BACCARA EXKLUSIV Band 61
Image.“
Alisa nickte langsam. „Reich, gleichgültig, materialistisch, auf nichts und niemanden angewiesen.“ Sie hielt inne, da sie merkte, wie sie bereits aufgebracht ihre Stimme erhob.
„Wie lange kennen Sie ihn schon?“, wollte Meg wissen.
„Ungefähr zwanzig Jahre.“ Alisa stellte sich vor. „Ich bin zu Gast hier. Ich erhole mich von einem viel zu langen Krankenhausaufenthalt. Aber ich bin mit Geschenken gekommen“, erklärte sie und nahm Äpfel aus ihrem Rucksack.
Meg nickte zustimmend. „Nur zu. Reiten Sie?“
Alisa sah sich auf dem Rücken eines Pferdes sitzen. „Ja. Aber es ist schon eine Weile her.“
„In dem Fall wäre Sir Galahad eine gute Wahl. Er ist sehr gut zugeritten, artig und nimmt Ihnen fast die ganze Arbeit ab. Wenn Sie mit ihm ausreiten wollen, gehört er Ihnen. Dylan hat bestimmt nichts dagegen. Er steht da drin.“ Sie deutete mit dem Kopf zum Stall. „Ich bin auf dem Weg nach Hause. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.“
„Gleichfalls.“ Alisa wandte sich dem Pony zu, um ihm einen Apfel zu geben. Sie streichelte es und redete ihm gut zu. Dann betrat sie den Stall und schlenderte zu Sir Galahads Box. Er nahm den angebotenen Apfel mit den Lippen aus ihrer Hand. „Was für ein Gentleman“, sagte sie und sog tief den vertrauten Geruch nach Stall und Pferden ein. Gereiztheit und Frustration wichen und machten einem angenehm friedlichen Gefühl Platz, während sie das Pferd streichelte. Es wirkte ungemein erleichternd, zu wissen, dass Sir Galahad ihre Amnesie gleichgültig war. Vielleicht würde ihr ja ein Ausritt guttun.
Ein ungutes Gefühl beschlich Dylan, als er am späten Nachmittag nach Hause kam und Alisa nirgends fand. Draußen goss es in Strömen, Donner grollte, und das Abendessen stand bereits auf dem Tisch. Er fragte Mrs. Abernathy, ob sie wisse, wo Alisa steckte.
„Tut mir leid. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie am Pool. Aber da schien noch die Sonne.“ Die Frau runzelte die Stirn. „Sie hatte sich allerdings für die Pferde interessiert, als ich ihr heute Vormittag davon erzählte.“
Dylan sah hinaus in den strömenden Regen. Ganz sicher würde sie keinen Ausritt unternehmen, nachdem er sie ausdrücklich ermahnt hatte, es ruhig anzugehen. Oder etwa doch? Plötzlich verspürte er einen beginnenden Kopfschmerz. Offenbar hatte er absolut keine Ahnung gehabt, worauf er sich da einließ, als er Alisa zu sich nahm. Wenn es mit ihr so weiterging, würde es noch sein Ende bedeuten.
Leise fluchend nahm er sich seinen Regenponcho von der Garderobe, verließ das Haus und marschierte durch knöcheltiefen Matsch Richtung Pferdeweide. Dort entdeckte er keinerlei Anzeichen von ihr, was seine Unruhe noch verstärkte. Er ging zum Stall, riss die Tür auf und hörte Alisa erschrocken nach Luft schnappen.
„Dylan!“ Sie griff sich an den Hals. „Was machst du bei diesem Wetter hier draußen?“
Er atmete tief durch und wartete, bis die Erleichterung sein Herz erreichte. „Mich vergewissern, dass alles in Ordnung mit dir ist.“
Sie zuckte die Schultern. „Mir geht es gut. Ich bin im Trockenen, habe Sir Galahad als Gesellschaft und in meinem Rucksack Verpflegung. Was brauche ich mehr?“ Sie bemerkte das Wasser, das von seinem Poncho tropfte. „Regnet es noch immer so stark? Hast du dir meinetwegen Sorgen gemacht?“
„Ich habe dir doch erklärt, dass ich für dich verantwortlich bin“, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wusste nicht, ob du dich womöglich zu so etwas Törichtem wie einem Ausritt während eines Gewitters entschlossen hast.“
Sie hob das Kinn. „Reiten während eines Gewitters? Ich bin nicht verrückt, Dylan. Ich habe lediglich mein Gedächtnis verloren, nicht meinen Verstand.“
„Du hast es gestern mit deinem Rekordschwimmen auch schon übertrieben. Die Nacht hast du kaum geschlafen, weil du einen Albtraum hattest, und heute Vormittag hast du dich mit mir gestritten, nur weil ich dich ermahnte, dich nicht zu überanstrengen. Soll ich noch mehr aufzählen?“
Sie winkte ab. „Jeder hätte sich heute mit dir gestritten. Du warst aber auch unausstehlich, und dabei hast du noch nicht einmal eine Amnesie als Entschuldigung.“
Kein Wunder, dass er unausstehlich war. Seitdem er ihr extravagantes Bett gesehen hatte, plagten ihn erotische Fantasien. Und schon wieder malte er sich aus, wie ihr sinnlicher Mund viel angenehmere Dinge mit ihm machte, als zu schimpfen.
„Dafür ist das Pferd hier umso lieber. Ich
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