BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
hätte. Die Spannung im Raum wurde so unerträglich, dass Carl schließlich einen Schritt zurückmachte, als träte er aus einem magischen Kreis, den Kirby um ihn gezogen hatte.
„Können wir das nicht in Ruhe besprechen?“
Er bekam keine Antwort.
„Aber Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich mich setze?“
Wenigstens schüttelte Kirby jetzt den Kopf, und er sah dies als eine Aufforderung an, zum Tisch hinüberzugehen und sich dort auf einen Stuhl zu setzen. „Wollen Sie nicht auch herüberkommen?“
Sie rührte sich nicht.
„Wir beide haben Fragen, auf die jeder von uns eine Antwort verdient.“
Widerstrebend ging Kirby zum Tisch hinüber, setzte sich auf den Stuhl, der am weitesten von Carls Platz entfernt war, und trommelte gereizt und nervös mit den Fingernägeln auf die Tischplatte. „Ich werde Ihre Fragen beantworten“, sagte sie schließlich. „Aber ich möchte, dass Sie sich im Vorhinein über eines im Klaren sind: Niemand wird mir Jodie wegnehmen.“
„Ich wäre fürs Erste schon zufrieden, wenn ich meine Tochter sehen dürfte. Wenn ich … wie ist ihr Name? Jodie? Wenn ich Jodie im Arm halten könnte.“
„Sie ist nicht hier.“
„Das habe ich schon vermutet, als ich kam. Sie hätten mir sonst wahrscheinlich auch noch die andere Hand in der Tür eingeklemmt.“
Unwillkürlich fiel Kirbys Blick auf die Hand ihres Besuchers, und sie sah den blau unterlaufenen Nagel seines Mittelfingers. Es musste verflixt wehgetan haben.
„Ist schon gut, ich habe es verdient“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken erraten.
„Habe ich mich etwa entschuldigt?“, gab sie unwirsch zurück, stand auf und ging in die Küche, wo sie ein paar Eiswürfel aus dem Gefrierfach holte und in ein leeres Glas füllte. „Ich stimme vollkommen mit Ihnen überein. Es geschieht Ihnen ganz recht.“
Sie stellte das Glas vor ihn auf den Tisch, und da er ganz offensichtlich nicht wusste, was er mit dieser ersten Geste der Gastfreundschaft anfangen sollte, erklärte sie ruppig: „Halten Sie Ihren Finger hinein, es betäubt den Schmerz.“
Er hob eine Augenbraue und warf ihr einen wehmütigen Blick zu.„Vielen Dank. Wäre es nicht möglich, dass ich das Kind heute noch sehe? Nur ganz kurz?“
„Wir könnten uns darauf einigen, dass Sie sie an jedem Wochenende besuchen dürfen.“
„Ich will kein Besuchsrecht.“
„Worauf sind Sie dann scharf? Auf Geld? Ist es das, was Sie wollen?“
Er lachte leise auf, ein scharfes, kaltes Lachen.
„Sie haben einen sonderbaren Humor, Mr. Tannon. Was glauben Sie, wie vielen Männern materielle Dinge wichtiger sind als das Wohlergehen ihrer Kinder?“
„Mag sein, dass es solche Männer gibt, aber ich gehöre nicht dazu.“
„Warum finde ich Sie nur so wenig überzeugend?“
„Vielleicht, weil Sie selbst in diesen Kategorien denken? Möglicherweise haben Sie mehr Ähnlichkeit mit Ihrer Schwester, als ich dachte. Wenn es Sie beruhigt, ich werde Sie für Ihre Mühe entschädigen.“
„Wie können Sie es wagen, mir so etwas zu unterstellen?“ Die Spannung, unter der Kirby stand, entlud sich in einem unkontrollierbaren Ausbruch von Wut und Empörung. Sie hob die Hand, als wolle sie ihn schlagen, und machte einen großen Schritt auf Carl Tannon zu.
Blitzschnell packte er sie beim Handgelenk. „Ich könnte genauso erregt sein wie Sie. Schließlich haben Sie mich eben auch der Geldgier beschuldigt.“
Sie drehte den Arm und versuchte sich zu befreien, und er ließ sie los, um ihr nicht wehzutun.
„Es reicht jetzt. Gehen Sie bitte.“
Sie hatte Tränen in den Augen, und Carl fragte sich, ob das nicht nur Show war. Immerhin war sie Shannons Schwester.
„Früher oder später müssen Sie mir das Kind zurückgeben.“
„Ich habe es Ihnen nicht weggenommen.“
„Aber Sie halten es von mir fern.“
„Verschwinden Sie endlich!“ Sie ging an ihm vorbei, riss die Tür auf und postierte sich im Rahmen. Das war deutlich. Carl erkannte einen Rausschmiss, wenn er ernst gemeint war.
Wann und warum die Unterhaltung in Aggression umgeschlagen war, konnte er nicht mehr nachvollziehen. Lag es an ihm? An ihr? War es das Thema selbst, das keine sachliche Auseinandersetzung zuließ? Carl war immer davon ausgegangen, dass Kirby Gordon nur als der verlängerte Arm ihrer Schwester fungierte und dafür sorgte, dass Shannon ihm auch über den Tod hinaus das Recht auf seine Tochter verweigerte.
Wenn aber das, was sie sagte, stimmte, wenn sie gar nicht gewusst hatte, wer Jodies
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