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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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und sie schwankte unsicher hin und her.
    „Nun mal langsam.“ Carl fasste sie spontan um die Schultern. „Nur nicht ohnmächtig werden. Madam? Mrs. Larson? Haven? Haven!“
    Haven riss sich zusammen und schloss kurz die Augen, um den kleinen Schwindelanfall zu überwinden. Als sie die Augen wieder öffnete, lag Carls besorgter Blick auf ihrem Gesicht.
    „Danke, es geht schon wieder“, sagte sie leise. „Ich war nur überrascht. Ich habe seinen Namen so lange nicht gehört. Wer sind Sie?“
    Carl ließ vorsichtig ihre Schultern los, richtete sich auf und steckte die Hände in die Taschen. „Ich bin Carl Shannon.“ Er schaute Haven aufmerksam an, um zu sehen, ob sein Name ihr etwas sagte. In ihren Augen flackerte kein Zeichen des Erkennens auf. „Brian und ich sind zusammen in Austin aufgewachsen. Wir waren die besten Freunde bis er …“ Bis er sein Vaterland verriet. Bis ich ihn erschoss. Laut sagte er: „… bis er starb.“
    „Ich verstehe.“ Haven spürte immer noch die Wärme seiner kräftigen Hände auf den Schultern. Die Berührung dieses Mannes war energisch und gleichzeitig behutsam gewesen. „Ich fürchte, Brian hat nie von Ihnen gesprochen, Mr. Shannon.“
    „Nennen Sie mich Carl. Brian hat Sie nie mit all den wilden Geschichten aus unserer Jugendzeit gelangweilt? Er hat doch sonst jedem davon erzählt.“
    Haven wandte sich ab und ordnete die Visitenkarten, die in einem durchsichtigen Plastikbehälter neben der Kasse standen. „Nun, mir gegenüber hat er von diesen Erlebnissen nie gesprochen. Also, Mr. Shannon …“
    „Carl.“
    „Also Carl, wenn Sie weiter nichts wollten … Es war nett, dass Sie vorbeigekommen sind. Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht, dass er Sie nie erwähnt hat. Aber in der kurzen Zeit, die wir zusammen hatten, hat er an einem komplizierten Projekt gearbeitet und wenig Muße für anderes gehabt. Ich bin sicher, dass ihm die Freundschaft mit Ihnen viel bedeutet hat. Vielen Dank für Ihren Besuch. Wenn Sie mich bitte jetzt entschuldigen würden …“
    „Wieso reden Sie denn auf einmal so viel? Mach’ ich Sie nervös?“ Carl lächelte.
    Havens Blick wurde ärgerlich. „Seien Sie nicht albern …“ Verschwinden Sie, Carl Shannon. Lassen Sie mich in Ruhe. Ich will nicht über Brian sprechen. Ich will überhaupt nicht daran erinnert werden, dass es ihn je gegeben hat. Laut sagte sie: „Adieu.“
    „Aber, Haven, Madam, Adieu klingt nun wirklich entsetzlich endgültig“, sagte Carl in betont breitem texanischem Dialekt „Warum sagen Sie nicht einfach ‚bis später‘?“
    „Ich glaube nicht, Mr. Shannon …“
    „Carl. Und warum nicht, Madam? Ich glaube schon, dass wir uns wiedersehen. Und wenn ich was glaube, dann passiert das auch.“
    „Einen Moment mal!“ Havens blaue Augen funkelten vor Wut. „Ich habe schließlich auch noch ein Wörtchen dabei mitzureden, wen ich wiedersehen möchte …“
    „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, Ma’am.“ Carl tippte wieder an seinen Stetson, drehte sich um und ging aus der Tür, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Haven starrte ihm beunruhigt nach und verschränkte fest die Arme vor der Brust, als sei ihr plötzlich kalt.

3. KAPITEL
    Carl leerte den schweren Kaffeebecher und stellte ihn auf den runden Holztisch vor sich. Er war nahezu der einzige Gast in dem kleinen Café, und so konnte er seinen Gedanken in Ruhe nachhängen. Und alle seine Gedanken drehten sich nur um Haven.
    Jedes Mal, wenn er das kurze Gespräch mit ihr in der Boutique noch einmal im Geiste durchgehen wollte, sah er Haven vor sich und konnte nicht mehr logisch denken, eine Erfahrung, die er so noch nie gemacht hatte. Er hatte schon vor Jahren gelernt – es bei den lauernden Gefahren seiner Arbeit auch lernen müssen –, sich durch nichts von den nüchternen Tatsachen eines Falls ablenken zu lassen, und war immer stolz darauf gewesen, dass er seine subjektiven Gefühle und den objektiven Stand der Dinge streng voneinander trennen konnte.
    Dieses Mal aber war es anders. Immer, wenn er kurz davor war, gewisse logische Schlüsse aus dem zu ziehen, was er gehört und gesehen hatte, schob sich Havens attraktive Gestalt vor sein inneres Auge, und es gelang ihm nur unter großen Anstrengungen, ihr Bild aus seiner Vorstellung zu verbannen.
    Bisher war er noch zu keinem vernünftigen Schluss gekommen. Doch er war sicher, dass sein Name ihr wirklich nichts gesagt hatte und dass ihr Schock, als er den Namen ihres verstorbenen Mannes

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