BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
Können und ihrem Einsatz hing das Gelingen ihres Geschäfts ab. Doch sie empfand die Arbeit nicht als Last, da sie mit ihrem ganzen Herzen dabei war. Das Café war sozusagen ihr Baby.
Bei diesem Gedanken machte sich ein nagendes Gefühl in ihrem Herzen bemerkbar. Sie erinnerte sich an den Ausdruck der Liebe in Porters Augen, als sie ihm seinen Sohn reichte.
Wahrscheinlich müsste sie auf eine solche Liebe immer verzichten. Aber sie selbst hatte diese Entscheidung für sich getroffen. Also hör auf, dich zu bedauern, ermahnte Ellen sich. Sie war viel zu realistisch, als dass sie sich jetzt davon niederdrücken ließ. Die Mitleidsmasche war ja sowieso nur interessant, wenn man jemanden fand, der sich das anhörte.
Sie brauchte jetzt einen guten Kaffee, damit sie wieder auf positive Gedanken kam. Sie machte sich einen Eiskaffee und füllte ihn in einen Pappbecher, um ihn mit nach Hause zu nehmen. Es war fast Mittag und, obwohl es noch nicht Sommer war, schon recht warm. Das kalte Getränk würde ihr sicher guttun.
Das Erste, was sie tat, als sie nach Hause kam, war, unter die Dusche zu gehen. Später setzte sie sich im Bademantel auf die Terrasse und genoss ihren Eiskaffee. Sie fühlte sich zwar schon ein wenig besser, weil der Duft von Matthew sie nicht mehr störte, aber irgendwie wurde sie ein nagendes Gefühl in ihrem Herzen nicht los.
Ellen musste lächeln, als sie sich plötzlich an den kleinen Knirps erinnerte, der sie nass gemacht hatte. Aber irgendwie wurde sie auch traurig bei dem Gedanken, und sie begann sich sehr einsam zu fühlen.
Bevor sie sich wieder ganz im Griff hatte, schellte das Telefon, das war bestimmt wieder Meg.
„Bin ich nicht gerade erst weggegangen?“, fragte Ellen ihre Schwester etwas belustigt.
„Ja, das stimmt“, erwiderte Meg.
„Was gibt es denn so Dringendes?“
„Hast du nicht Lust, zum Essen vorbeizukommen? Bevor ich zur Kirche ging, habe ich einen Römertopf mit Hühnchen und Gemüse in den Backofen geschoben. Ich habe ganz vergessen, dich vorhin zu fragen, ob du mit mir essen möchtest.“
„Das ist zwar eine große Versuchung, aber ich habe wirklich keinen Hunger.“
„Okay. Hast du dir noch einmal Gedanken über Porter gemacht?“
„Nein, verflixt noch mal. Da gibt es für mich nichts zum Nachdenken.“
„Hey, geh doch nicht gleich an die Decke. Ich habe halt die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.“
„Schwesterherz, ich habe es dir schon einmal gesagt, du hoffst vergebens.“
„Du machst den größten Fehler deines Lebens.“
„Meg, das ist nicht der erste Fehler, den ich begehe, und es wird auch nicht mein letzter sein.“
„Ach, du bist wirklich unmöglich.“
„Und du bist ein Dickkopf.“
„Na, dann haben wir einander ja nichts vorzuwerfen.“
„Also, Meggy, tschüs, wir hören später wieder voneinander.“
Sie starrte den Hörer an, nachdem sie aufgelegt hatte. Megan kannte sie viel zu gut, und sie wusste genau, wie sie sie manipulieren konnte. Ha, mit Wonne würde Ellen ihrer Schwester jetzt den Hals umdrehen, wenn sie in ihrer Nähe wäre.
Porter Wymann … Ellen wollte nicht mehr an ihn denken. Genau genommen wollte sie an gar keinen Mann mehr denken. Jedenfalls nicht auf diese ganz bestimmte Weise.
Aber sich einfach so an ihn und an seinen kleinen Sohn zu erinnern, ohne irgendwelche Hintergedanken, konnte schließlich nicht schaden. Nur länger über ihn und sein Schicksal nachzugrübeln, das konnte unter Umständen für sie gefährlich werden. Das musste sie auf jeden Fall vermeiden.
Aber obwohl Ellen sich das vorgenommen hatte, brachte sie es nicht fertig. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu dem Mann. Sie begann, ihre Wohnung mit Schwung in Ordnung zu bringen. Den Elan hätte sie sich eigentlich besser für morgen aufbewahren sollen, denn es würde viel zu tun geben. Eine Lieferung war gekommen, die musste ausgepackt und eingeräumt und später noch in den Computer eingegeben werden.
Was war es nur, was sie an dem Rancher so anzog? Ellen musste zugeben, dass er ein sehr gut aussehender Mann war, einer dieser durch und durch kernigen Typen, mit denen eine gewisse Zigarettenmarke warb. Ein Naturbursche mit dunklen Haaren, dunklem Teint und schokoladebraunen Augen. Aber sie war nach ihrer Scheidung schon einigen Männern begegnet, auf die diese Beschreibung auch zutraf, ohne dass sie einen zweiten Gedanken an sie verschwendet hatte. Auch Porter würde es nicht anders ergehen, sie würde sich ihm gegenüber genauso verhalten
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