BACCARA EXKLUSIV Band 61
weißt du nichts mehr?“
„Nein. Warum sollte ich?“
Amy schien plötzlich den Atem anzuhalten, Kate beschäftigte sich angelegentlich mit dem Baby. Sie wussten beide etwas, das konnte Alisa ihnen deutlich ansehen. „Was wisst ihr?“
„Ich weiß eigentlich nichts“, antwortete Amy. „Ich kenne Dylan ja auch noch nicht sehr lange, daher wäre alles, was ich dir berichten könnte, aus dritter oder vierter Hand.“
„Aber das wäre immer noch mehr, als ich im Augenblick weiß.“
Amy tauschte einen weiteren Blick mit Kate. Sie zögerte und schien mit sich zu ringen. Schließlich sagte sie: „Justin erzählte mir, dass du und Dylan während eurer Collegezeit zusammen wart.“
Alisa verspürte einen Stich im Herzen, doch in ihrem Gedächtnis blieb eine Lücke. „Wie?“
„Kann ich nicht sagen. Ich kenne die Einzelheiten nicht. Ich bekam lediglich den Eindruck, dass es nicht gut endete.“
Alisa legte ihr Teegebäck auf den Teller zurück und versuchte, die dunkle Vorahnung, die sie beschlich, zu ignorieren. „Es endete nicht gut“, wiederholte sie. „Na ja, das kann vieles bedeuten, nicht wahr?“
Amy musterte sie vorsichtig. „Ja, stimmt. Habe ich jetzt deinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen?“
Alisa schüttelte den Kopf.
„Hast du Dylan schon mal danach gefragt?“, erkundigte sich Kate und ließ Michelle von ihrem Gebäck abbeißen.
„Ja, aber er meint, ich sollte von selbst darauf kommen.“ Sie sah die beiden Frauen an. „Ich finde, es wird Zeit für ein paar Antworten.“
Kate wurde ernst. „Falls du irgendetwas brauchst, bitte ruf mich an.“
„Das Gleiche gilt für mich“, sagte Amy.
„Ich weiß eure Aufrichtigkeit zu schätzen.“ Alisa seufzte.
„Es ist eine schwere Situation“, meinte Kate mitfühlend. „Ich an deiner Stelle würde auch alles in Erfahrung bringen wollen. Nur bezieht sich Amys und mein Wissen bloß aufs Hörensagen. Dylan ist derjenige, der dir mehr erzählen kann. Außerdem liegt alles, was zwischen euch passiert ist, schon viele Jahre zurück. Ihr seid heute nicht mehr die Gleichen wie damals. Das wird auch eine Rolle spielen.“
Alisa hörte Kates Besorgnis heraus und vermutete, dass das, was immer zwischen ihr und Dylan gewesen war, entscheidende Auswirkungen auf ihre Zukunft haben würde. Sie hatte das Gefühl, als würden sich ihre Vergangenheit und ihre Zukunft mit rasender Geschwindigkeit auf eine Kollision zubewegen, und fragte sich, ob ihr Herz das überstehen würde.
Nach einer langen, aber erfolgreichen Vorstandssitzung fuhr Dylan nach Hause und ging sofort auf die Terrasse, wo er Alisa vermutete. Und richtig, sie hatte sich über die Brüstung gelehnt und schaute hinüber zum Swimmingpool. Ihr Anblick erfüllte ihn mit Glück. Manchmal musste er sich kneifen, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte, weil sie immer noch bei ihm war. Übermütig von seinem jüngsten Erfolg, schlich er sich von hinten an sie heran, packte sie und wirbelte sie herum.
Sie stieß vor Schreck einen kleinen Schrei aus und strahlte dann. „Was machst du?“
„Ich habe großartige Neuigkeiten, für die du zum Teil verantwortlich bist“, eröffnete er ihr und stellte sie wieder auf die Füße. Die Nähe ihres Körpers erweckte in ihm den Wunsch, mit ihr zu schlafen – was sie so schnell wie möglich wieder tun sollten. „Ich habe die Zustimmung für das Forschungsprojekt.“
Alisa sah ihn verblüfft an. „So schnell?“
„Ja, so schnell. Mein Bruder Grant hat mich deutlich unterstützt, und ich habe ein paar Gefallen eingefordert.“
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie und gab ihm einen Kuss.
Dylan, der vermutete, dass sie einen kurzen Kuss beabsichtigte, nutzte die Gelegenheit. Er hielt sie fest und erwiderte ihren Kuss voller Leidenschaft. Als er spürte, wie sich Erregung in ihm ausbreitete, unterbrach er den Kuss und legte seine Stirn an ihre. „Ich möchte mit dir feiern.“
„Und wie?“
„Indem ich mit dir schlafe“, erklärte er.
Sie schüttelte den Kopf. „Wir müssen miteinander reden.“
„Worüber?“
„Ich habe einige Fragen, auf die ich unbedingt Antworten brauche.“ Sie sah ihm offen ins Gesicht. „Du hast diese Antworten.“
Angesichts ihrer ernsten Miene zog sich alles in Dylan zusammen. Er hätte beinahe schwören können, dass sie sich wieder erinnerte. Aber wenn das der Fall wäre, hätte sie es dann zugelassen, dass er sie küsste? Allerdings war ihm klar, dass er nicht mehr länger darauf warten
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