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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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war ja plötzlich ganz besonders schlechter Laune.“
    José lachte und hob Paige vom Pferd. „Mr. Shannon ist ein guter Mensch, er denkt nur zu viel. Und er spricht nicht über seine Gefühle.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er bedächtig fort: „Doch ich kann sehen, dass er sehr froh ist, dass Sie hier sind. Carl Shannon hat heute gelächelt und sogar gelacht. Er lacht selten, sehr selten. Sie und das Baby bringen ihn zum Lächeln und zum Lachen. Das ist schön. Er hat bisher noch nie eine Frau auf die Ranch mitgebracht.“
    Havens Blick war traurig. „Das mag schon sein, José. Aber ich fürchte, die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.“ Sie zwang sich dazu, unbekümmert zu klingen. „Und nun treten Sie bitte einen Schritt zurück. Ich will versuchen, von diesem Ungetüm herunterzukommen.“

8. KAPITEL
    Eine halbe Stunde später stand Haven vor Carls Büro. Paige schlief fest in ihrem Ställchen unter dem wachsamen Auge von Lupe. Haven hatte sich rasch das Gesicht gewaschen, das Haar gekämmt und einen Hauch Lippenstift aufgetragen.
    Sie atmete tief ein, um ihre flatternden Nerven zu beruhigen, straffte die Schultern und klopfte dann leise an die Bürotür.
    „Herein.“
    Haven trat ein und schloss die Tür hinter sich. Sie blickte sich kurz in dem geräumigen Zimmer um. Es gefiel ihr.
    An dem einen Ende stand ein großer Schreibtisch, auf dem sich Papiere, Broschüren und Zeitschriften stapelten. Der Kamin war auf beiden Seiten von Bücherborten eingerahmt, die vom Boden bis zur Decke reichten und mit Büchern verschiedenster Größe vollgestellt waren. Vor dem Kamin standen zwei weiche Ledersessel mit einem Beistelltischchen dazwischen. An einer der anschließenden Wände war ein langes klassisches Ledersofa mit flauschigen Kissen und geschmackvoll schlichten Stehlampen auf beiden Seiten.
    Carl stand vor einer großen Glastür, die auf eine Veranda hinausführte, und blickte ihr entgegen. Er hatte die Hände in die Gesäßtaschen geschoben. Sein Stetson lag auf dem Couchtisch. Die Sonne schien durch die Glastüren, sodass sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte. Jetzt im Gegenlicht wirkte seine große, kraftvolle Gestalt noch mächtiger und ein kleines bisschen bedrohlich. Ein Zittern durchlief sie, und sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und drückte die Hände fest um ihre Ellenbogen.
    „Haven …“ – Carls tiefe Stimme erschien ihr noch eine Spur dunkler als sonst – „ich danke Ihnen, dass Sie so geduldig auf die Erklärung gewartet haben, die ich Ihnen versprochen hatte. Aber als wir hier ankamen, hatte Lupe das Essen schon bereit …“
    „Das war keine Frage von Geduld“, unterbrach sie ihn leise, „ich habe nur wie ein Strauß den Kopf in den Sand gesteckt. Solange wir nicht davon sprachen, musste ich mich mit der Vergangenheit auch nicht auseinandersetzen. Sie interpretieren da zu viel in mich hinein.“ Sie seufzte. „Aber jetzt können wir es wohl nicht länger hinausschieben …“
    „Nein.“ Er zog die Hände aus den Taschen, ging entschlossen zu einem der Ledersessel und setzte sich. Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er ihr, sich ebenfalls zu setzen.
    Mit weichen Knien ging sie zu dem anderen Sessel. Sie versank fast in den tiefen Polstern.
    Carl beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie und legte die langen Finger zusammen. Mit ernstem Gesicht starrte er in den Kamin.
    Die Hände im Schoß gefaltet, saß sie aufrecht da und blickte ihn aufmerksam an. Eine beinahe greifbare Spannung ging von ihm aus, und sie hatte Angst vor dem, was jetzt kommen würde.
    Minuten verstrichen; er sagte nichts. Das Schweigen lastete wie ein schweres Gewicht auf ihr und nahm ihr den Atem.
    „Haven“, begann er dann so plötzlich, dass sie zusammenzuckte. Er sah sie dabei nicht an, sondern blickte weiterhin unverwandt in den Kamin. „Haven, Brian Larson war ein Landesverräter. Er verkaufte geheime Informationen an Agenten feindlicher Geheimdienste.“
    Das kann nicht wahr sein, war ihr erster Gedanke. Brian ein Verräter? Sie fühlte sich schon schuldig genug wegen ihrer Rolle in dem Drama, und nun noch das? Aber wenn Carl es sagte, dann musste es die Wahrheit sein.
    Und sie war Brians Frau gewesen, trug noch immer seinen Namen. Was bedeutete das alles für sie und Paige? War man ihnen deshalb heute Morgen gefolgt? Carl hatte gemeint, sie sei in Gefahr. Warum? Das sei Brians Vermächtnis, hatte er gesagt. Es war zu viel, was in diesem Moment über sie

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