BACCARA EXKLUSIV Band 47
auf.
Flint schüttelte den Kopf. „Nein, wir werden …“
„Meldet sich jemand freiwillig zum Putzen?“, fragte sie die Männer, die ihrem Blick auswichen und schwiegen. „Na also.“
Was war denn das wieder für ein Spiel? Flint sah ihr nach. Wenn sie glaubte, ihn durch Hilfsbereitschaft vergessen zu lassen, wie sie ihn mit dem Vertrag hereingelegt hatte, irrte sie sich.
Er hatte seine Lektion gelernt. Jetzt wusste er, wie Jenna vorging, und war ihr in jeder Hinsicht gewachsen.
Jenna trat auf die Veranda hinaus und betrachtete den Sonnenuntergang. Ruhe legte sich über das Land. Grillen zirpten. Ochsenfrösche am Bach schlossen sich dem Konzert an. In der Ferne heulte ein Kojote.
Obwohl es warm war, fröstelte Jenna. Abends fühlte sie die Einsamkeit stets besonders stark. So sollte es nicht sein, dachte sie traurig. Niemand sollte allein sein.
„Ein schöner Abend, nicht wahr?“
Sie drehte sich hastig um. Flint lehnte an einem Pfeiler der Veranda. „Ich wusste nicht, dass jemand hier ist.“
„Ich wollte Sie nicht erschrecken.“
Es war ihr unangenehm, dass er sie so nachdenklich erlebt hatte. Minutenlang beobachtete sie den immer dunkler werdenden Himmel.
„Die Küche stinkt nicht mehr“, sagte Flint schließlich. „Danke.“
Jenna zuckte bloß die Schultern. „Glücklicherweise hat das Stinktier uns keine volle Ladung verpasst und außerdem keine porösen Flächen getroffen. Tomatensaft und Ammoniak haben genügt.“
„Mehr war nicht nötig?“
Sie lächelte. „Eine Dose Duftspray hat geholfen.“
„Woher wussten Sie, was zu tun ist?“
„Das habe ich irgendwo aufgeschnappt.“ Sie setzte sich auf die Hollywoodschaukel. „Wenn man so viel herumkommt wie ich, lernt man eine Menge.“
„Das wollte ich Sie ohnedies fragen“, meinte er und sein Ton verriet Misstrauen. „Normalerweise kommt das Pferd zum Trainer und nicht umgekehrt.“
Jenna setzte die Schaukel in Bewegung. Sollte Flint doch denken, was er wollte. Trotzdem erklärte sie: „Ein Pferd ist in einer Umgebung, die es kennt, viel entspannter. Da erringt man leichter sein Vertrauen, und sobald mir das gelungen ist, kann ich ihm so gut wie alles beibringen.“
Flint stieß sich vom Pfosten ab und lehnte sich vor ihr an das Geländer der Veranda. „Dann ziehen Sie also schon lange herum?“
„Mein ganzes Leben. Mein Vater war wegen der Rodeos ständig unterwegs.“
„Aber Sie müssen doch irgendwo lange genug gewohnt haben, um zur Schule zu gehen“, wandte Flint ein.
„Meine Mutter hat uns eine Zeit lang unterrichtet“, erwiderte Jenna knapp. Sie wollte sich an die schmerzlichen Momente ihrer Kindheit nicht erinnern. „Später haben Cooper und ich an Fernkursen teilgenommen, bis wir den Abschluss der Highschool hatten.“ Die unangenehmen Erinnerungen vertrieben sie von der Schaukel. „Ich sollte jetzt schlafen gehen. Gleich morgen früh möchte ich mit Black Satins Training beginnen.“
„Brauchen Sie dafür etwas?“
„Nein. Er trägt bereits ein Halfter. Vermutlich ist er daran gewöhnt, geführt zu werden?“
Flint nickte.
Sie öffnete die Fliegengittertür, drehte sich noch einmal um und prallte gegen seine breite Brust. Er legte ihr die kräftigen Hände auf die Schultern, und beim Anblick seines attraktiven Gesichts verspürte Jenna ein eigenartiges Kribbeln im Bauch. Sekundenlang sah sie ihn wortlos an. Als er sie fester an sich zog, bekam sie Herzklopfen angesichts der unverhüllten Begierde, die sie in seinen dunklen Augen las.
Sie hob die Hände und wollte ihn von sich wegschieben, doch als sie ihn berührte, war sie dazu nicht mehr imstande. Wie konnte ein Mann, den sie gar nicht kannte, eine so starke Wirkung auf sie ausüben? Und wieso wehrte sie sich nicht dagegen?
Es war unklug, ihren Wünschen nachzugeben, doch als Flints Lippen sacht ihren Mund streiften, vergaß sie alles andere.
Er schob die Hände in ihr dichtes Haar und streichelte ihren Hals. Es durchflutete sie heiß. Instinktiv presste sie die Schenkel zusammen, doch Flint schob sein muskulöses Bein dazwischen und steigerte ihr Verlangen noch. Ohne zu überlegen, hielt sie seinen Schenkel gefangen, und Flint ließ aufstöhnend die Hände zu ihrem Po gleiten, um sie noch fester an sich zu drücken.
Irgendwo im Haus schlug eine Tür zu, und das holte Jenna abrupt in die Wirklichkeit zurück. „Bitte“, flüsterte sie und legte abwehrend die Hände auf seine Brust.
Flint gab sie frei und wandte ihr den Rücken zu.
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