BACCARA EXKLUSIV Band 47
Ihr Zimmer? Ist schon länger her, dass eine Lady bei uns gewohnt hat. Vielleicht ist es nicht so schick, wie Sie es gewöhnt sind.“
„Alles ist bestens“, erwiderte Jenna gerührt. Wie lange war es schon her, dass jemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, wie ihr ein Zimmer gefiel? „Vielen Dank.“
„Whiskers, sieh nur, was ich gefunden habe!“ Ein ungefähr vier Jahre alter Junge stieß die Fliegengittertür auf und stürmte in die Küche. Er blieb stehen, als er Jenna entdeckte, und ließ beinahe den Karton, den er trug, fallen. „Wer bist du?“
„Ryan McCray, benimm dich“, mahnte Whiskers. „Du hast das Mädchen noch gar nicht begrüßt.“
„Tut mir leid.“ Ryan lächelte freundlich. „Hallo. Wer bist du?“
Jenna lachte, als Whiskers laut seufzte. „Ich bin Jenna Adams.“
„Willst du sehen, was ich gefunden habe, Jenna?“ Er hielt ihr seinen Schatz hin. „Ein Kätzchen.“
Jenna und Whiskers erstarrten.
„Was ist denn?“, fragte der Junge verwirrt. „Es riecht, aber ihr könnt es streicheln.“
„Das ist ein Stinktier!“, rief Whiskers.
Vorsichtig stellte Ryan den Karton auf den Boden, und zu dritt sahen sie zu, wie das junge schwarze Tier mit den beiden weißen Längsstreifen herauskletterte. Es tappte durch die Küche und beschnüffelte alles.
„Keiner bewegt sich“, flüsterte Whiskers. Als das Tier zur Tür lief, griff er nach einem Besen und stieß mit dem Stiel die Fliegengittertür auf. „Schaffen Sie Ryan raus, während ich mich um das Vieh kümmere.“
„Ich will mein Kätzchen haben!“, protestierte Ryan lautstark.
Damit der Junge das Stinktier nicht erschreckte, hielt Jenna ihm den Mund zu und zog ihn aus der Küche, doch schon nach wenigen Schritten stieß sie auf dem Korridor gegen ein Hindernis.
Flint erstarrte, als sich Jennas niedlicher fester Po an seine Schenkel presste. Automatisch legte er die Hände um ihre Hüften – natürlich nur, damit Jenna nicht das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Sie drehte sich um und streifte dabei die empfindsamste Stelle seines Körpers. Es versetzte Flint einen Schock, als wäre er versehentlich gegen einen elektrischen Zaun geprallt.
Er biss die Zähne zusammen und achtete nicht weiter auf die deutlichen Wünsche seines Körpers. Viel wichtiger war, wie sie Ryan aus der Küche entfernte. Zorn packte ihn. Hatte sie womöglich versucht, seinen Sohn zu entführen?
„Was machen Sie da?“, fragte Flint so laut, dass seine Stimme durch das unnatürlich stille Haus hallte.
Beißender Gestank erfüllte plötzlich die Luft. Whiskers fluchte.
„Ein Stinktier“, sagte Jenna und hielt sich die Nase zu.
Flint drängte sich an ihr und Ryan vorbei in die Küche, hustete und hielt sich ebenfalls die Nase zu. „Wie ist es hereingekommen?“, fragte er.
„Du musst deinem Jungen unbedingt beibringen, von welchen Biestern er lieber die Finger lässt“, sagte Whiskers verärgert. „Er hat es für eine Katze gehalten.“ Er humpelte zum Herd und schaltete ihn aus. „Jetzt gibt es kein Essen, und wir können einen Monat lang im Freien sitzen, und das ist alles deine Schuld. Hättest du hier nicht herumgebrüllt, hätte ich das Biest ins Freie befördert, ohne dass es uns die Küche verpestet.“
„Daddy, ich will mein Kätzchen wiederhaben“, jammerte Ryan auf dem Korridor.
„Wann hast du denn das letzte Mal gebadet, Whiskers?“, fragte Brad und blieb mit anderen Angestellten der Ranch vor der Hintertür stehen.
Tom Davison fächelte sich mit dem Hut Luft zu. „Mann, das riecht wie eine Mischung von Jeds Füßen und einem Ziegenbock.“
„Sag mal, Whiskers, bist du vielleicht schon längst tot und hast nur vergessen, es uns zu sagen?“, stieß Jim Kent hervor.
„Raus hier!“, keuchte Flint und lief ins Freie.
Whiskers schloss sich ihm an. „War nicht meine Schuld, dass der Junge das Stinktier gefunden hat.“ Er zeigte auf Ryan, der mit Jenna zu ihnen kam. „Wundert mich, dass er nicht gebissen wurde. Diese Biester können die Tollwut haben.“
Besorgt ging Flint vor seinem Sohn in die Hocke und suchte nach Verletzungen.„Hat das Tier dich gebissen oder gekratzt?“, fragte er.
Ryan schüttelte den Kopf. „Was ist Tollwut?“
Flint drückte den Jungen beruhigend an sich. „Eine gefährliche Krankheit, die von wilden Tieren übertragen wird. Deshalb will ich auch nicht, dass du noch einmal eines einfängst. Ist das klar?“
Ryan nickte. Der Wind drehte, und der Junge rümpfte die
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