BACCARA EXKLUSIV Band 47
Margaret an.
Cassie atmete erleichtert auf.
Doch als sie dann in der Küche die Flasche zubereitete, war sie immer noch unruhig. Die Situation wurde von Minute zu Minute schwieriger. Und es schien nicht so, als würde sich das schon bald ändern. Chad zu finden konnte Wochen dauern. Wenn sie dem Privatdetektiv glauben konnte, ritt Chad Rodeos irgendwo in Südamerika.
Als die Flasche endlich fertig war, war Billys Wimmern zu einem lauten Geschrei geworden. Cassie hatte die Wohnzimmertür gerade erreicht, als sie hörte, wie Margaret mit Wayne sprach.
„Wayne, mein Lieber, komm doch bitte her, und halt den kleinen William, während ich Nicholas zur Tür bringe.“
Die Unterhaltung von Nick und Wayne brach ab. Cassie blieb wie angewurzelt stehen und wartete auf Waynes Reaktion.
„Du willst Nick zur Tür bringen?“ Wayne klang leicht amüsiert.
„Also wirklich, Liebling, das ist doch nur höflich.“
„Ich soll also gehen?“ Nick lachte leise. „Okay, Mom, dann bring mich zur Tür.“
Wayne ging zur Couch, auf der seine Mutter mit Billy saß. Cassie unterdrückte den Wunsch, ins Zimmer zu laufen und sich um ihren Neffen zu kümmern, und sie schluckte, als sie sah, wie Wayne den schreienden kleinen Billy in den Arm nahm.
Billy schien in Waynes starken Armen noch kleiner zu sein. Und Wayne wirkte genauso unbeholfen wie ein Vater. Doch sie wusste aus eigener Erfahrung, was für ein unglaubliches Gefühl es war, zum ersten Mal seinen Neffen im Arm zu halten, seine Wärme zu spüren und das wunderbare Gefühl des blinden Vertrauens, das das kleine Wesen einem entgegenbrachte.
Wenn Wayne doch auch eine Bindung zu Billy aufbauen könnte, so wie sie es getan hatte, wenn er doch nur empfinden könnte, was sie empfunden hatte …
Auf Waynes Arm beruhigte Billy sich.
„Es ist schon in Ordnung, Kleiner“, sagte Wayne. „Gleich kommt deine Flasche.“
Cassie hatte nie zuvor so sanfte Worte von einem so großen Mann gehört. Und einen viel zu langen Augenblick fragte sie sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn er mit ihr in einem so sanften Ton sprach.
Er hob den Kopf, und seine sonst so harten Gesichtszüge waren ganz weich.
Ihr stockte der Atem, und zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet war, glomm ein Funke Hoffnung in ihr. Sein Herz war vielleicht hart geworden vor Misstrauen, doch immerhin hatte er noch ein Herz.
Er bemerkte sie nun, und sofort verhärtete sich sein Gesicht wieder. Wenn sie ihn zuvor nicht beobachtet hätte, hätte sie daran gezweifelt, dass er ein einfühlsamer Mann sein konnte. Doch jetzt glaubte sie, dass Billy eine Chance hatte.
Margaret stützte sich schwer auf ihren Stock. „Nicholas, mein Lieber, reich deiner Mutter den Arm“, forderte sie ihren Sohn auf.
Die beiden Brüder warfen sich einen Blick zu, bevor Nick Margarets Bitte folgte.
Als sie bei ihr an der Tür angekommen waren, blieben sie stehen. „Es war nett, Sie kennenzulernen, Ma’am“, verabschiedete sich Nick. Die Worte waren höflich, dennoch lag ein kühler Unterton darin.
Ganz gleich, wie freundlich die Harts sich ihr gegenüber auch gaben, sie hatte noch einen langen Weg vor sich. Aber immerhin hatten sie die erste Hürde genommen, denn Wayne hielt seinen Neffen im Arm.
Billy verzog das Gesicht und begann zu strampeln.
„Entschuldigen Sie“,sagte Cassie und bot sich an, Wayne das Baby abzunehmen.
Doch er schüttelte den Kopf. „Geben Sie mir die Flasche“, forderte er sie auf.
Mit zitternden Händen reichte sie sie ihm.
Wayne spritzte die Milch versehentlich in Billys Gesicht.
„So geht das“, erklärte Cassie leise und legte ihre Hand über die von Wayne. Seine Haut war warm. Ihre Blicke trafen sich, und was in ihren Augen stand, das hatte nichts zu tun mit dem Kind und mit der unterschwelligen Spannung zwischen ihnen.
Nur mühsam konnte Cassie sich dann auf die Flasche konzentrieren. Vorsichtig bewegte sie seine Hand. Zusammen strichen sie mit dem Schnuller der Flasche über Billys Lippen. Er weinte noch immer, doch nun nahm er den Schnuller in den Mund und begann gierig zu trinken.
Waynes triumphierendes Lächeln rührte sie. Einen Moment lang schien eine wirkliche Verbindung zwischen ihnen zu sein, ehrlich und sehr verlockend.
Atemlos ließ sie Waynes Hand los und holte ein Tuch aus ihrer Tasche. Als ihr Atem wieder ein wenig ruhiger ging, kam sie und wischte die Milch aus Billys Gesicht. Er öffnete kurz die Augen.
„Seine Augen sind genau wie Ihre“, bemerkte Wayne.
Im ersten
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