BACCARA EXKLUSIV Band 61
Angelegenheit.“ Er bog jetzt von der Straße ab in die lange Auffahrt zu seinem Haus.
„Inwiefern ist deine Mutter eine unbeständige Angelegenheit?“
„Sie war mehrmals verheiratet. Versteh mich nicht falsch.
Sie ist eine nette Frau, aber ihre Liebesbeziehungen standen einem normalen Leben immer im Weg. Ich kann ihr zwar jetzt kein normales Leben bieten, aber ich habe ihr ein Haus gekauft, wo sie bleiben kann, unabhängig davon, welcher Mann gerade in ihr Leben tritt oder es wieder verlässt. Da es noch immer mir gehört, ist es vor Scheidungsprozessen sicher.“
Alisa nahm seine Worte in sich auf und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass ihr irgendetwas davon bekannt vorkam. Vergeblich. „Ich kann mich an nichts von deiner Mutter erinnern.“
„Na ja, das kann man ja auch alles getrost vergessen. Ich habe mir auch nie sonderlich den Kopf darüber zerbrochen.“
Oder darüber geredet, vermutete sie. „Und was ist mit deinem Vater?“
„Ich denke nicht an ihn“, erklärte er mit kühler Stimme. „Als ich ein Kind war, hätte ich alles dafür gegeben, um zu erfahren, wer mein Vater ist. Als ich es dann endlich wusste, war er tot. Er mag vielleicht reich gewesen sein, aber er war ein Feigling. Ich werde das Geld nehmen. Meine Halbgeschwister können seinen Namen haben und alles, was damit zusammenhängt.“ Er hielt vor dem Haus an. „Das wäre alles über meine sogenannte Familie“, sagte er und stieg aus dem Wagen, um ihr die Tür aufzuhalten. „Kein glückliches Ende wie im Märchen.“
Der Zynismus seiner Worte ließ sie frösteln. Es kam ihr beinah so vor, als wollte er sie warnen. Sie spürte seinen Zorn, berechtigten Zorn, und sie empfand den Wunsch, ihn zu besänftigen, obwohl sie wusste, dass sie dazu nicht in der Lage war. Außerdem hatte er ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass das Thema für ihn abgeschlossen war.
„Ich habe noch einen Termin in der Stadt und muss gleich wieder weg“, sagte er. „Tu uns beiden einen Gefallen und lass es heute ruhig angehen.“
Seine Anweisung ärgerte sie. Es passte ihr nicht, herumkommandiert zu werden, selbst wenn es zu ihrem Besten geschah. „Danke für deine Besorgnis“, sagte sie, drehte sich um und ging zur Treppe.
„Alisa, übertreib es nicht!“, rief er ihr nach.
„Hör auf, mir andauernd Anweisungen zu geben!“, rief sie über die Schulter zurück. „Das hat vielleicht funktioniert, als ich ein kleines Mädchen war und an einem schweren Fall von Heldenverehrung litt. Aber es funktioniert nicht …“
Bevor sie den Satz zu Ende sprechen konnte, war er bei ihr und hielt sie am Arm fest. Ihr kam der Gedanke, dass es Momente gab, wo ihr seine Größe gefiel, und Momente, wo sie ihr überhaupt nicht gefiel. Letzteres war jetzt der Fall. „Hier geht es nicht um Heldenverehrung“, stellte er klar und funkelte sie böse an. „Ich bin für dich verantwortlich.“
„Ich brauche keinen Babysitter und auch keine Krankenschwester mehr.“
„Dann benimm dich auch so.“ Er ließ sie los und ging zurück zu seinem Wagen.
Wütend sah Alisa ihm nach, bis er mit quietschenden Reifen davongefahren war. Was für ein eingebildeter Chauvi!, dachte sie und kämpfte gegen den Drang an, ihm die Zunge herauszustrecken. Aber was die ganze Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er recht hatte.
Sie atmete tief durch und betrat das Haus, wo sie in der Eingangshalle auf Dylans Haushälterin, Mrs. Abernathy, stieß. Nachdem sie sich eine Weile mit der scheuen, aber freundlichen Frau unterhalten hatte, ging sie auf ihr Zimmer und legte sich zum Schlafen hin. Als der Schlaf nicht kommen wollte, stand sie wieder auf, packte sich einen kleinen Rucksack und beschloss, das Anwesen zu erkunden. Von Mrs. Abernathy hatte sie erfahren, dass sich am westlichen Ende des Weidelandes ein Pferdestall befand.
Der Spaziergang über die Wiesen strengte sie mehr an, als sie erwartet hätte, doch wurde sie mit dem Anblick eines Ponys und einer braunen Stute belohnt.
„Hallo, ihr Schönen“, begrüßte sie die Tiere in dem eingezäunten Gehege vor dem Stall.
„Sie sind auch sehr gutmütig“, bemerkte eine grauhaarige Frau, die gerade aus dem Stall trat. „Ich bin Meg Winters. Dylan lässt mich die Pferde hier halten, um behinderten Kindern Reitunterricht zu geben.“
„Tatsächlich?“ Alisa war verblüfft. „Davon hat er mir gar nichts erzählt.“
„Das überrascht mich nicht“, meinte Meg. „Es passt nämlich nicht zu seinem
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