BACCARA EXKLUSIV Band 47
Ärmel ihrer Jacke gefühlt hatte, konnte er sich vorstellen, wie aufregend es erst wäre, ihre weiche Haut zu streicheln …
Was war er bloß für ein Narr! Die Frau zog eine linke Nummer ab, und er wäre beinahe auf ihr Aussehen hereingefallen.
„Bevor Sie einen Muskelkrampf bekommen, weil Sie so finster dreinschauen, sollte ich Ihnen etwas erklären“, sagte sie. „Im Beruf benütze ich die Initialen meiner Vornamen. Mein voller Name lautet Jenna Jo Adams.“
Ihr Lächeln ging ihm auf die Nerven. „Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern einen Ausweis oder etwas Ähnliches sehen.“
Unverändert lächelnd zog sie den Führerschein aus der Brusttasche ihrer Jacke und reichte ihn Flint.
Er warf einen Blick darauf und gab ihn ihr wieder. „Sie können nicht Adams sein. Er ist ein Spitzentrainer, und dafür braucht man langjährige Erfahrung. Dafür sind Sie nicht alt genug.“
„Ich habe die meiste Zeit meiner sechsundzwanzig Jahre mit Pferden gearbeitet“, erwiderte Jenna ernst. „Und ich bin verdammt gut in meinem Job. Hier geht es doch wohl nicht ums Alter, oder?“
„Nein“, räumte Flint ein, doch er konnte keine Frau mit übertriebenem Selbstbewusstsein brauchen. Er warf einen Blick auf den Glassturz auf dem Kamin. Von dem Frauentyp hatte er ein für alle Mal genug. Nein, er brauchte einen männlichen Pferdetrainer. „Vielen Dank für Ihre Mühe, aber nach gründlicher Überlegung halte ich Sie für ungeeignet, um mit meinem Hengst zu arbeiten.“
„Warum reden Sie nicht endlich Klartext, McCray?“, fragte sie mit täuschend sanfter Stimme. „Sie lehnen mich ab, weil ich kein Mann bin.“
Flint sah sie nur grimmig an.
„Als ich vor einigen Monaten mit Mr. Henson sprach, schien mein Geschlecht kein Problem zu sein.“
Flint wandte sich an Brad. „Du hast gewusst, dass der Pferdetrainer eine Frau ist?“
„Nein“, erwiderte Brad erstaunt. „Als ich mit Cal telefonierte, verband er mich mit seiner Sekretärin, und sie …“
„Mr. Henson, Sie haben mit mir gesprochen, und ich habe nicht behauptet, Cals Sekretärin zu sein“, wehrte sie amüsiert ab. „Ich sagte zu Ihnen, falls es keine Einwände gegen die Bezahlung und die übrigen Forderungen gäbe, sollte Mr. McCray den Vertrag unterschreiben und an die Lazy-R-Ranch schicken. Und das haben Sie getan“, fügte sie mit einem Lächeln für Flint hinzu.
Er griff nach der Vertragskopie. „Ich habe unterschrieben, weil ich dachte, es mit einem erfahrenen Trainer zu tun zu haben. Sie besitzen kaum die nötige Erfahrung, um einen Hengst wie Black Satin zu bändigen, geschweige denn die Kraft, um ihn zu kontrollieren.“
„McCray, ich habe keine Lust, weiter um den heißen Brei herumzureden. Sie möchten nicht, dass ich Ihr Pferd trainiere, und das liegt nicht an meiner mangelnden Kraft – von der ich übrigens genug besitze. Ihr Problem ist es, dass ich eine Frau bin.“
Flint merkte, wie ihm die Sache immer mehr entglitt. „Ich will nichts mit jemandem zu tun haben, der unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Anstellung bekommen hat.“
Sie deutete auf seine Vertragskopie. „Wenn Sie noch einen Blick darauf werfen, werden Sie feststellen, dass ich gar nichts vorgespiegelt habe. Da steht sehr genau, wie viel ich verlange und was Sie dafür von mir zu erwarten haben.“
„Muss ich dann auch erwarten, dass Sie sich umbringen lassen?“, entgegnete Flint. „Was Sie da draußen im Korral gemacht haben, war einfach haarsträubend.“
„Meine Methoden sind zwar ein wenig ungewöhnlich, aber effektiv. Black Satin und ich kamen gut miteinander aus, bis Sie und Ihre Männer ihn aufgeregt haben.“
Jenna merkte deutlich, dass ihre Ruhe diesen Mann nervte. Jeden seiner Einwände schmetterte sie mühelos ab. Er kochte innerlich, doch sie ließ sich zu keinem Streit provozieren. Flint McCray musste sich einfach daran gewöhnen, dass der Beste für diesen Job eine Frau war. Außerdem würde sie nie das Ziel, das sie sich selbst gesteckt hatte, erreichen, wenn sie zuließ, dass Verträge nicht eingehalten wurden. Und sie war schon beinahe dort, wohin sie wollte.
„Ich möchte nicht, dass Sie mein Pferd trainieren“, erklärte McCray knapp. „Black Satin besitzt einen hervorragenden Stammbaum und hat eine großartige Zukunft vor sich. Sie könnten meine Pläne ruinieren.“
Jetzt wurde Jenna zornig. Sie war seit sechs Jahren Trainerin und hatte ihr Leben lang mit Pferden zu tun gehabt. „Im letzten Jahr hatte ich beim
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