BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
du andere dazu inspirierst, in Newport Falls zu investieren. Du brauchst nicht nur einen Kredit. Diese Stadt braucht eine wirtschaftliche Belebung.“
Einen Moment lang schwieg sie, dann stand sie auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich kann keine Million Dollar von dir annehmen.“
„Das wirst du auch nicht. Deshalb nenne ich es ja Kredit. Ich werde mein Geld zurückbekommen. Mit Gewinn.“
„Und wenn nicht?“
„Ich werde es zurückbekommen.“
„Und falls etwas passiert?“
„Tja, dann …“ Jack legte mit einem mutwilligen Grinsen den Arm um sie. „Dann müssen wir neu verhandeln.“
Er schob die Finger unter das Handtuch, doch Katie stieß seine Hand weg.
„Wir haben miteinander geschlafen, Katie. Das kann ich nicht vergessen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Die Regeln haben sich geändert.“
„Ich wette, das sagst du zu allen Frauen.“
„Ist es das, was dich stört?“
„Immerhin hast du einen gewissen Ruf.“
Jack schüttelte den Kopf. „Ich will diesen Ruf nicht, glaub mir. Doch sosehr ich es auch versucht habe, es ist mir nie gelungen, mich in eine dieser Frauen zu verlieben.“
„Warum nicht?“
„Weil sie nicht du waren. Es spielte keine Rolle, wer mit mir das Bett teilte, denn mein Herz gehörte längst dir. So ist es noch heute.“
Katie hatte keine Kraft mehr. Wie konnte er das sagen, wo er doch wusste, dass er fortgehen würde? Vielleicht hatte er ihr nur deshalb seine Gefühle gestanden, weil er genau wusste, dass der Atlantische Ozean ihre Romanze demnächst beenden würde. Auch wenn er es bestritt, im Grunde befand sie sich in der gleichen Position wie all die anderen Frauen.
„Ich muss zur Arbeit“, erklärte sie. „Alle warten auf mich.“
„Du warst zwei Tage lang weg. Was macht da ein Tag mehr oder weniger aus?“
„Ich muss los.“
„Na schön“, gab Jack nach und strich ihr die feuchten Haare aus der Stirn. „Um die Wahrheit zu sagen, ich muss mich auch noch um eine geschäftliche Angelegenheit kümmern.“
Katie zögerte. „Hier in der Stadt?“
„Auch“, bestätigte er. „Aber am Ende des Tages werde ich wieder hier sein und auf dich warten.“
„Ich habe schon etwas vor.“
„Sag es ab. Wenn du mich nicht sehen willst, tu es wenigstens für die Stadt, die du so liebst. Wir beide müssen einen Platz suchen, an dem Franklin seine Fabrik aufbauen kann. Und jetzt zieh dich an, ich fahre dich in die Redaktion.“
Jack verließ das Zimmer. Katie zog sich so schnell an, wie sie konnte und versuchte ihre Aufregung darüber im Zaum zu halten, dass er heute Abend wiederkommen würde. Andererseits würde es dadurch am Ende nur noch schmerzhafter sein.
Sie fuhren schweigend zur Zeitung. Als sie ankamen, sagte Jack: „Ich hole dich um sechs ab.“ Dann beugte er sich zu Katie hinüber und gab ihr einen Kuss, von dem sie sicher war, dass sie ihn nie wieder vergessen würde.
Als Katie ausstieg, waren mindestens zehn Augenpaare auf sie gerichtet. Alles Leute, die für sie arbeiteten. Nachdem Jack losgefahren war, wünschte sie allen einen guten Morgen und schritt so würdevoll wie möglich in ihr Büro im ersten Stock. Sie hängte ihren Mantel auf und setzte sich hinter den großen Schreibtisch aus Eiche. Dann schaltete sie den Computer ein und ging ins Internet.
Auf Seite sechs des „Wall Street Journal“ wurde über Jack berichtet, genau wie Matt gesagt hatte. Es gab ein Foto von ihm neben dem Bericht über die Expansion seines Unternehmens nach Europa. „Das“, wurde er zitiert, „ist eine einmalige Chance. Die Erfüllung eines Traums.“
Katie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Die Erfüllung eines Traums. Eine einmalige Chance.
Er würde in knapp zwei Wochen fliegen.
„Hallo“, begrüßte Marcella sie. „Du bist wieder zurück.“
Katie sah auf. „Wie geht es dir?“
„Fragen wir besser, wie geht es dir? Du siehst schrecklich aus. Was ist passiert? Hat es mit der Finanzierung nicht geklappt?“
„Doch“, antwortete Katie. „Wir kriegen Geld.“
„Was ist dann los? Hat ‚Bell Computers‘ uns eine Absage erteilt?“
„Es ist noch nichts fest, aber soweit ich weiß, sind sie interessiert.“
„Es hat mit Matt zu tun, nicht wahr? Meine Mom hat mir erzählt, dass sie ihn in der Stadt gesehen hat. Diese Schlange. Belästigt er dich?“
„Ich habe ihn getroffen, aber es hat nichts mit ihm zu tun.“
Marcella schlug sich an die Stirn. „Es ist wegen Jack. Natürlich.“
Katie seufzte. „Er
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