BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
sie noch mehr sagen konnte, nahm Marc ihre Hand.
„Ich muss mit dir sprechen, Melanie. Kommst du bitte mit mir ins Wohnzimmer?“
Marc war erleichtert, als sie ihm ohne Widerstand folgte. Es war ein Fehler gewesen, sie herzubringen. Er hatte gewusst, dass Melanie ihn und seine Brüder nicht verstehen würde.
Im Wohnzimmer knipste er das Licht an und sah sie herausfordernd an. „Bevor du deine Standpauke fortsetzt, solltest du wissen, dass Connor und ich uns nicht nur geprügelt haben. Ich hatte Connor gebeten, den Strand nach den Patronenhülsen abzusuchen. Er gab sie David, und der hat die Ballistiker einen Vergleich mit der Patronenhülse anstellen lassen, die dich vor drei Monaten getroffen hat. Sie stammen von derselben Waffe.“
Melanie blieb sekundenlang regungslos stehen und setzte sich dann auf das Sofa. „Also seid ihr, du und deine Brüder, nicht nur in der Lage, eure Fäuste spielen zu lassen.“
Er grinste. „Um ehrlich zu sein, das passiert gar nicht so häufig. Das letzte Mal, dass Connor und ich uns geschlagen haben, ist über zehn Jahre her.“
„Und worum ging es dabei?“
„Ich habe seinen Wagen um einen Baum gewickelt, der früher im Hof stand.“
Als Melanie lächelte, spürte Marc, dass ihm warm ums Herz wurde. „Nun, dafür hattest du auch einen oder zwei Boxhiebe verdient“, meinte sie.
Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Er brach mir den Kiefer an zwei Stellen.“ Das muss reichen, dachte Marc. Sie braucht den Rest nicht zu wissen. Sein Vater und Connor hatten ihn zur Unfallstation des nächsten Krankenhauses gefahren, und dort hatte er so sehr gegen die Sanitäter gekämpft, dass man ihn an der Liege festbinden musste. Zur gleichen Zeit hatte man verletzte Kinder hereingebracht, deren Schulbus einen Unfall gehabt hatte. In der Aufregung hatte man Marc dann vergessen, der viereinhalb Stunden auf der Liege lag, ohne behandelt zu werden, und das neben einem kleinen Jungen, für den jede Hilfe zu spät gekommen war.
Melanie hatte erschrocken den Atem angehalten und flüsterte nun: „Du hast Sean zu mir ins Krankenhaus geschickt, nicht wahr?“
Marc nickte.
„Warum bist du nicht selbst gekommen?“
Er sagte einen Moment lang nichts. „Ich … ich konnte nicht, Melanie. Ich konnte einfach nicht.“ Marc hasste seine Schwäche. Aber wenn es um Krankenhäuser ging, fühlte er sich machtlos.
„Hat es mit deiner Mutter zu tun?“
„Dad hat dir davon erzählt?“
Melanie nickte und wartete auf eine Antwort.
Marc gab ihr die einzige, die er hatte. „Ich verbinde Krankenhäuser mit dem Tod.“ Er schluckte nervös. „Ich hätte es nicht ertragen, wenn ich auch dich dort verloren hätte.“ Hastig wandte er den Blick ab, als seine Augen zu brennen begannen. Er wollte nicht, dass Melanie ihn so mitleidsvoll ansah. „Entschuldige, aber ich bin es nicht gewohnt, über meine Gefühle zu sprechen, wie du ja weißt. Ich nehme an, in einer Familie voller Frauen aufzuwachsen, wie du es getan hast, hat seine Vorteile.“
Melanie lächelte. „Glaub mir, Joanie und ich sind uns auch oft in die Haare geraten, aber bei uns wurden meist nur die Kleider in Mitleidenschaft gezogen.“ Sie wurde ernst. „Jetzt da wir wissen, dass es Hooker war, der heute auf mich geschossen hat, was werden wir …?“
Marc unterbrach sie. „David hat die Information bereits an die entsprechenden Leute weitergereicht. Die besten Männer arbeiten an dem Fall, und sie werden tun, was getan werden muss, Melanie.“
Sie wandte sich ab und fing an, auf und ab zu gehen. Plötzlich blieb sie vor ihm stehen. „Du hast doch aber einen Plan, oder?“
Er antwortete nicht.
„Und du wirst mich darin einweihen, nicht wahr?“ Sie sah eindeutig besorgt aus. „Ich lege mein Leben und das unseres Babys in deine Hände, Marc. Bitte, pass auf uns auf.“
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Marc wirklich Angst. „Das verspreche ich dir.“
Melanie lehnte am Küchentresen und dachte über ihr Leben nach. Trotz der neu erwachten Vertrautheit zwischen ihr und Marc konnte sie sich kein gemeinsames Leben mit ihm vorstellen. Aber das war ein Problem, das warten musste, bis die Bedrohung, die über ihr schwebte, glücklich überstanden war.
Ein seltsames Gefühl der Wärme erfüllte sie. Eines musste sie Marc wirklich lassen. Er war vielleicht die meiste Zeit ein jungenhafter, verantwortungsloser Abenteurer, aber wenn es darauf ankam, benahm er sich vorbildlich. Wenn er ihr nur geben könnte, was sie am meisten
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