BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
lächelte vor sich hin, als sie durch die kleine Stadt schlenderte. Jetzt, am Sonntagvormittag, war es noch stiller als sonst. Sie hatte sich aber entschlossen, in ihr Café zu gehen anstatt nach Hause. Die Flecken auf ihrer Bluse störten nicht mehr, und der Geruch, der sie vor einigen Minuten fast zum Brechen gereizt hatte, auch nicht.
Immer wenn sie ihr Café betrat, durchströmte sie ein tiefes Glücksgefühl. Das hatte sie selbst auf die Beine gestellt, und es war ein voller Erfolg geworden. Auch jetzt ging es ihr so. Sie fühlte sich erfolgreich, und das beschwingte sie.
Sie wusste eigentlich selbst nicht, warum sie sich entschieden hatte, hierherzugehen, statt sich genüsslich in die Badewanne zu legen. Vielleicht wollte sie sich selbst etwas beweisen. Auch wenn ihr das fehlte, was die meisten Frauen sich so sehr wünschten, eine Familie und Kinder, so war sie doch sehr glücklich und zufrieden.
Bis jetzt hatte sie auch keine Frau beneidet, die sich für ein Familienleben entschieden hatte. Sie war sehr realistisch und wusste, dass Neid ihr gar nichts brachte außer schlechten Gefühlen. Aber heute ging es ihr anders. Es fiel ihr nicht so leicht wie sonst, ihren bisherigen Standpunkt einzunehmen. Das hatte mit der Erfahrung zu tun, die sie im Kindergarten der Kirchengemeinde gemacht hatte.
Aber wie auch immer. Diese etwas seltsamen Gefühle würden sie nicht dazu bringen, ihren Lebensstil zu ändern. Sie war sich jetzt sogar wieder ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, sich von Samuel scheiden zu lassen. Und sie beglückwünschte sich, dass sie unter den damaligen Umständen auf ein Kind verzichtet hatte, denn das wäre eine Katastrophe geworden.
„Coffee Anyone?“ lag in einem Gebäudekomplex, in dem mehrere andere Geschäfte untergebracht waren. In der Hauptsache wurden hier Antiquitäten verkauft. Auch diese Geschäftsleute gehörten zu ihrem Kundenkreis. Ellens Café bildete das Ende der Geschäftszeile, und das Besondere an dieser Lage war, dass ein kleiner Garten dazugehörte. Man konnte draußen seinen Kaffee genießen und im Freien essen. In dieser Umgebung erlag man der Illusion, in einem Straßencafé im Süden Frankreichs zu sitzen.
Ellen hatte den Garten mit besonderer Liebe gestaltet. In großen Töpfen hatte sie blühende Pflanzen verteilt, kleine Tischchen gaben den Gästen ein Gefühl der Intimität. In der Mitte des Gartens plätscherte ein schön gestalteter Springbrunnen, den sie installiert hatte. Das war wirklich ein Platz, um die Seele baumeln zu lassen.
Auch der Innenraum war ansprechend gestaltet. Auf den Regalen hatte sie fantasievoll verpackte Geschenke ansprechend dekoriert. Es gab für jeden Geldbeutel etwas: erlesene, teure Geschenke für den anspruchsvollen Kunden, aber auch Körbchen mit Obst, Schreibwaren und Zeitschriften. Viele Cafékunden machten von diesem Angebot Gebrauch und nahmen die Gelegenheit wahr, jemandem eine Freude zu machen. Ihr Hauptgeschäft war natürlich der Kaffeeausschank. Sie hatte alle gängigen Sorten im Angebot. Aber der absolute Renner war Eiskaffee. Außerdem bot sie etwas für den kleinen Hunger an: Salate, herrliche Desserts und Sandwiches.
In wenigen Monaten war dieses Café schon fast so erfolgreich wie das in Tyler, das jetzt von einer Freundin geführt wurde, einer sehr tüchtigen Geschäftsfrau.
Ellens Erfolg kam nicht von ungefähr. Sie hatte sich ungeheuer ins Zeug gelegt. Oft hatte sie Tag und Nacht gearbeitet, um diesen Standard zu erreichen. Nach einigen Monaten harter Arbeit spürte sie jetzt, wie erschöpft sie war. Sie hatte mit Schwierigkeiten fertig werden müssen, von denen sie einige zwar aus dem Weg räumen konnte, andere aber nicht. Ihr größtes Problem waren die Maschinen, die sie alle gebraucht gekauft hatte. Vom ersten Tag an hatte sie mit ihnen Ärger gehabt, und sie hoffte sehr, dass sie sich bald neue kaufen konnte.
Sie hatte eine Hilfe angestellt, zu der sie sich gratulieren konnte. Es war ja immer eines der größten Probleme, verlässliches, freundliches Personal zu finden, davon hing auch das Gelingen eines solchen Betriebs ab. Anfangs hatte ihr auch Meg hin und wieder ausgeholfen, besonders beim Auspacken der vielen Kartons mit den bestellten Waren und beim Einräumen. Zur Eröffnung hatte sie eine Collegestudentin eingestellt. Das war eine gute Wahl gewesen, denn sie war fleißig und vor allem verlässlich. Aber die Verantwortung ruhte natürlich auf Ellens Schultern, von ihrem
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