BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
gestohlen, als wäre sie ungerührt von dem Zauber, der sie beide umfangen hatte.
Es gab unzählige Fragen, die Ty ihr stellen wollte. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du noch Jungfrau bist? Wovor hast du Angst? Wer bist du wirklich, eine reiche Erbin oder eine Diebin? Warum bist du hier, und warum wolltest du nicht, dass ich die Polizei rufe?
Enttäuscht von Hannahs beharrlichem Schweigen hatte er sich an seinen Vater gewandt und sich bei ihm erkundigt, ob er womöglich eine Juwelendiebin unter seinem Dach beherbergte.
Doch Robert Fox hatte herzlich gelacht und ihm versichert, dass Hannah Nelson das auf keinen Fall wäre.
Mittlerweile waren auch die drei Wochen ihrer Wette abgelaufen. Hannah saß auf Nathans Palomino und schwang das Lasso über sich, um zu beweisen, dass sie auch in der Arena mit ihm mithalten konnte, wie sie behauptet hatte.
Gern wollte Ty ihr das zugestehen. Seinetwegen konnte sie sogar besser sein, wenn er dafür ihre Nähe erleben durfte, so wie in den wenigen, hinreißenden Stunden in Valley Green.
Um die Wette zu erfüllen, musste sie einen der ersten drei Stiere einfangen, die aus der Box gelaufen kamen. Sie hatte jedoch etliche Tiere mehr zusammengetrieben, die sich jetzt hinter dem Tor versammelten, das Nathan aufmachen würde.
„Bist du bereit, Hannah?“, rief Nate.
Sie hatte sich leicht nach vorn gebeugt und benahm sich, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht.
Eine Welle der Zärtlichkeit durchflutete Ty. Er liebte sie, auch wenn es ihm ins Herz schnitt.
Ty beobachtete, wie sie Lula beruhigte, während Nate den Riegel wegzog. Das Tor sprang auf. Der Stier machte einen Satz nach vorn und stürmte aus der Box. Hannahs Pferd folgte ihm sofort. Sie schwang das Lasso und ließ es durch die Luft surren. Aber sie traf nicht ganz das Ziel. Das Seil verfing sich an einem der Hörner. Der Stier blieb mit einem Ruck stehen und neigte den Kopf zur Seite. Das Lasso glitt zu Boden.
Lula tänzelte und wehrte sich gegen die Zügel.
„Das war nicht schlecht“, rief Nate Hannah zu, während sie das Seil aufwickelte und die Stute wendete, um zur Startposition zurückzukehren.
Den Stieren gefiel es nicht, eingesperrt zu sein. Sie drängelten sich gegenseitig nervös beiseite, aber Nate vermochte einen weiteren Kandidaten durch den Gang in die Box zu treiben.
„Fertig?“, rief er wieder.
Hannah nickte. Kaum ging das Tor auf, stürmte der Stier heraus, und Hannah beugte sich gleich wurfbereit vor. Zehn Schritte weiter ließ sie die Schlinge durch die Luft segeln. Diesmal landete sie über beiden Hörnern.
Nate jubelte begeistert. Er kletterte auf das große Tor, riss sich den Hut vom Kopf und winkte Hannah damit ausgelassen zu.
In dem kleinen Gehege hinter Nate sprangen sich die Stiere gegenseitig wütend an. Durch die Enge gerieten sie in Panik und rannten gegen das nicht befestigte Tor, auf dem Nate saß. Es schwang weit auf, und die Stiere stürmten hindurch.
Entsetzt sah Ty, wie Nate das Gleichgewicht verlor. Er konnte sich nicht länger halten und streifte im Fallen mit dem Rücken die knochige Hüfte eines Stiers, ehe er hart auf dem Boden aufkam. Sofort eilten Ty und Hannah zu ihm.
„Was machst du denn für Sachen?“, fragte Ty gleich besorgt. Er hatte schon die ganze Woche schlechte Laune. Was Nate jetzt widerfahren war, mochte daran bestimmt nichts verbessern.
„Wie fühlt es sich an?“, fragte Ty.
„Es fühlt sich an wie ein gebrochenes Bein“, erwiderte Nate, schob seinen neuen Gips unter den Tisch und grinste schwach. Das Schmerzmittel hatte schon aufgehört zu wirken, ehe sie auf dem Rückweg vom Krankenhaus für einen Imbiss angehalten hatten. „Tanzen kann ich wohl in nächster Zeit nicht.“
„Arbeiten auch nicht“, versetzte Ty grimmig.
„Ja, das ist schade.“ Nate schmunzelte. „Sieht so aus, als müsste ich die ganze Zeit herumsitzen und Gitarre spielen.“
„Was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht?“, fuhr Ty ihn ungehalten an.
„Es war meine Schuld“, behauptete Hannah. Ty und Nate wandten sich ihr gleichzeitig zu. Das Entsetzen stand ihr noch im Gesicht, aber sie war nicht mehr so blass. „Ich hätte das Tor zuriegeln müssen.“
„Nein …“, kam es von beiden wie aus einem Mund. Ty warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. Nate grinste.
„Nate weiß genau, dass er in der Nähe der Stiere nicht so herumturnen kann. Die Hälfte von ihnen ist wild und die andere Hälfte schlicht dumm.“
„Es tut mir
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