BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY

Vom Netzwerk:

ihrer Familie nichts zu tun hatte. Und Wayne war sogar bereit gewesen, sie zu heiraten, damit sie weiter an Billys Leben teilhaben konnte.
    Was hatte sie nur getan?
    „Es tut mir so leid“, wandte sie sich an Margaret. Ihre Stimme zitterte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich … ich wollte niemanden verletzen.“ Doch was waren Worte? Eine Entschuldigung genügte nicht.
    „Cassie, warte!“
    Ohne auf Wayne zu hören, lief sie aus dem Raum, die Treppe hinauf und in das Gästezimmer. Sie legte Billy in die Wiege und begann zu packen.
    Wayne hatte die ganze Zeit über recht gehabt.
    Innerhalb von drei Minuten hatte sie alles gepackt. Als sie die Treppe hinunterging, hörte sie Waynes Stimme und die von Margaret. Sich von ihnen zu verabschieden kam ihr wie ein Hohn vor. Sie lief direkt zur Haustür und dann zu ihrem Wagen.
    Als sie die Wagentür aufschließen wollte, fiel ihr der Schlüssel zu Boden. Sie sah die neugierigen Blicke der anderen Gäste, doch sie ließ sich nicht aufhalten. Billy begann zu weinen, als sie ihn in seinen Sitz legte. Sie stieg ein und startete den Motor. Als sie in den Rückspiegel sah, entdeckte sie Wayne, der mit großen Schritten auf sie zukam.
    Cassie wusste, dass sie den Ausdruck auf seinem Gesicht nie vergessen würde.
    Sie wagte nicht, noch einmal in den Rückspiegel zu sehen, legte den Gang ein und fuhr los. Tief gruben sich ihre Zähne in ihre Unterlippe.
    Unzählige Male hatte sie für andere Kinder gekämpft, doch noch nie zuvor hatte sie sich dabei so sehr geirrt wie bei diesem Kampf um Billy. Sie hatte zugelassen, dass ihre Gefühle die Oberhand gewannen, und deshalb die Wahrheit, nach der sie gesucht hatte, nicht finden können.
    An der nächsten Kreuzung, als die Ampel Rot anzeigte, legte sie den Kopf auf das Lenkrad. Ihre Schultern bebten, während sie versuchte, ihrer aufgewühlten Gefühle Herr zu werden. Zum Glück war ihr Billy geblieben – doch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so einsam gefühlt.

12. KAPITEL
    Wayne war schon sehr oft allein gewesen, aber einsam hatte er sich noch nie gefühlt. Bis Cassie aus seinem Leben verschwunden war und Billy mitgenommen hatte.
    Verdammt, dabei hatte er nur gute Absichten gehabt. Er hatte doch dagegen angekämpft, sich in sie zu verlieben. Nur hatte ihn das nicht aufgehalten.
    Die Sonne ging unter, und er starrte aus dem Fenster seines Büros.
    Und jetzt erst gestand er sich die Wahrheit ein.
    Er liebte Cassie schon seit langer Zeit. Und wahrscheinlich würde er nie aufhören, sie zu lieben.
    In der letzten Nacht war er um ein Uhr in ihr Zimmer gegangen. Im Halbdunkel hatte er die leere Wiege geschaukelt und hineingestarrt. Der Duft nach Wildblumen hatte noch in der Luft gehangen, und im Bad hatten noch ihre Zahnbürste und die Lavendelseife neben dem Waschbecken gelegen.
    Wayne fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Erinnerungen verfolgten ihn, der Klang ihres Lachens, ihre Berührungen. Alles war eine Verlockung, die in seine Sinne eingebrannt war.
    In den zwei Tagen, seit sie weg war, störte ihn am meisten die Stille im Haus. Er wollte, dass Cassie mit Billy zurückkam. Es machte ihm nicht länger etwas aus, dass der Kleine nicht sein Neffe war. Er hatte das Kind akzeptiert, wie es war. Er liebte Billy, als wäre er ein Hart.
    Und er liebte Cassie von ganzem Herzen.
    Doch er konnte ihr nicht böse sein. Diese verrückte Frau hatte das getan, was sie für richtig hielt. Sie hatte das genaue Gegenteil von dem getan, was er gemacht hätte. Mit ihrer Offenheit und Ehrlichkeit, mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit hatte sie ihn die Fehler in seinem Leben erkennen lassen.
    Wäre er aufrichtiger gewesen, hätte er ihr gestanden, dass er sie liebte, ehe er ihr einen Heiratsantrag machte. Doch er war so sehr damit beschäftigt gewesen, das zu schützen, was zu ihm gehörte, dass er nicht in der Lage gewesen war, die Wahrheit zu sehen. Er hatte sein Leben lang geglaubt, dass die Familie das Wichtigste für ihn sei. Doch jetzt wusste er, dass die Liebe das größte Geschenk auf Erden war.
    Es war an der Zeit, eine eigene Familie zu gründen, das war ihm klargeworden. Eine Frau und Kinder, die er lieben, für die er sorgen konnte, die seine Freuden und seine Sorgen mit ihm teilten. Ohne das war alles andere nicht wichtig.
    Er wollte Cassie als seine Frau, wollte sie in seinem Bett und in seinem Leben, wenn sie ihn noch haben wollte. Dass sie bereits ein Kind mitbrachte, war ein zusätzlicher Segen. Dafür zu sorgen, dass Billy