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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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ich mich mit dem Krankenhauspsychiater darüber unterhalten.“
    „Worüber?“, schrie er.
    „Ich weiß es nicht“, wiederholte sie eingeschüchtert. „Es muss in unsere Kindheit zurückreichen. Ich empfinde das starke Bedürfnis, dir zu helfen und dich zu beschützen.“
    Dylan funkelte sie an. „Sehe ich vielleicht so aus, als müsste ich beschützt werden?“
    „Nein“, gab sie zu und hielt seinem zornigen Blick stand. „Doch je länger wir dort waren, desto mehr regte mich diese unerträgliche Situation auf. Es sollte anders sein.“
    „Viele Dinge sollten anders sein“, sagte er, noch immer ungehalten. „Aber das heißt nicht, dass sie es sind.“
    „Möglicherweise sind die Dinge nicht anders, weil niemand irgendetwas tut oder sagt, um sie zu ändern.“
    „Diese ganze Geschichte geht dich nichts an.“
    „Ich weiß“, stimmte sie ihm zu. „Aber es ist nicht richtig, und jemand sollte etwas dagegen tun.“
    „Und dieser Jemand musste ausgerechnet du sein?“
    Sie überlegte einen Moment, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, was mich getrieben hat. Es ist nicht mit dem Verstand zu erklären. Vielleicht hat es mit irgendeinem seltsamen Karma zu tun.“
    „Seltsames Karma?“, wiederholte er. Der Himmel möge ihm beistehen, das klang ja wie New-Age-Gefasel.
    „Ich habe das unbestimmte Gefühl, in deiner Schuld zu stehen.“
    Ihre Worte warfen ihn fast um. Er holte tief Luft, ehe er so ruhig wie möglich fragte: „Weil du dich in meinem Haus erholst?“
    Sie sah ihn nachdenklich an und schüttelte den Kopf. „Es reicht weiter zurück. Ich habe dieses Gefühl, dass du so etwas Besonderes oder Wichtiges für mich getan hast, dass ich in deiner Schuld stehe.“
    Sofort dachte Dylan daran, wie sehr er ihr einmal wehgetan hatte. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. „Du stehst nicht in meiner Schuld“, versicherte er ihr. „Das hast du nie.“ Mit diesen Worten ließ er sie allein und ging auf sein Zimmer.
    Im Nachhinein kam sich Alisa wegen ihres ungeschickten Vorgehens unglaublich dumm vor. Nachdem sie in ihr Nachthemd geschlüpft war, hatte sie sich über eine Stunde lang im Bett herumgewälzt und es schließlich aufgegeben, einschlafen zu wollen. Dabei sollte sie eigentlich müde genug sein. Immerhin hatte sie einen bemerkenswerten Abend hinter sich.
    Obwohl sie Dylan nur hatte helfen wollen, war er zu Recht wütend auf sie gewesen. Es ging sie nichts an, wenn er und seine Halbgeschwister ihr Leben damit verbrachten, einander aus dem Weg zu gehen. Dylan war kein Schwächling, denn sie glaubte zu wissen, dass er sie in ihrer Kindheit mehr als ein Mal verteidigt hatte.
    Aufgewühlt von ihren Gedanken, öffnete sie die Balkontür und trat in die warme Abendluft hinaus. Sie fragte sich, wann sie wieder eine Nacht ruhig durchschlafen würde. Wenn es nicht die Träume von Dylan waren, dann quälte sie sich mit der Suche nach weiteren Informationen aus ihrer Vergangenheit.
    Wieso bedeutete er ihr so viel, wo er doch feste Grenzen zwischen ihnen zog? Sie fragte sich, ob er so etwas wie ein Bruder für sie gewesen war, aber dann fiel ihr wieder ein, dass er ihr erzählt hatte, sie wären als Teenager ein Liebespaar gewesen. Ob sie wohl miteinander geschlafen hatten? Der Gedanke an diese Möglichkeit verursachte ein Prickeln auf ihrer Haut. Das könnte auch erklären, weshalb sie diese starke Bindung zwischen ihnen empfand.
    Eine angenehme Brise kam plötzlich auf, und Alisa atmete tief die würzige Luft ein. Erneut strich die Brise über ihren Körper, und in ihr regte sich ein sündhafter Gedanke.
    Sie ging zur Brüstung und hob das Gesicht dem sanften Wind entgegen. Sie vermutete, dass sie früher ziemlich brav gewesen war. Ganz sicher war sie nicht der Typ Frau gewesen, der sich auf einem Balkon auszog, um sich dem Wind preiszugeben. Aber vielleicht hatte sie sich ja insgeheim danach gesehnt, so etwas zu tun. Sie fragte sich, ob sich hinter ihrer biederen Fassade eine leidenschaftliche, abenteuerlustige Frau verbarg.
    Während Dylan in seinem Zimmer am Fenster stand, sah er, wie Alisa auf ihren Balkon hinaustrat. Sie ging zur Brüstung, beugte sich darüber und hielt das Gesicht in den Wind. Plötzlich streifte sie sich die Träger ihres Nachthemdes von den Schultern und ließ es zu Boden fallen. Ihm stockte der Atem.
    Sie wusste nicht, dass er sie beobachtete, und er kam sich ein wenig wie ein Voyeur vor. Andererseits hätte er nicht wegschauen

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