ja, aber ich habe nie nach einer Spülmaschine gesucht.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Wie kann man heutzutage ohne Spülmaschine überleben?“
Für so notwendig hatte Morgan dieses Gerät bisher nicht gehalten. „Wenn du eine willst, können wir uns gern eine anschaffen.“
„Das müssen wir unbedingt. Ich spüle nicht mit der Hand. Danke.“ Ihr missbilligender Blick verschwand, als sie erneut den Raum in Augenschein nahm. „Wir könnten sie neben der Spüle unterbringen, auch wenn wir dann Platz für Schränke verlieren. Aber den können wir gewinnen, indem wir eine Kochinsel einbauen lassen.“
Morgan hatte keine
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