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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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würde ohnehin nicht alles, was sie über diesen Mann wissen wollte, an einem Abend oder auch nur in einem Monat erfahren können. Sie griff nach seinem Whiskyglas. „Darf ich mal probieren?“
    Erstaunt hob er die Brauen. „Nur zu.“
    Sie kostete einen Schluck und fühlte die Flüssigkeit in ihrem Hals brennen.
    „Magst du ihn?“
    Sie verzog das Gesicht, schüttelte den Kopf und schob ihm das Glas wieder zu. „Wie kannst du so etwas trinken?“
    „Es ist fünfundzwanzig Jahre alter Whisky.“
    „Du liebe Zeit, dann solltest du ihn vielleicht lieber wegkippen“, meinte sie und freute sich, dass sie ihn damit wieder zum Lachen gebracht hatte.
    Er kann einer Frau den Kopf verdrehen, dachte sie. Einen Augenblick lang fürchtete sie, es könnte ihr Kopf sein, doch dann wies sie diese Möglichkeit weit von sich. Er hatte gesagt, sie seien Freunde gewesen, aber Alisa verstand nicht, wie eine Frau mit Dylan befreundet sein konnte, ohne mehr von ihm zu wollen. Dafür musste es einen Grund geben, und sie hatte die Absicht, das möglichst bald herauszufinden.
    Ein Schrei riss ihn aus dem Schlaf. Dylan setzte sich in seinem Bett auf und lauschte. Ein weiterer Schrei folgte. Rasch stand er auf und lief auf den Flur. Der Arzt hatte ihn vor Alisas Albträumen gewarnt.
    Ohne anzuklopfen, betrat er ihr Zimmer und sah sie im schwachen Schein des Mondes aufrecht im Bett sitzen.
    „Alisa“, sagte er leise, um sie nicht zu erschrecken, und ließ sich auf der Bettkante nieder.
    „Entschuldige.“ Sie schüttelte sich. „Ich hatte einen furchtbaren Traum. Ich erinnere mich nicht an viel von dem Unfall, wenn ich wach bin, aber umso mehr, wenn ich träume. Ich sehe dann ständig einen kleinen Jungen, dessen Welpe auf die Straße rennt. Der kleine Junge geht an Krücken, und aus irgendeinem Grund weiß ich, dass der Hund ihm alles bedeutet. Ich renne dem Hund hinterher, und ein Pick-up kommt um die Ecke. Ich versuche es, aber ich kann nicht schnell genug rennen …“
    „Der kleine Junge ist Timmy“, erklärte Dylan ihr und nahm sie tröstend in den Arm. Alisa war zwar stark, aber jetzt kam sie ihm sehr zerbrechlich vor. „Timmy ist ein Junge aus der Nachbarschaft mit einer Gehirnlähmung. Du hast dich schon mehrmals um ihn gekümmert, um seiner allein erziehenden Mutter eine Verschnaufpause zu geben.“
    „Während ich im Krankenhaus lag, hat er mir Bilder geschickt, die er gemalt hat.“ Sie lächelte schwach. „Dem Welpen geht es doch gut, oder?“
    „Ja.“ Dylan strich ihr tröstend übers Haar und fühlte eine der Narben. Bei dem Gedanken, dass er sie fast verloren hätte, lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Denn auch wenn er seine Chancen bei ihr vertan hatte, so ließ ihn allein ihre Existenz an eine Zukunft glauben.
    „Jedes Mal, wenn ich diesen Traum habe, wird mir angst. Und ich hasse es, Angst zu haben“, sagte sie.
    Kein Wunder, dachte er, wenn man bedenkt, wie sie als Kind gewesen war. Alisa hatte stets gegen Ängste ankämpfen müssen. „Wie wäre es mit einer Gutenachtgeschichte?“
    Sie sah ihn nachdenklich an. Noch immer lag sie in seinen Armen, und Dylan genoss dieses Gefühl. Es war eine Ewigkeit her, seit sie ihm erlaubt hatte, sie so zu halten. „Aber eine ohne Welpen und Pick-ups.“
    „Ich schwöre, keine Welpen oder Pick-ups. Es war einmal vor langer Zeit“, begann er, „ein kleines Mädchen, das von lauter Jungs umgeben war. Tag für Tag schaute sie ihnen beim Baseballspielen zu. Sie wollte auch mitspielen, aber die Jungs wollten sie nicht lassen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil sie absolut nicht fangen konnte.“
    „Oh“, sagte sie und verzog das Gesicht. „Das ist natürlich ein Problem.“
    „Allerdings, und das sah sie auch ein. Sie überredete einen der Jungen, ihr das Fangen beizubringen.“
    „Wie hat sie das geschafft?“
    Dylan erinnerte sich daran, wie Alisa gebettelt und gefleht und ihm schließlich einen Handel vorgeschlagen hatte. „Das ist eine andere Gutenachtgeschichte.“
    Lächelnd schmiegte sie sich an seine Brust. „Na schön. Wie ging es weiter?“
    „Das kleine Mädchen hatte Angst vor dem Ball, und der Junge erzählte ihr, dass die anderen Jungs sie nicht eher würden mitspielen lassen, bis sie keine Angst mehr hätte. Der kleine Junge und das Mädchen übten jeden Tag, und allmählich wurde sie besser. Schließlich wurde sie so gut, dass die Jungs ihr erlaubten, in einem ihrer Spiele mitzumachen.“
    „Gut“, meinte sie.
    „Das ist noch nicht das Ende

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