BACCARA EXKLUSIV Band 47
seinem spüren konnte.
Er riss sich zusammen. Hatte er sich nicht gerade eben vorgenommen, die Finger von ihr zu lassen? Wenn das so weiterging, würden die Vorbereitungen zur Hochzeit noch sein Untergang sein.
2. KAPITEL
„Entschuldigen Sie“, wiederholte Leah und kniff leicht die Augen zusammen. „Arbeiten Sie hier?“
Sie stöhnte leise auf, als der Mann sich umdrehte und ihre Augen sich allmählich an die Dunkelheit gewöhnten. Will Mackey musste sie wegen dieser Frage für ziemlich dumm halten, aber sie hatte gedacht, dass er auf Reisen war.
„Tut mir leid, Will, ich habe nicht …“
„Machen Sie sich nichts daraus.“ Er griff nach seinem Hemd und kam zu ihr heraus. „Zu Myra Jos Enttäuschung gebe ich mir die größte Mühe, nicht wie ein Landedelmann auszusehen.“
Es war nicht zu leugnen. Will Mackey sah genauso aus, wie man sich einen Cowboy vorstellt. Einen attraktiven Cowboy. Leah sah zu, wie er sich das Hemd anzog und so die muskulösen Arme und die breite Brust vor ihren interessierten Blicken verbarg. Ihre Kehle wurde trocken, während er das Hemd langsam zuknöpfte.
„Ich nehme an, Sie sind bereit, mit der Arbeit zu beginnen.“
Leah nickte und räusperte sich, bevor sie hinzufügte: „Es tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.“
„Sie haben mich nicht gestört. Ich habe nur den Whirlpool repariert, bevor Myra Jo die Kavallerie zu Hilfe ruft.“
Leah lächelte. „Und jetzt ist jede Gefahr gebannt?“
„Ja, ich denke schon. Brauchen Sie meine Hilfe?“
„Oh, nein. Ich wollte nur sichergehen, dass es in Ordnung ist, wenn ich jetzt anfange. Wir haben noch viel zu tun, bevor die Mädchen kommen.“
„Es steht Ihnen alles zur Verfügung. Ich kann einige der Männer rufen, wenn Sie wollen.“
„Nein, aber danke für Ihr Angebot. Ich würde nicht im Traum daran denken, die Männer von ihren Pflichten abzuhalten.“
„Ihre Pflicht ist es, zu tun, wozu ich sie anweise.“
Leah warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass in seiner Stimme eine Warnung mitgeklungen hatte.
„Wie auch immer, ich habe alles unter Kontrolle“, erwiderte sie höflich. Zu Beginn jedes Auftrags gab es meistens einen kleinen Kampf um die Vorrangstellung, und Leah musste fast jedes Mal deutlich machen, dass sie sich nicht einschüchtern ließ.
„Dann überlasse ich Sie also Ihrer Arbeit. Übrigens“, sagte er über die Schulter, als er wieder an seine Reparaturarbeit ging, „kommen Sie zu mir, bevor Sie gehen. Wir müssen miteinander reden, ohne dass Myra Jo dabei ist.“
„Gut. Ich werde am frühen Nachmittag fertig sein.“
Leah ging zum Haus, wo sie ihre Mitarbeiter gelassen hatte, und dachte über das kurze Gespräch nach. Es gab keinen Zweifel, es war ihr eben – wenn auch höflich – befohlen worden, ihrem Boss zur Verfügung zu stehen. Leah stellte im Verlauf des Morgens leider fest, dass sie kaum an etwas anderes denken konnte als an das bevorstehende Treffen mit Will. Sie leitete das Servieren des Mittagessens, und dem Himmel sei Dank, alles lief wie am Schnürchen. Aber als es endlich so weit war, dass der letzte Kaffee eingeschenkt worden war und Myra Jo und ihre Freundinnen am Pool lagen, waren Leahs Nerven zum Zerreißen gespannt.
Mit einer Beklommenheit, die ungewöhnlich für sie war, ging sie ins Haus, um Will zu suchen. Die einzige Person, der sie begegnete, war eine junge Frau, die sehr wenig englisch sprach. Leah verstand nur „uno momento, por favor“, und dann „Señor Mackey“. Das Mädchen zeigte den Flur hinunter, und so lächelte Leah, bedankte sich und ging in die angewiesene Richtung.
Statt jedoch Wills Arbeitszimmer zu finden, betrat sie sein Schlafzimmer. Von den blauen Vorhängen bis zu den massiven Holzmöbeln strahlte das Zimmer männliche Stärke aus. Der schwache Duft von Zahnpasta und Rasierwasser hing in der Luft. Leah kam sich wie ein albernes Schulmädchen vor, als sie beim Anblick der zerwühlten Bettlaken auf dem riesigen Doppelbett errötete. Vor ihrem inneren Auge erschien plötzlich das Bild von Will, wie er halb nackt vor dem Waschbecken stand und sich rasierte.
Auf einmal wurde ihr ganz heiß, und sie drehte sich hastig um und verließ das Zimmer. Im nächsten Raum war sie richtig. Auch Wills Arbeitszimmer mit dem großen Mahagonischreibtisch und den Ledersesseln trug seinen unverwechselbaren Stempel. Interessiert sah sie sich um, doch nach fünf Minuten wurde sie unruhig. Nach weiteren fünf Minuten, in
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