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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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Mitfahrer so reagieren?“
    Vielleicht ist es ein bisschen persönlich, dachte Tony. Er war so erzogen worden, dass er Frauen beschützte, besonders kleine, sanfte, hilflos wirkende. Das war ihm nicht immer gelungen. Die Möglichkeit, dass er wieder scheitern könnte, verursachte ihm Albträume. „Ich halte nichts von dem Mitfahrerprogramm“, erklärte er schließlich.
    „Ja, das merke ich. Sie haben etwas dagegen, irgendeinen Eindringling in Ihren Streifenwagen zu lassen. Sie sind durch und durch Mann und noch dazu ein Superpolizist. Sie arbeiten allein, und so gefällt es Ihnen. Habe ich recht?“
    Tony fluchte wieder und wendete sehr plötzlich an einer Stelle, wo das eigentlich verboten war.
    „Was tun Sie jetzt?“
    „Ich bringe Sie zum Revier zurück. Von mir aus können die mich feuern, mich wieder zu Fuß Streife gehen oder über heiße Kohlen laufen lassen, aber ich erlaube nicht, dass Sie noch weiter mit mir mitfahren. Sonst treiben Sie es noch so weit, dass jemand Sie umbringt, oder, noch schlimmer, mich.“
    Er erwartete eine ärgerliche Erwiderung, aber Delia rutschte nur auf ihrem Sitz herum und sagte kein Wort. Gut, endlich war es ihm gelungen, zu ihr durchzudringen. Nicht dass das eine Rolle gespielt hätte. Er würde sie so schnell wie möglich absetzen und danach nie wiedersehen.
    „Verdammt“, murmelte er plötzlich, wendete noch einmal scharf und trat das Gaspedal durch.
    Delia setzte sich auf. „Was jetzt?“
    Tony griff nach dem Funkgerät. „Hier ist Wagen 346. Ich verfolge einen blauen Buick Skylark, der in nordöstlicher Richtung die Metropolitan langfährt …“ Während er fuhr und redete, gab er gleichzeitig noch etwas in den Computer ein.
    Der Skylark beschleunigte und bog um eine Kurve. Tony fuhr hinterher. Dabei schaltete er Blaulicht und Sirene ein.
    „Sie werfen etwas aus dem Fenster!“, rief Delia.
    „Drogen“, antwortete Tony. „Verdammt, ich wusste es.“ Er griff wieder nach dem Funkgerät. „Wagen 346. Der gestohlene Skylark fährt nach Süden auf der Lybrand Street, überquert jetzt die Bedelia Street.“
    Der blaue Wagen raste über den Mittelstreifen und in eine Seitenstraße hinein. Tony folgte. Ein anderer Streifenwagen schloss sich der Jagd an. Dann bog der blaue Wagen in eine Sackgasse ein.
    „Zwei Verdächtige sind gerade ausgestiegen. Sie flüchten zu Fuß“, sagte Tony ins Funkgerät. „Verstärkung ist hier. Wir gehen hinterher.“ Während er die Tür öffnete, drehte er sich zu Delia um. „Bleiben Sie diesmal in dem verdammten Auto, oder ich fessele Sie mit Handschellen an die Tür.“

2. KAPITEL
    Delia duckte sich, als zwei Polizisten Griffin in die Sackgasse hinein und über einen Zaun folgten. Diesmal hatte sie nicht die Absicht, seinen Befehl zu missachten. Sie mochte manchmal etwas impulsiv sein, aber sie war kein Dummkopf. Drogenhändler waren gefährlich. Diese Tatsache hatte Onkel Tab ihr eingetrichtert.
    Onkel Tab … wenn er sie jetzt hätte sehen können, würde er sie enterben.
    Tab Shenniker hatte sie aufgezogen, seit sie sieben Jahre alt gewesen war. Damals war ihre Mutter gestorben, und Delias Vater, der sie zwei Jahre zuvor verlassen hatte, war nicht in der Verfassung gewesen, auf ein Kind aufzupassen, selbst wenn er es gewollt hätte. Delia war zu Pflegeeltern gekommen, bis die zuständige Sozialarbeiterin ihren Onkel Tab aufgespürt hatte. Er und Delias Mutter hatten sich entfremdet, und er hatte seine Nichte niemals zuvor gesehen. Aber sobald er von ihrer Notlage erfuhr, kam er ihr sofort zu Hilfe. Von dem Moment an, als er Delia in seine Arme genommen und an seine breite Brust gedrückt hatte, war sie mit Liebe überschüttet worden, und es ihr nie an etwas gefehlt.
    Tab Shenniker war außerdem der Chief von Tony Griffins Revier, aber diese Tatsache wollte Delia lieber für sich behalten.
    Onkel Tab war derjenige gewesen, der sie unbeabsichtigt auf die Idee mit dem Mitfahrerprogramm gebracht hatte. „Du bist nicht für die Polizeiarbeit geschaffen, Dee“, hatte er ihr erklärt, als sie zuerst vorsichtig erwähnt hatte, dass sie diese Laufbahn vielleicht einschlagen würde. „Du hast ja keine Ahnung, worauf du dich da einlässt. Stell dir den blutrünstigsten Film vor, den du je gesehen hast. Wirkliche Verbrechen sind noch zehnmal schlimmer. Das hältst du nicht aus. Du würdest in meinem Bezirk nicht mal zehn Minuten durchstehen.“
    Nun, sie hatte schon länger als zehn Minuten durchgehalten, aber schließlich hatte sie

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