BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
leid“, flüsterte sie.
Ihre Betroffenheit schnitt Ty ins Herz. Lieber wäre ihm gewesen, sie hätte ihn von oben herab behandelt. Doch so, wie sie sich jetzt gab, wollte er nichts lieber, als sie in die Arme schließen und trösten.
Nate hob nur gleichmütig die Schultern und sah sich nach dem Nebentisch um, wo eine Zeitung auf dem Stuhl lag. Er warf einen Blick darauf und streckte die Hand danach aus. „Sieh mal!“ Stirnrunzelnd blickte er auf die erste Seite. „Hast du nicht gesagt, es wäre ein roter Laster gewesen, der Hannah fast überfahren hätte?“
„Ja.“ Ty richtete sich auf.
„Es gibt wohl eine Menge dämlicher Fahrer, die mit einem roten Lastwagen durch die Gegend rauschen“, fuhr Nate fort. „Hier steht nämlich, dass Peter Dicks eine Anzeige bekommen hat, weil er am zwölften April bei einer alten Frau den Briefkasten umgefahren hat.“ Nate sah auf. „War das nicht der Tag, an dem ihr in der Stadt ward?“
Ty überlegte. „Richtig. Peter Dicks. Bills Sohn? Du meinst, der Kerl hätte uns fast überfahren?“
„Sieht so aus. Er arbeitet hier in der Stadt.“ Nate schnaubte verächtlich. „Er war schon immer dümmer als jeder Esel.“
„Und meistens betrunken. Ich müsste …“
„Kann ich … kann ich mal sehen?“, fragte Hannah. Ihre Hand bebte leicht, als sie die Zeitung entgegennahm und aufmerksam das Foto musterte. Der alte Laster war ziemlich auffallend, und die Chancen, dass es ein zweites solches Auto in diesem kleinen Ort gab, waren gering. „Dieser Peter Dicks … er kommt von hier?“, fragte sie mit klopfendem Herzen.
„Ja.“ Ty musterte sie prüfend. Sie spürte seinen eindringlichen Blick. „Er ist von hier. Warum?“
Hannah schwieg. Sollte Peter jemand sein, der sich als Killer anheuern ließ? Doch der Gedanke erschien ihr zu verrückt. „Er … wie ist er?“
„Dumm“, antwortete Nate spontan.
„Leichtsinnig“, bemerkte Ty, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Er war immer leichtsinnig.“
„Dann war es Zufall“, meinte sie und war nun ganz sicher, dass sie sich unnötig Gedanken gemacht hatte.
„Was?“
Als sie aufschaute, begegnete sie Tys Blick. Er war ernstlich besorgt. Ihr wurde warm ums Herz. Die vergangenen Tage waren schrecklich gewesen. Sie hatte mehrmals überlegt, was sie tun sollte. Hatte sich eingeredet, sie sei in Sicherheit. Ty sei in Sicherheit. Nur weil er sie kannte, musste sein Leben nicht gleich in Gefahr sein.
„Es war nur Zufall“, wiederholte sie, und die Stimme versagte ihr. Der Mann, den sie im Hotel gesehen hatte, hatte nur zufällig Ähnlichkeit mit dem Kerl gehabt, der sie in L.A. überfallen hatte. Mehr nicht. Sie war so erleichtert darüber, dass sie Ty um den Hals fiel und sich an ihn schmiegte.
„Hannah.“ Er flüsterte ihren Namen.
Sie löste sich lachend von ihm.
„Was ist los?“, forschte er.
„Nichts. Es war …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Es war dumm von mir. Weißt du …“ Natürlich wussten die beiden nicht, was sie bedrückt hatte. Und das war auch besser so. „Ich war nur völlig verunsichert. In letzter Zeit ist so viel auf mich eingestürmt. Die Sache mit dem Laster …“ Beide Männer starrten sie verständnislos an. Sie lachte erleichtert. Tyrels Leben war nicht in Gefahr. „Aber es war nur Zufall.“
„Verdammt, Hannah.“ Ty senkte seine Stimme. „Ich verlange ein paar Erklärungen.“
„Es ist aber doch gar nichts.“ Hannah fühlte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Ty war mit seiner Geduld am Ende. „Ich … ich habe gedacht, es wäre jemand hinter mir her. Albern.“ Sie versuchte, es mit einem Lachen abzutun. „Das liegt sicher daran, dass ich zu lange in …“
Sie brach im letzten Moment ab.
Ty musterte sie scharf.
„In Colorado gewohnt habe“, beendete sie ihren Satz.
Nate beobachtete die beiden und mischte sich ein. „Wie ist das, willst du nicht mit Hannah im Team Lasso werfen, Ty?“
„Was?“ Hannah wandte sich ihm zu, froh, dass er für Ablenkung sorgte.
„Ich werde nicht mitmachen können“, bemerkte er und deutete auf seinen Gips. „Wollt ihr das nicht machen?“
Hannah blinzelte. Tys Gesicht verfinsterte sich.
Nate grinste. „Glaub mir, Bruder, das ist eine gute Idee. Und außerdem schuldest du ihr einen englischen Sattel!“
„Sie schuldet mir ein paar Antworten“, versetzte Ty mürrisch.
„Ich mache es.“ Hannah hatte es nicht sagen wollen, aber irgendwie musste sie die Unterhaltung beeinflussen. Ty wirkte
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