BACCARA EXKLUSIV Band 47
Augen ausruhte“, konnte glatt eine Stampede auslösen. „Wo ist Ryan?“
„Draußen, um was anzustellen.“ Whiskers rührte eifrig im Topf um. „Vorhin habe ich eine Menge Lärm im Büro gehört. Was war denn los?“
Die Schokolade schmeckte plötzlich bitter. „Die Frau, die Black Satin trainieren wird, das war los.“
„Eine Frau?“, fragte Whiskers verblüfft. „Etwa die Kleine, die zum Arbeiterhaus gegangen ist?“
„Genau.“
„Bist du irre? Das ist doch kein Ort für eine Lady.“
„Ich will auch nicht, dass sie bei den Männern wohnt“, erklärte Flint, während Whiskers zur Treppe humpelte. „Deshalb sollst du ja auch ein Gästezimmer herrichten.“
„Steh nicht hier herum, sondern hilf dem Mädchen mit ihren Sachen!“, rief Whiskers ihm zu und murmelte vor sich hin: „Der sture Kerl hat einfach keine Manieren.“
Verdrossen machte Flint sich auf die Suche nach Jenna und fand sie vor dem Arbeiterhaus. Sie hievte soeben einen alten Koffer aus einem klapperigen rostigen Truck. Flint kam leider gegen die anerzogene Höflichkeit nicht an und griff nach dem Koffer. „Sie wohnen im Hauptgebäude.“
„Nicht nötig, McCray. Ich komme sehr gut …“
„Es geht mir nicht um Ihre Bequemlichkeit“, fiel er ihr ins Wort und schlug die Tür des Trucks zu. „Ich führe diese Ranch, und ich will nicht, dass Sie meine Männer in Casanovas verwandeln. Sie sind nur hier, um Black Satin zu trainieren, und nicht, um sich an den Wochenenden irgendwelchen romantischen Abenteuern hinzugeben. Das sollten Sie nicht vergessen.“
„Einen Moment, Cowboy!“ Sie tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust. „Ich habe nicht die Absicht, mich mit Ihren Männern zu verabreden, aber sollte ich das machen, ginge Sie das nichts an. Was ich in meiner Freizeit unternehme, ist meine Sache.“ Sie nahm ihm den Koffer wieder ab. „Und knallen Sie Daisys Türen nicht zu, sonst fällt der Rost ab, der sie zusammenhält.“ Nach einigen Schritten zum Haus drehte sie sich noch einmal um. „Ich weiß nicht, wo Ihr Problem liegt, aber Ihr Verhalten mir gegenüber stinkt zum Himmel. Solange ich meine Arbeit erledige, haben Sie keinen Grund zur Klage. Das sollten Sie nicht vergessen.“
Flint sah ihr nach. Es sollte ihm tatsächlich egal sein, was sie machte, solange sie sein Pferd trainierte. Aber beim Anblick ihres wohlgeformten Pos und der langen, schlanken Beine war es ihm alles andere als egal.
Flint schüttelte den Kopf. Wenn er trotz aller Abneigung so stark auf sie reagierte, wie konnte er da von seinen Männern erwarten, sich nicht um sie zu kümmern? Und dabei sollte gerade er gegen Jenna Adams und ihre Reize immun sein. Schließlich hatte sie ihn hereingelegt. Allerdings gestand er sich ein, dass sie toll aussah, wenn sie wütend wurde. In ihren funkelnden grauen Augen hatte er eine Leidenschaft entdeckt, die den Mann, der sie liebte, verzehren konnte. Und ihre Stimme erinnerte ihn an Samt. Wie würde es wohl klingen, wenn sie in höchster Leidenschaft seinen Namen riefe?
Flint zügelte seine Fantasie. Wahrscheinlich hatte Whiskers in den Schokoladenguss eine Droge gemischt! Um sich abzulenken, machte er sich auf die Suche nach seinem Sohn. Jenna Adams wollte er ungefähr so gern näher kennenlernen wie eine Klapperschlange. Sollte sie sein Pferd trainieren, aber danach musste sie wieder verschwinden.
Genau so und nicht anders wollte er es haben.
2. KAPITEL
Jenna verstaute das letzte Kleidungsstück in der Kommode und sah sich im Zimmer um. Bunte Vorhänge, die mit denselben indianischen Motiven bedruckt waren wie die Überdecke, rahmten die hohen Fenster ein. Über dem Kopfteil des Bettes hing ein Traumfänger. Der Fuß der Nachttischlampe bestand aus einem indianischen Keramikgefäß, und daneben hielten zwei Kachina-Puppen der Hopi-Indianer – ein Adler und ein Büffel – Wache. Jenna lächelte. Es war kein femininer Raum, doch er wirkte durch die leuchtenden Farben warm und freundlich.
„Das genaue Gegenteil des Hausherrn“, murmelte sie und ging zur Treppe.
Sie folgte dem köstlichen Duft, der ihr in die Nase stieg, stieg die Treppe hinunter und blieb in der offenen Küchentür stehen.
„Hier duftet es wunderbar.“
Whiskers drehte sich um. „Hoffentlich mögen Sie Eintopf“, sagte er und lächelte strahlend. Er war weißbärtig und hatte keinen einzigen Zahn mehr.
„Es schmeckt bestimmt gut“, versicherte sie.
Er holte ein Blech mit Brötchen aus dem Backofen. „Gefällt Ihnen
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