BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
ausgebreitet. Die Aufmerksamkeit des Mannes, der sich Smith nannte, war jedoch weniger auf die Papiere als vielmehr auf die Bühne gerichtet.
„Junge, die kann vielleicht singen“, sagte er mehr zu sich selbst. „Und wie sie sich bewegt …“
„Ich habe auch Augen im Kopf“, bemerkte Carl ungehalten. „Erzählen Sie mir nicht, was ich selbst sehen kann, sondern was ich noch nicht über die Frau weiß.“
„Da gibt es nicht viel zu erzählen.“
„Ich frage mich, was mit euch Detektiven los ist.“
Smith hob abwehrend die Hand. „Lassen Sie Ihren Frust nicht an mir aus, Sir. Was kann ich dafür, dass mein Vorgänger Sie gelinkt hat? Ich habe das Mädchen aufgespürt, während dieser Sawyer nicht einmal ihren Namen herausfinden konnte.“
Äußerst ungern fühlte Carl sich daran erinnert, wie viel Geld, vor allem aber wie viel Zeit er durch Sawyers Unfähigkeit verloren hatte. Aber er hatte seine Lektion gelernt. Blindes Vertrauen zahlte sich nicht aus.
„Ihre Frau, ich meine Ihre verstorbene Frau, hat ihre Spuren gut verwischt. Sie wusste, dass Sie hinter ihr her sein würden, und sie hat nichts unversucht gelassen, uns in die Irre zu führen. Was nun die Süße da betrifft …“ Er wies mit dem Kinn auf die Bühne. „Nun, Sie haben mich engagiert, damit ich Ihr Kind finde, und nicht, um Kirby Gordons Lebenslauf bis zur Wiege zurückzuverfolgen. Ich würde es natürlich mit Vergnügen tun, wenn Sie mir den Auftrag dazu erteilen.“
„Schon gut. Geben Sie mir, was Sie haben.“
Smith fächerte die Blätter auf, die vor ihm auf dem Tisch lagen, und zog nach längerem Suchen ein paar Seiten hervor. „Also, ich habe mit dem Barkeeper gesprochen, der wiederum mit dem Gitarristen befreundet ist. Das Mädchen neben Kirby heißt Susie, und Susie hat eine Zeit lang zur Untermiete bei der Schwester Ihrer Frau gewohnt.“ Er machte eine Pause, um sich eine Zigarette anzuzünden. Nach dem ersten Zug fuhr er fort: „Kirby Gordon. Man wird sich ihren Namen merken müssen. Sie ist diszipliniert und talentiert, und ich wette, sie macht ihren Weg.“
Carl nahm einen Schluck aus seinem Glas und lehnte sich zurück. Kirby hatte ihn noch nicht bemerkt. Vielleicht, weil die schummrige Bar vom Rauch der Zigaretten so dunstig war wie ein Londoner Hafen im Nebel, vielleicht aber auch, weil die Lichter der Bühnenscheinwerfer sie blendeten. Möglicherweise nahm sie überhaupt nichts von ihrer Umwelt wahr, so versunken schien sie in ihre Arbeit.
Carl kannte diese besessene Hingabe. Er hatte sie bei seiner Mutter erlebt, der eine Gesangskarriere wichtiger gewesen war als ihr einziger Sohn. Er hatte sie bei Shannon erlebt, die sich mehr für den Erhalt ihrer makellosen Figur interessierte als für die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes.
Kirby schien alles um sich herum vergessen zu haben. Sie hielt das Mikrofon in der Hand und bewegte sich geschmeidig wie eine Katze auf den Flügel zu. Ihre verführerische Stimme hatte einen matten, warmen, in den Tiefen beinahe heiseren Klang, und ihr Körper steckte in einem kurzen, eng anliegenden schwarzen Kleid, das der Fantasie des Betrachters nicht mehr allzu viel Spielraum ließ. Das dunkelhaarige Mädchen neben ihr auf der Bühne trug ein ähnlich freizügiges Kleid, und dennoch war es Kirby, die die Blicke der Männer auf sich zog.
Carl trank noch einen Schluck von seinem Whisky. „Ist das alles, Smith? Mehr haben Sie nicht herausgefunden?“
„Bis jetzt ja. Aber wenn Sie wollen, werde ich mich noch etwas eingehender mit der Sache beschäftigen. Sie wissen schon, was ich meine.“
„Das wird nicht nötig sein.“ Den Scheck, den er aus seiner Brusttasche zog, hatte Carl bereits ausgeschrieben. „Hier, nehmen Sie, Ich denke, damit sind wir quitt.“
Smith betrachtete den Scheck und beäugte seinen Auftraggeber von der Seite, wobei ihm ein leiser Pfiff entfuhr. „Ich glaube, ich verstehe. Sie sind selbst hinter dem Mädchen her, stimmt’s?“
Carl fühlte sich ertappt. „Wie kommen Sie darauf?“, versetzte er barsch und schob sein Glas beiseite. Er hatte, seit Shannon ihn verlassen hatte, keine Frau mehr begehrt. Nicht etwa aus Loyalität zu ihr, sondern einfach, weil keine sein Verlangen geweckt hatte. Und nun war es ausgerechnet ihre Schwester, an die er, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, öfter denken musste, als gut für ihn gewesen wäre.
„Wie ich darauf komme? Lieber Mann, das steht Ihnen im Gesicht geschrieben. Ich kann’s ja verstehen, und wer
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