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BACCARA EXKLUSIV Band 47

BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY
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Cassie das Essen auf ihrem Teller nur hin und her schob. Ihm war es nicht besser ergangen, er hatte die Steaks beinahe anbrennen lassen.
    „Es ist schon in Ordnung, wenn du nicht möchtest, dass Billy in der Wiege schläft“, meinte sie nun. „Er kann genauso gut weiter im Laufstall schlafen. Außerdem werden wir sowieso nicht mehr sehr lange hier sein. Ich habe vor, nach der Party deiner Mom nach Hause zurückzufahren.“
    Der Gedanke weckte Gefühle in ihm, die er lieber nicht näher untersuchen wollte.
    „Ich werde es deiner Mutter erklären.“
    Schweigend blickte sie über das weite Land zu den Bergen.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich wegen dieser Sache in Verlegenheit gebracht habe“, sprach sie nach einer Weile weiter. „Ich hätte deine Mutter gleich davon abbringen sollen, als sie davon sprach.“
    Ihre Nervosität war an ihrer Stimme zu hören. Den ganzen Abend über hatte er dagegen angekämpft, seine Beherrschung nicht zu verlieren. Doch jetzt, da Cassie vor ihm stand und die Fingernägel in ihre Handfläche grub, wurde ihm klar, dass er seinen Ärger eigentlich auf sich selbst richten sollte und nicht auf sie.
    Als er vorhin aus der Küche gestürmt war, hatte er die Absicht gehabt, ihr gehörig seine Meinung zu sagen, sobald sie allein sein würden. Doch jetzt, nach ihren Worten, nach ihrer Freundlichkeit und ihrem Verständnis, sollte wohl er es sein, dem man gehörig die Meinung sagen musste.
    Eine Wiege war ein Bett für ein Kind. Sicher, diese war auch ein Familienerbstück, doch dabei blieb sie immer noch ein Bett. Und Billy verdiente es, in einem richtigen Bett zu schlafen, ob er nun zur Familie gehörte oder nicht.
    „Ich hätte mich nicht so dumm anstellen dürfen“, gestand er ihr und fuhr sich mit der Hand über seinen Stoppelbart. „Es war mein Fehler.“
    Sie löste ihre Finger und schaute ihn an. Sie lächelte nicht, und ihr Gesicht zeigte auch nicht den Triumph, den er erwartet hatte.
    „Der Junge braucht ein Bett, ich hätte selbst daran denken müssen“, sagte er rau.
    „Aber Wayne, ich kann mir doch genau vorstellen, was die Wiege für dich bedeutet.“
    Genau wie du mir etwas bedeutest, Cassie. Das wollte er ihr gegenüber zwar nicht zugeben, aber das Gefühl war da. Sie ging ihm unter die Haut. Er hatte noch nie eine Frau gekannt, die so auf ihn wirkte, die in seinen Armen so hingebungsvoll reagierte, ganz ohne ihm etwas vorzuspielen, und die nichts dafür von ihm erwartete. Vanessa hatte Tränen eingesetzt, Temperamentsausbrüche und Wutanfälle, um das zu bekommen, was sie haben wollte.
    Wenn er darauf bestanden hätte, dass Billy nicht in dieser Wiege schlief, dann hätte sie ihm nicht widersprochen, hätte ihm deswegen keine Vorwürfe gemacht.
    Und in diesem Augenblick begriff er. Cassie war wie keine andere Frau, der er je begegnet war, und sie wollte seiner Familie auch nicht schaden. Seine eigene Furcht hatte seine Urteilskraft getrübt, und das hatte sie nicht verdient.
    „Wir werden die Wiege gleich vom Speicher holen“, versprach er ihr. „Dann kann Billy schon heute Nacht darin schlafen.“
    „Du brauchst das nicht zu tun“, flüsterte sie. Und ihr sanftes, freundliches Lächeln dabei beschämte ihn ebenso wie ihre Worte.
    „Ich möchte es aber.“
    „Danke, Wayne“, sagte sie schlicht.
    Als sie nun ins Haus zurückkamen, begrüßte seine Mutter sie beide sichtlich zufrieden. Er bemühte sich nach Kräften, es zu ignorieren. Seine Mutter hatte etwas vor, und, verdammt, er wusste nicht, was es war.
    Zusammen gingen Cassie und er zum Speicher, wo er die Wiege aus einer Ecke hervorholte. Cassie kniete sich davor und fuhr mit dem Zeigefinger über das glatte Holz.
    „Sie ist großartig“, sagte sie und blickte zu ihm auf.
    Er bemerkte, dass ihre Unterlippe gerötet und feucht war, ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie sich mehrmals gebissen hatte. Ein Anzeichen für den inneren Kampf, den sie ausfocht. Und er fühlte sich schuldig deswegen.
    „Dein Vater hat eine wunderbare Arbeit gemacht.“
    „Er hat einen ganzen Winter dafür gebraucht, und es wird erzählt, dass er genau in der Nacht damit fertig wurde, als bei unserer Mutter die Wehen anfingen und Nick zur Welt kam.“
    Am Kopfende der Wiege hielt Cassie in ihrer Bewegung inne. „Hier ist eine kleine Einkerbung. Vielleicht rührt sie von den vielen Malen, wo deine Mutter euch in den Schlaf geschaukelt hat.“
    Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    „Komm her“, forderte sie ihn auf, und

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