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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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schwachen Licht der untergehenden Sonne wirkte sie richtig malerisch: nichts als Bäume, Wasser, Schlingpflanzen und Farn – sicher ein fantastischer Hintergrund für einen Film.
    „Ich habe noch nie gehört, dass jemand einen Sumpf besitzt. Wozu sollte jemand auch so etwas besitzen wollen? Es ist zwar sehr schön hier, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, aber wozu ist es gut?“
    „Vom Standpunkt der Umweltschützer oder vom Standpunkt der Steuerbehörden?“ Er kam ziemlich nah an ein Lächeln heran. Sicher bedeutete das, dass er sich besser fühlte. Dass ihre Massage etwas genutzt hatte. Bald würde er wieder allein zurechtkommen, und sie könnte ihn ohne Gewissensbisse verlassen.
    „Warum nicht beides?“, erwiderte sie. „Habe ich eigentlich erwähnt, dass ich einen Artikel über diese Gegend schreiben will, eine Reisebeschreibung? Brauche ich dafür womöglich Ihre Einwilligung?“
    Er brummte etwas, rührte in seinem Chili herum und vermied es mal wieder, eine direkte Antwort zu geben. Darin war er wirklich gut. Dieser Daniel Lyon war schon sehr verschlossen. Und trotzdem, je mehr Zeit sie zusammen verbrachten, desto mehr fühlte Jasmine sich zu ihm hingezogen, desto interessanter fand sie ihn, nicht so sehr wegen der Dinge, die er zu ihr sagte, als vielmehr wegen all dem, was er nicht sagte.
    Ein stilles Wasser, dachte sie, als sie die letzten Reste aus ihrer Schüssel kratzte. Ein Mann mit versteckten Qualitäten. Und wenn es etwas gab, das für eine Frau unwiderstehlich war, dann ein Mann mit versteckten Qualitäten.
    Sie hatte wirklich Lust, darüber zu schreiben. Über den Mann und über diesen Ort. Und darüber, wie sie hier gelandet war. Es könnte eine tolle Story werden. Vielleicht sogar ein Spielfilm.
    Sie setzte die Schüssel ab – er besaß nur eine einzige und hatte darauf bestanden, dass sie sie nehmen solle, während er aus der Dose aß –, stützte sich auf den Ellbogen ab und legte den Kopf zurück. Langsam begann die Geschichte in ihrem Kopf Gestalt anzunehmen. Natürlich noch nicht bis in die kleinsten Einzelheiten, aber sie sah deutlich die Hauptpersonen vor sich, wobei der Mann sehr viel Ähnlichkeit mit Lyon hatte und die Frau mit …
    Oje, eine zerzauste, langbeinige Bohnenstange, deren Gesicht von einer Allergie verunstaltet war. Was für eine Heldin!
    „Wie gesagt, ich habe das hier geerbt, nicht gekauft.“
    Sie blinzelte überrascht. Er gab von sich aus eine persönliche Information preis? Es geschahen noch Zeichen und Wunder.
    Lyon wurde zunehmend unruhig. Wenn er noch sehr viel mehr Zeit mit dieser Frau verbrachte, die unmöglich aussah, aber doch verdammt attraktiv; die die ganze Zeit redete, wovon das meiste ihn nicht gerade vom Hocker riss; und die sich vor ihm auf dem Schlafsack ausstreckte wie eine Schleiertänzerin vor dem Sultan …
    Verflixt, jetzt hatte sie ihn schon dazu gebracht, dass er in Filmszenen dachte.
    Zu ihrer Ehrenrettung musste er allerdings zugeben, dass sie bestimmt nicht die Absicht hatte, sich so aufreizend verführerisch zu verhalten. Sie wussten ja beide, dass er zurzeit gar nicht in der Verfassung war, einer Frau gefährlich zu werden. Wahrscheinlich dachte sie sogar, dass sie auch keinem Mann gefährlich werden könnte, so wie sie aussah mit den wirren roten Haaren und dem verschwollenen Gesicht. Das komische war, dass ihm das alles überhaupt nichts ausmachte. Unfassbar! Rein äußerlich war sie in einem beklagenswerten Zustand, und ihre mentale Verfassung war gewiss nicht besser. Dennoch fand er sie so attraktiv wie schon seit Jahren keine Frau mehr.
    Es machte ihn nachdenklich. Aber nicht allzu sehr. Es ergab einfach keinen Sinn.
    Sie lag immer noch auf die Ellbogen gestützt, ein Bein lang von sich gestreckt – tatsächlich berührte ihre Schuhspitze den Absatz seines Stiefels –, das andere hatte sie angewinkelt. Und sie sah ihn die ganze Zeit an.
    „Sie haben es also geerbt. Von wem denn?“
    „Was? Ach so, dieses Sumpfland.“ Er bereute nun, das überhaupt erwähnt zu haben. Schließlich hatte er nicht die Absicht, ihr die trostlose Geschichte seines Lebens zu erzählen. Das ging sie nichts an.
    Diese Frau stellte zu viele Fragen.
    Aber sie war ja auch weit außerhalb ihres normalen Fahrwassers.
    Das war ein altbekannter Trick in seinem Job. Man entfernte jemanden aus seiner gewohnten Umgebung, brachte ihn dadurch aus dem Gleichgewicht, und er fing zu reden an. Man sorgte für ein Quäntchen Angst, und der Betreffende redete

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