Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
Vom Netzwerk:
nicht.“ Sie hatte dunkle Augen, die ihn jetzt wütend anfunkelten.
    „Dann gehen Sie ruhig. Früher oder später wird schon wieder jemand vorbeikommen.“ Was Unsinn war. Sie befanden sich so weitab von jeder menschlichen Siedlung, dass so bald niemand vorbeikäme. „Wie sind Sie überhaupt hierhergekommen? Die nächste Straße ist weit entfernt!“
    „Ich bin einer alten Holzfällerroute nachgefahren und dann einfach zu Fuß weitergegangen.“
    „Warum?“
    „Warum nicht?“
    „Das ist zwar keine Antwort, aber falls Sie nichts dagegen haben, würde ich die Unterhaltung lieber unterbrechen. Wir müssen uns beeilen, zum Lager zurückzukommen. Sie können sich nicht vorstellen, wie dunkel es hier draußen wird, sobald die Sonne weg ist.“
    Jasmine war nicht gut im Abschätzen von Entfernungen. Sie wusste nur, das Motel war meilenweit entfernt. Meilenweit. „Wenn ich Ihnen ins Boot helfe, schaffen Sie den Rest dann alleine?“
    Sein Blick sprach Bände.
    „Na schön, vielleicht rudere ich Sie zurück zu Ihrem Lager – und helfe Ihnen sogar wieder aus dem Boot heraus, aber danach muss ich zurück ins Motel. Ich muss morgen mein Flugzeug nach L. A. erwischen.“
    Sie würde so bald nirgendwohin fliegen, das wurde Jasmine schnell klar. Als der Mann sich endlich im Boot befand, waren sie beide mit ihren Nerven und ihren Kräften am Ende. Er wegen der Schmerzen, sie wegen der Anstrengung.
    Immerhin bot er wohl über achtzig Kilo Muskeln und Knochen auf, und er war nicht gerade sehr kooperativ gewesen, okay, wahrscheinlich wegen der Schmerzen.
    Sie hätte mehr Mitgefühl für ihn aufgebracht, wenn er nicht ständig vor sich hingeflucht hätte. „Entspannen Sie sich doch“, zischte sie.
    „Wenn ich das könnte, wäre ich jetzt nicht hier.“
    „Na prima. Dann entspannen Sie sich eben nicht. Wenn ich bei Verstand wäre, wäre ich auch nicht hier.“
    Es wurde nicht besser, als sie im Boot waren.
    „Verdammt, das ist kein Paddel, sondern ein Ruder!“
    „Ich weiß, was das ist. Und hören Sie auf zu fluchen!“
    „Und Sie hören auf, herumzuhampeln. Setzen Sie sich!“
    Sie setzte sich. Ganz hinten im Heck, denn er saß so lang ausgestreckt im Bug, dass er praktisch auch den gesamten mittleren Teil des Bootes für sich brauchte. Er schwitzte. Es war zwar nicht sehr kalt, obwohl es Februar war, aber es war auch nicht sehr warm, zumal die Sonne fast schon untergegangen war.
    Sie wünschte, sie hätte etwas anderes an als Shorts und Jeansbluse. Aber eigentlich besaß sie gar keine Kleidung, die zum Klima von North Carolina passte.
    „Wissen Sie nicht einmal, wie man ein Boot rudert?“
    „Natürlich weiß ich, wie man ein Boot rudert.“ Sie hatte es oft genug in Filmen gesehen.
    „Man rudert nicht vom Heck aus. Man sitzt dabei in der Mitte.“
    „Das weiß ich.“
    „Worauf warten Sie dann?“
    „Aber Sie brauchen doch den Platz, den in der Mitte meine ich.“
    „Sie müssen nur meine Beine auseinanderschieben.“
    Sie würde ihm lieber sonst etwas antun, und zwar mit bloßen Händen. Doch sie gehorchte seinen Anweisungen, brachte dabei fast das Boot zum Kentern und ihn zum Keuchen vor Schmerzen. Wie peinlich, dass sie so ungeschickt war. Andererseits, wenn jemand Schmerzen verdiente, dann er!
    Als sie endlich auf dem Holzbrett in der Mitte des Bootes saß, beäugte sie ihn misstrauisch und griff dann nach den Rudern. Es gab nicht einmal Ruderdollen, das heißt, sie waren so abgenutzt, dass sie praktisch sinnlos geworden waren, und die Ruder waren so lang, dass sie fast über die ganze Flussbreite reichten.
    Lyon glaubte inzwischen herausgehört zu haben, woher diese Frau kam: von der Westküste. Anscheinend hatte sie ein bisschen Sprechunterricht gehabt. Was, um alles in der Welt, suchte sie hier? Doch schließlich hörte er auf, darüber nachzudenken, und fragte sich nur noch, wie er die kommende Nacht überleben sollte.
    Wären die Tabletten in Reichweite gewesen, die er zu früh abgesetzt hatte, er hätte die ganze Packung auf einmal geschluckt.
    Als sie an dem umgestürzten Baum vorbeikamen, kam sie aus dem Rhythmus und verlor kurz die Kontrolle über die Ruder. Eins versetzte ihm einen Hieb gegen die Schulter, das andere landete auf seinem Schienbein.
    „Oh, Entschuldigung“, sagte sie. „Aber es wird dunkel. Wie weit ist es denn noch bis zu Ihrem Camp?“
    „Ungefähr sechs dreiviertel Meilen.“
    Sie öffnete den Mund. Es war ein schöner Mund, fein geschwungen, mit einer vollen, aber nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher