BACCARA EXKLUSIV Band 47
Wange streichelte. Mit ihrer weichen Stimme sprach sie den Namen eines anderen Mannes aus, und sie berührte diesen Mann – und Flint wünschte sich plötzlich, an Jims Stelle auf der Erde zu liegen und den Kopf in Jennas Schoß zu betten.
Hastig stand er auf und holte die zusätzliche Decke von seinem Pferd. „Jenna, nehmen Sie Ihren Gürtel ab.“ Er legte die Decke neben Jims Bein und entledigte sich seines eigenen Gürtels. „Jim, ich brauche auch deinen. Kannst du es allein?“
Jim versuchte, sich aufzusetzen, sank jedoch wieder gegen Jenna. „Warte einen Moment. Ich versuche es.“
„Ich mache das“, sagte sie.
Während sie sich mit der Schnalle beschäftigte, dachte Flint daran, wie oft er sich in den letzten Tagen ihre Hände auf seiner Haut vorgestellt hatte. Jetzt öffnete sie den Gürtel eines anderen Mannes! Wenn sie schon einen Gürtel öffnete, dann seinen, verdammt!
Flint schob ihre Hände weg, half Jim beim Aufsetzen und machte kurzen Prozess mit dem Lederriemen. „Stützen Sie das Bein, während ich die Decke darunterschiebe“, verlangte er, als sie ihm einen gereizten Blick zuwarf.
Er benützte die Decke als Schiene und schnallte sie mit den Gürteln fest. Als er fertig war, half Jenna Jim aus dem zerrissenen Hemd.
„Was machen Sie da?“
„Sie haben doch gesagt, seine Rippen könnten angeknackst sein.“
„Ja.“
„Dann sollten wir sie verbinden.“
Flint wusste, dass er sich dumm verhielt, doch er konnte nicht anders. Es war unerträglich zu sehen, wie Jenna Jim auszog.
Er bandagierte die Rippen des Cowboys und half ihm auf. „Ich mache es nicht gern, aber es geht nicht anders“, sagte er zu Jim, sobald der auf seinem gesunden Bein stand. „Wir müssen reiten. Glaubst du, dass du dich im Sattel halten kannst?“
Jim holte geräuschvoll Luft. Seine Lippen waren weiß, aber er nickte. „Ich werde es versuchen.“
„Er kann mit mir reiten“, bot Jenna an und stützte Jim von der anderen Seite.
Flint schüttelte den Kopf. „Jemand muss ihn halten, und dazu sind Sie nicht kräftig genug.“
„Ich bin kräftiger, als ich aussehe.“
„Machen Sie sich nicht …“
„Wenn ihr zwei nichts dagegen habt“, fiel Jim ihm ins Wort, „möchte ich zum Arzt, bevor mein Bein abfällt.“
„Jenna, bringen Sie die Pferde her.“ Flint schämte sich. Jim brauchte dringend Hilfe, und er hatte nichts Gescheiteres im Sinn, als sich mit Jenna zu streiten.
Nachdem sie die Pferde zu ihm geführt hatte, befestigte er die Satteltaschen, hob Jim auf den Braunen und schwang sich hinter ihm in den Sattel. Als Jim schlaff zusammensackte, schlang er die Arme um ihn.
„Du musst durchhalten“, beschwor Flint den fast bewusstlosen Mann. „Whiskers kommt uns am Flussbett entgegen.“
Eine halbe Stunde später lenkte Flint sein Pferd durch das ausgetrocknete Flussbett und fand zu seiner Erleichterung Whiskers und Ryan am Ufer in einem der Wagen der Ranch vor.
„Ich habe Decken und Kissen für Jim auf die Ladefläche gelegt“, sagte der alte Mann. „Seit wann ist er schon bewusstlos?“
„Seit wir die Schlucht verlassen haben.“ Flint hielt neben dem Wagen an und kletterte auf die Ladefläche, hob den ohnmächtigen Cowboy vom Pferd und legte ihn auf die Decken. Unter das verletzte Bein schob er mehrere Kissen. „Er hat ein gebrochenes Bein und angeknackste Rippen, und er hat zu viel Flüssigkeit verloren.“
„Daddy, wird Jim wieder gesund?“, fragte Ryan ängstlich.
Flint sprang von der Ladefläche des Pick-ups und hob Ryan hoch. „Aber sicher. Wir bringen ihn nach Amarillo ins Krankenhaus, und dort flicken sie ihn wieder zusammen. Hinterher ist er so gut wie neu.“
„Ich mag Krankenhäuser nicht.“ Tränen traten Ryan in die großen braunen Augen. „Da gehen die Menschen hinein und kommen nicht mehr heraus.“
Flint litt mit seinem Sohn. Es war verständlich, dass das Kind seit Nicoles Tod Angst vor Krankenhäusern hatte. „Dort werden Menschen aber auch wieder gesund gemacht“, versicherte er und drückte den Kleinen an sich, um seine Furcht zu vertreiben.
Jenna stieg ab und kam zu ihnen. „Ryan, möchtest du mit mir zum Haus zurückreiten, während dein Dad und Whiskers mit Jim nach Amarillo fahren? Wir könnten spielen.“
„Darf ich, Daddy?“, fragte Ryan hoffnungsvoll.
Flint wandte sich an Jenna, die ihm aufmunternd zulächelte. „Aber sicher, wenn es Jenna nichts ausmacht.“
„Ich freue mich, wenn ich Gesellschaft habe.“ Sie hob Ryan auf den
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