BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
sein. Und er hatte nicht in Betracht gezogen, wie es sein würde, wieder mit Annie zusammenzuleben und täglich ihr Parfum zu riechen, ihre Stimme zu hören und sie zu sehen.
Sie anzusehen, ohne sie zu berühren.
Die Wochenenden waren am schwersten. Beide benahmen sie sich wie höfliche Fremde. Jetzt war Sam noch zu klein, um das zu bemerken, aber so konnte es nicht weitergehen. In nicht allzu ferner Zukunft musste sich eindeutig etwas ändern.
Gavin wusste nur nicht, was das war.
Das hob seine Stimmung nicht im Geringsten. Im Gegenteil, es kam ihm so vor, als wäre der Dorn gerade noch tiefer eingedrungen.
Er fühlte sich auch nicht besser, als er anderthalb Stunden später in die Einfahrt des Hauses bog. Erstens kam er zu spät. Zweitens war der Grund dafür, dass Gil angerufen hatte. Es war ein Problem aufgetaucht. Er blieb weitere zwei Wochen weg.
Mit finsterem Gesicht genoss Gavin noch eine Minute lang die Klimaanlage seines Wagens. Dann schaltete er den Motor des Pick-ups aus und wappnete sich gegen die heiße Luft, die ihm gleich entgegenschlagen musste. Ruckartig öffnete er die Tür.
Sobald er es tat, hörte er Sam schreien: „Nein, nein, nein, nein!“
Seine Stimme klang verzweifelt und schrill und übertönte das Summen der Bienen und Zirpen der Grillen.
Gavin runzelte die Stirn. Bisher hatte er Sam noch nicht weinen gehört. Der Junge besaß ein unglaublich sonniges Wesen und neigte absolut nicht zu Gefühlsausbrüchen.
Erstaunt stieg Gavin aus dem Pick-up und ging zum Haus. Als er den Hintereingang erreichte, schrie Sam nicht mehr, sondern weinte nur noch. Gavin war jetzt nahe genug, um zu verstehen, was der Kleine sagte.
„Nein, nein, nein, keine Milch, Mama!“, rief Sam schluchzend. „Keine Milch! Saft! Will Saft!“
Gavin blieb stehen. Es drehte sich nur darum, dass sie offenbar keinen Fruchtsaft mehr hatten?
„Pscht, Schatz, ist schon gut“, redete Annie beruhigend auf ihn ein. „Du musst keine Milch trinken. Was hältst du davon, wenn Mama dir Limonade macht?“
Gavin runzelte die Stirn noch stärker. Es musste schlecht bestellt sein, wenn Annie sich zu diesem Angebot durchrang. Auf ihr eigenes Essen achtete sie nicht sonderlich, wohl aber darauf, was Sam zu sich nahm. Bei ihm legte sie großen Wert auf gesunde Ernährung. Zuckerhaltige Getränke und Essen ohne wertvolle Inhaltsstoffe kamen nicht infrage. Zu diesem Thema hatte sie ihm sogar einen Zettel geschrieben.
Sobald er die Fliegengittertür öffnete, konnte er nach dem hellen Sonnenschein draußen in der Küche einen Moment nichts erkennen. Nachdem seine Augen sich umgestellt hatten, war es Gavin, als habe ihm jemand einen Schlag in den Magen versetzt.
Annie stand mitten in einer Pfütze aus Saft. Höchstwahrscheinlich war es zur Katastrophe gekommen, als sie sich für die Arbeit fertig machen wollte. Erstens war es schon Viertel nach fünf, und zweitens erklärte das ihre Kleidung. Oder vielmehr ihre fehlende Kleidung, verbesserte sich Gavin, während er von Verlangen gepackt wurde. Sie trug nur eine offene weiße Bluse über einem cremefarbenen hauchdünnen BH und einem Slip aus dem gleichen Material.
Er räusperte sich und blickte weg. „Hast du einen harten Tag gehabt?“ Nachdem er die Schlüssel auf die Theke gelegt hatte, bückte er sich und hob den Kunststoffbehälter vom Boden auf.
Annie nickte, tätschelte Sams Rücken und wiegte ihn beschwichtigend. „Pscht, pscht“, flüsterte sie.
„Was ist denn los?“
„Ich glaube, er bekommt endlich seinen letzten Backenzahn.“ Sanft rieb sie mit der Wange über das seidige Haar des Kindes. „Er hat leicht erhöhte Temperatur. Außerdem ist er müde. Und es ist so heiß, dass er kaum geschlafen hat.“
Das erklärte ihren erschöpften Gesichtsausdruck.
Sam wandte den Kopf. Das kleine Gesicht war nass von den Tränen. „Saft hat bumm gemacht, Daddy“, sagte er traurig. Die Nase lief ihm vom Weinen, als er den Kopf an die Wange seiner Mutter legte.
Gavin sah Annie in die Augen. Sie blickte rasch weg, doch er hatte bereits entdeckt, dass auch ihr Tränen in den Augen standen.
Verdammt, warum musste sie eine so gute Mutter sein? Natürlich wollte er für Sam das Beste. Es wäre nur viel leichter gewesen, Annie zu ignorieren, wäre sie oberflächlicher oder sorgloser gewesen, hätte sie gejammert oder sich beschwert, wäre gereizt oder fordernd gewesen.
„Ich habe noch einen Ventilator mitgebracht“,sagte er schroff. „Wir hatten im Büro einen, den wir
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