BACCARA EXKLUSIV Band 47
waren zwar weit, aber längst nicht weit genug, um seine starke Reaktion auf sie zu verbergen.
„Ich konnte auch nicht schlafen“, gestand sie ihm, als er nicht antwortete.
Obwohl er das eigentlich gar nicht wollte, trat er ein paar Schritte näher.
„Er ist schon fast wieder eingeschlafen“, sagte sie leise.
Sie hatte alles unter Kontrolle – wesentlich besser als er.
Er wurde hier nicht gebraucht, vielleicht war er nicht einmal erwünscht. Nichts hielt ihn davon ab, zurück ins Bett zu gehen, nichts, bis auf den Wunsch, an dem Band zu ziehen, das ihr Nachthemd am Hals schloss. Ein kleiner Zug nur, und es würde nicht länger ihren Körper bedecken.
Vorhin hatte er gefühlt, wie weich und zart ihr Körper unter ihrer Kleidung war. Jetzt wollte er ihn überall berühren, ihn schmecken.
Mehr und mehr verlor er die Kontrolle über sich. Der Mangel an Schlaf in den letzten Tagen machte sich jetzt offenbar bemerkbar.
Billy war nun wieder eingeschlafen, und sie legte ihn zurück in den Laufstall, den sie mitgebracht und mit Kissen ausgepolstert hatte. Bei ihrer Bewegung rutschte ihr Nachthemd hoch, und er hätte es am liebsten noch höher geschoben, immer weiter, bis über ihren Kopf – bis es schließlich zu Boden fallen würde.
Bei dieser gefährlichen Fantasie wandte er sich rasch um und griff nach der Decke und reichte sie ihr. Sie nickte dankbar und weckte in ihm den Gedanken, wie es wohl sein würde, wenn sie keine Gegner wären.
Doch das Baby, das in dem Behelfsbett lag, wäre sehr gut in der Lage, seiner Mutter das Herz zu brechen, das durfte er nicht vergessen.
Sie löschte das Licht und zog im Flur die Tür bis auf einen Spaltbreit hinter ihnen zu.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie einen so leichten Schlaf haben“, sagte sie entschuldigend, verschränkte die Arme vor der Brust und hob das Kinn. Dabei enthüllte sie die sanfte Kurve ihres Halses. „Gleich morgen früh werde ich ihn zu mir ins Zimmer holen“, fuhr sie fort.
„Ich bin kein Ungeheuer, auch wenn Sie das glauben.“
Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, das seine Sehnsucht nach mehr noch verstärkte. Sein Blick glitt über ihren Körper, bis hin zu diesem verflixten Band, das ihr Nachthemd zusammenhielt. Er zwang sich, in ihr Gesicht zu sehen und nicht länger darüber nachzudenken, wie es wäre, dieses Band zu lösen.
Er war ein erwachsener Mann, der sich in der Gewalt haben sollte.
Doch diesmal war alles anders.
Ihr Haar war zerzaust, jede einzelne Strähne war eine seidige Verlockung. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, so wie eine stille Einladung. Und ihr Duft nach Wildblumen war eine betörende Versuchung …
Das Halbdunkel konnte der Grund für seine verrückten Gedanken sein oder ihr sanfter Seufzer, dass er einen Schritt näher kam.
Er griff nach dem seidenen Band und schlang es um einen Finger.
„Wayne.“
Die Nacht schien seinen geflüsterten Namen zu verschlingen.
Sie schwankte, kam ihm näher, und die prickelnde Spannung zwischen ihnen wuchs.
Ihre Brüste waren kaum einen Zentimeter von seinem Oberkörper entfernt, ihre Körper berührten sich beinahe. Sein Herzschlag dröhnte ihm laut in den Ohren.
Ihre Lippen streiften sich zart, es war nur die Andeutung eines Kusses.
Es genügte ihm nicht.
Ihre Augen waren weit aufgerissen, doch er konnte keine Furcht darin entdecken. Er kam noch etwas näher, er sollte nicht, doch er wollte …
„Das können wir nicht tun, Wayne.“ Die Worte kamen stockend, doch dann legte sie die Hände auf seine Brust und schob ihn von sich.
Wie aus einem Traum kehrte er mit einem Ruck in die Wirklichkeit zurück und ließ das seidene Band wieder los.
„Es tut mir leid, wenn wir Sie gestört haben“, sagte sie noch einmal, doch an dem Zittern in ihrer Stimme hörte er, dass sie ebenfalls ganz durcheinander war.
„Ist schon in Ordnung.“ Die Lüge kam ihm erstaunlich glatt über die Lippen. Dabei war er seit Vanessa, die ihm sein Vertrauen in Frauen genommen hatte, nicht mehr so erschüttert gewesen wie jetzt.
Sie wandte sich um und lief den Flur entlang, mit einer Hand hielt sie das seidene Band an ihrem Hals fest, als hätte sie seine Fantasien erraten.
Mit einem leisen, aber doch hörbaren Klicken fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, und sie schloss ihn aus. Wenn er mit seinen Gedanken doch nur genauso verfahren könnte.
Er ging in sein Zimmer zurück, doch noch immer verfolgte ihn das Bild von ihr in dem wehenden Nachthemd, diesem zarten Hauch mit dem seidenen
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