BACCARA EXKLUSIV Band 47
nach einigen Minuten sagte er: „Du kannst nicht dem Rodeo die Schuld daran geben, was in deinem Leben schiefgelaufen ist. Mom ist fortgegangen, weil sie nie mit etwas zufrieden war. Es wäre gleichgültig gewesen, wo wir wohnten und wie viel Dad verdiente. Es hätte ihr nie genügt.“ Er warf den Grashalm ins Wasser. „Ich glaube, Dad ahnte immer, dass sie uns eines Tages verlassen würde. Er wusste nur nicht, wann das sein würde.“
„Ohne das Rodeo wären er und Dan noch am Leben“, entgegnete Jenna zornig.
Cooper schüttelte den Kopf. „Das wissen wir nicht. Es gibt immer wieder Unfälle. Es hätte auch beim Überqueren der Straße oder auf einer Treppe passieren können.“ Er legte ihr die Hand unters Kinn und drehte ihren Kopf zu sich, damit sie ihn ansah. „Das Schicksal bestimmt, wann es vorbei ist, Schwesterchen. Wenn es geschehen soll, dann geschieht es auch. Und dann kann man nicht viel dagegen machen.“
Zarte Wolken glitten an der Mondsichel vorbei, die tief am schwarzen Himmel stand. Flint beobachtete Jenna auf der von Eichen gesäumten Zufahrt zum Haus. Sie hatten seit dem Zusammentreffen mit ihrem Bruder nicht mehr miteinander gesprochen. Er hatte sie nicht einmal gesehen.
Wenn er klug war, hielt er sich auch weiterhin zurück. Je mehr er mit ihr zusammen war, desto besser wollte er sie kennenlernen. Trotzdem stieg er von der Veranda hinunter und ging auf Jenna zu. Dabei redete er sich ein, dass er mit ihr nur über Black Satin sprechen wollte.
Er passte sich ihrem Tempo an und überlegte, was er sagen sollte. Fiel ihm denn gar nichts mehr ein? Plötzlich lächelte er. Ja, er wollte schon etwas mit Jenna machen, aber mit Reden hatte das nichts zu tun.
„Willst du etwas von mir, McCray?“
Und ob! „Nein, ich dachte nur, ich könnte dir erklären …“
„Nicht nötig. Ich weiß, dass ihr beide nicht anders handeln konntet, du und Cooper. Esel sind und bleiben eben Esel. So einfach ist das. Man kann ihr Fell färben, ihnen Blumen in die Mähne stecken und ihnen Hüte aufsetzen. Das ändert gar nichts. Sie bleiben Esel.“
Er blieb lachend stehen. „Das musste ja kommen.“
„Genau“, erwiderte sie und lächelte.
Auf einmal knisterte es wieder zwischen ihnen, und das stärker als je zuvor. Durch die Dunkelheit entstand eine atemberaubende Intimität, unterstrichen durch den leichten warmen Wind, der ihre Haut zu streicheln schien wie ein Tuch aus feiner, weicher Seide.
Jenna erschauerte, als sie das unverhohlene Begehren in Flints Blick entdeckte. „Ich denke nicht …“
„Ich auch nicht“, flüsterte er. „Wenn ich bei dir bin, kann ich nicht denken.“ Er zog sie an sich. „Und im Moment möchte ich nur fühlen, Liebling. Dich.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „In meinen Armen. Und du sollst mich fühlen.“
Sie legte ihm die Arme um die schmalen Hüften und schob die Hände auf seinen breiten Rücken. Wie sollte eine Frau solchen Worten widerstehen? Flint küsste sie so zärtlich, dass sie sich nur noch wünschte, sich ihm ganz hinzugeben. Sie wollte sich an seinen großen, kräftigen Körper schmiegen, die Leidenschaft seiner Liebe erleben, seinen Herzschlag hören.
Ihr Verlangen wuchs, als Flint sie küsste, wie sie es noch nie erlebt hatte. Bereitwillig teilte sie die Lippen, gab alle Zurückhaltung auf und überließ sich völlig dem wunderbaren Spiel seiner Zunge, die ihren Mund erkundete. Und als sie sein tiefes Stöhnen hörte, wurde sie sich ganz stark ihrer weiblichen Macht bewusst.
Ein Fieber tobte in Flint – das Fieber des Verlangens. Er wollte diese Frau, er brauchte sie. Während Jenna seine Küsse hingebungsvoll erwiderte, streichelte er ihren Rücken und zog sie an sich, damit sie fühlte, wie sehr er sie begehrte. „Spürst du, was du bei anrichtest?“, flüsterte er mit rauer Stimme.
Sein männlicher Instinkt sagte ihm, dass ihre Vereinigung perfekt sein würde. Sie waren wie zwei Hälften, die zusammengehörten. Doch als er ihr tief in die Augen blickte, begann plötzlich sein Nacken zu prickeln. Er war ganz sicher, dass jemand sie beide beobachtete.
Er zog Jenna beschützend fester an sich, um ihr Deckung zu geben, und sah sich vorsichtig um. Sie waren so weit vom Haus entfernt, dass es nicht Whiskers oder Ryan sein konnte. Außerdem fühlte Flint, dass der Blick hasserfüllt war. Er musste Jenna sofort ins Haus bringen.
„Ich könnte die ganze Nacht hier stehen, aber wir sind nicht allein“, raunte er ihr ins Ohr und
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