BACCARA EXKLUSIV Band 49
selbst einen so störrischen Willen gehabt hätte. Allerdings vermutete sie, dass sie mehr als drei Schutzengel aus Metall brauchte, um nicht nachzugeben.
Sie hob ihr Kinn. „Du hast nicht allein das Sagen, Joshua. Zu dieser Entscheidung gehören zwei, und ich will das Spiel nicht mehr mit dir spielen.“
Er musterte sie besitzergreifend von oben bis unten. „Dann muss ich das wohl ändern, oder? Und ich warne dich, Süße, ich habe gerade erst begonnen.“
Mit diesen Worten marschierte er zur Tür hinaus und ließ Maddie mit der Frage zurück, wann der rechtschaffene Spießer Joshua sich in diesen teuflischen Kerl verwandelt hatte.
11. KAPITEL
Als Joshua aus dem Stall kam, röhrte Maddies Wagen bereits wieder die Landstraße hinunter, fort von seinem Haus, fort von ihm. Der kaputte Auspuff brummte wie eine gigantische Biene.
Selbst im Regen sah er die Abgase aufsteigen. Fluchend schleuderte er seine Harke auf den Boden. Es war seit Tagen die beste Gelegenheit, Maddie zu erwischen, und er hatte sie verpasst.
Plötzlich verstummte das Geräusch ihres Motors, und er kniff die Augen zusammen. Er lief ein Stück die Straße hinauf und sah etwas auf der Fahrbahn liegen. Trotz seiner schlechten Stimmung musste er lachen, sobald er es identifiziert hatte. Vielleicht würde der Abend doch noch zu seinen Gunsten umschlagen.
Maddie bog aus Joshuas Einfahrt und trat das Gaspedal durch. Sie runzelte skeptisch die Stirn über das laute Motorengeräusch ihres Wagens. Sie konnte ja kaum ihre eigenen Gedanken verstehen. Sie schaute nach David. Er wirkte benommen.
Wahrscheinlich konnte man sie für einen Feigling halten, weil sie so hastig in Joshuas Haus und wieder herausstürmte. Aber sie sah die Dinge anders. Ihrer Ansicht nach war sie nur umsichtig.
Feige. „Umsichtig“, sagte sie laut, konnte jedoch ihr eigenes Wort nicht verstehen. Sie fuhr weiter die Straße entlang, als eine Sirene hinter ihr ertönte. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und zuckte zusammen. Sofort schaute sie auf ihre Geschwindigkeitsanzeige. Sie fuhr gar nicht zu schnell. Was stimmte also nicht? Sie hielt am Straßenrand und wartete mit einer gewissen Furcht. Mit Autoritäten war sie nie besonders gut zurechtgekommen.
Der Officer kam zu ihrem Wagen geschlendert und tippte an seine Mütze. „Ma’am, ist Ihnen bewusst, dass es gegen das Gesetz verstößt, einen Wagen ohne Auspufftopf zu fahren?“
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Aber ich habe einen Auspufftopf. Ich weiß …“
Der Officer lächelte. „Nein, Ma’am, Sie haben keinen, und daher muss ich Ihnen einen Strafzettel geben.“
„Aber …“
Ein Pick-up hielt neben ihr. Maddie erkannte Joshuas Wagen und wusste nicht, ob sie sich verstecken oder erleichtert sein sollte.
Er stieg aus und nahm etwas Langes und Rostiges von der Ladefläche seines Pick-ups. „Vermisst du vielleicht das hier?“, fragte er Maddie mit einem besserwisserischen Grinsen. „Wie geht’s dir, Abel?“, wandte er sich an den Officer. „Muss ein ruhiger Tag sein, wenn du schon junge Mütter mit Babies anhältst.“
Abel zuckte zusammen. „Sie ist eine Mutter? Verdammt, ich habe kein Baby gesehen.“ Er schob den Strafzettelblock zurück in seine Tasche. „Ist das ihr Auspufftopf?“
„Ja, sie hat ihn in meiner Auffahrt verloren.“
„In Ordnung, Josh. Sorg dafür, dass er wieder angebaut wird. Ich will sie nicht noch einmal ohne erwischen. Guten Abend, Ma’am“, sagte er zu Maddie und schlenderte zurück zu seinem Wagen.
„Blöder Macho“, murmelte sie leise und sah zu Joshua.„Dürfte ich jetzt bitte meinen Auspufftopf haben?“
„Natürlich“, erwiderte er und legte das verrostete Metallteil auf ihren Rücksitz. „Aber wenn dich der nächste Cop anhält, bekommst du höchstwahrscheinlich einen Strafzettel.“
Frustriert strich sie sich die Haare aus dem Gesicht. „Und wie soll ich zu einer Werkstatt gelangen, wo man ihn mir wieder anbaut?“
Er lehnte sich gegen ihr Fenster. „Ich kenne jemanden, der bereit wäre, ihn dir noch heute Abend wieder anzubauen.“
Maddie war skeptisch. „Der mich dann ein Vermögen kostet?“
„Nicht mehr, als du morgen in der Stadt bezahlen würdest.“
„Dann fahr vor“, erwiderte sie.
Joshuas Mundwinkel hoben sich zu einem schalkhaften Grinsen. „Du kannst uns zum Abendessen Gesellschaft leisten.“
Wieso hatte sie den Eindruck, er würde am liebsten sie zum Abendessen verspeisen?
Eine Stunde später, nachdem sie die Mahlzeit
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