BACCARA EXKLUSIV Band 47
stand.
„Kannst du nicht sagen, dass ich zurückrufe?“
Als seine Mutter schwieg, blickte er auf.
„Es ist der Privatdetektiv“, sagte sie leise.
„Ich nehme den Anruf in meinem Büro entgegen.“
Sein Blick begegnete Cassies. Sie sagte nichts, doch an ihren Augen sah er, was sie dachte. Sie waren weit aufgerissen, und ihr Ausdruck zeigte ihm, dass sie sehr besorgt war.
Wayne wünschte, der Detektiv hätte nicht angerufen. Er wollte Cassie in seine Arme nehmen und ihr versichern, dass alles in Ordnung sei.
Stattdessen ging er an seiner Mutter vorbei durch den Flur und hörte gerade noch, dass nun sie Cassie versicherte, alles sei in Ordnung.
Doch wenn für Cassie alles in Ordnung war, würde das bedeuten, dass seine Familie Verantwortung übernehmen musste. Und wenn sie gelogen hatte – wenn sie die Harts manipulierte …
Er schloss die Tür seines Büros hinter sich und griff nach dem Hörer. Furcht schlich sich in sein Herz, was genauso tödlich sein konnte wie das Gift einer Schlange.
Cassie lief in ihrem Zimmer auf und ab. Sie zog die Gardine von der Balkontür zurück und blickte zum Himmel. Wolken schoben sich vor den Mond und die Sterne, und Cassies innere Unruhe nahm noch zu.
Gestern Abend hatte sie sich Zeit damit gelassen, die Wiege sorgfältig abzuseifen. Margaret hatte das Bettzeug frisch bezogen, und so war der Abend vergangen.
Später hatte sie Billy die Flasche gegeben, hatte ihn gebadet und noch ein wenig mit ihm gespielt. Und die ganze Zeit über hatte sie immer wieder zu der Bürotür geblickt, die Wayne hinter sich geschlossen hatte.
Als sie Billy dann in sein Zimmer brachte, stand die Wiege bereits dort. Wayne musste sie hinaufgetragen haben, während sie Billy gebadet hatte. Aber Wayne hatte nicht versucht, mit ihr zu reden, was sie eigentlich auch nicht erwartet hatte.
Sie hatte ihn dann unten herumgehen gehört, und nach Mitternacht hatte das Wasser in dem Bad gerauscht, das zwischen ihren Zimmern lag. Der würzige Duft seiner Seife war bis in ihr Zimmer gedrungen, aber vielleicht hatte sie sich das auch nur eingebildet.
Am Morgen hatte sie gehofft, ihn beim Frühstück zu sehen. Doch Margaret hatte ihr verraten, dass er nach Laramie gefahren war und sie nicht wüsste, wann er zurückkommen würde. Sie hatte sich gefragt, warum er ihr nicht gesagt hatte, dass er wegfahren würde, und es störte sie, dass sie sich so viel daraus machte, was er tat und wohin er ging.
Als dann am Nachmittag das Telefon geläutet hatte, hatte sie schnell den Hörer aufgenommen, und ihr Herz hatte einen Schlag lang ausgesetzt beim Klang der Männerstimme am anderen Ende der Leitung. Aber auch wenn Nicks Stimme der von Wayne ähnlich war, so fehlte ihr doch der Zauber, Bilder in ihr zu wecken von heißen Küssen unter einer glühenden Sonne.
Der Anruf war für Margaret gewesen, Wayne meldete sich nicht, und jetzt begriff sie, dass sie ihn vermisste. Sie vermisste sein Lächeln, sein Lachen, sein fröhliches Necken.
Nach dem Telefonat war Margaret zu ihr in die Küche gekommen. Nicks Tochter war krank, und seine Frau war nicht zu Hause. Sie würde jetzt zu Nick fahren, um ihm zu helfen. „Die Jungen brauchen ihre Mutter doch immer“, hatte sie ihr mit einem Lächeln gesagt, das ihre Freude darüber zeigte, gebraucht zu werden.
Sie hatte Margaret versprochen, sich um alles zu kümmern, auch wenn das bedeutete, dass sie mit Wayne allein im Haus sein würde.
Doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Als sie schließlich ins Bett ging, war Wayne immer noch nicht aus Laramie zurückgekommen.
Sie wusste nicht, ob es ein Geräusch gewesen war, das sie geweckt hatte. Aber es war ihr unmöglich, wieder einzuschlafen, deshalb war sie zur Balkontür gegangen, um in die Nacht zu blicken. Und nun fragte sie sich unruhig, ob Wayne wohl nach Hause gekommen war, ohne dass sie es gehört hatte.
Allein der Gedanke an ihn genügte, um ihre Sehnsucht nach seiner Leidenschaft zu vertiefen. Sie hatte ja erlebt, wie herrlich es war, seine starken Arme um sich zu spüren, hatte den Zauber seiner Küsse gefühlt.
Eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus. Lebhaft sah sie seinen abendlichen Stoppelbart vor sich, der sanft über ihre Haut kratzte. Die Erinnerung daran ließ ihre Brüste schwer werden, und ein sehnsüchtiger Seufzer kam von ihren Lippen.
Aus Billys Zimmer drang ein leises Wimmern, und sie war erleichtert, dass Billy ihr die Gelegenheit gab, ihrer Schlaflosigkeit und den
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