BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
Mutter war? Die Zweifel an ihrer persönlichen Integrität schmälerten jedoch das Bedürfnis, sie zu trösten, nicht. Wahrscheinlich waren es nur Schuldgefühle. Eine andere Erklärung konnte Carl dafür nicht finden.
„Selbst wenn sie mir zugesprochen wird, können Sie sie jederzeit besuchen. Sie werden weiterhin ein Teil ihres Lebens sein, Kirby.“
„Das würden Sie sowieso nicht verhindern können“, versetzte Kirby und ging an ihm vorbei zum Kühlschrank.
Aus einem Impuls heraus griff Carl nach ihrem Arm und zog sie näher zu sich heran. Er sah sie lange fragend an, und sie erwiderte seinen Blick, stumm und ausdruckslos. Wenn er jedoch den Kopf nur einen Zentimeter geneigt und sie ihr Kinn ein wenig angehoben hätte, hätten sich ihre Lippen berührt.
Ihre Lider zuckten, und er sah, dass ihre Wimpern feucht waren. Er konnte den Wunsch, sie zu küssen, kaum noch unterdrücken. Ein einziges Mal, und es wäre vielleicht vorbei. Nur müsste sie den ersten Schritt tun, damit er auch sicher sein konnte, dass sie ebenso empfand wie er.
Er hielt Kirby so fest, dass ihre Brüste sich gegen seinen Oberkörper pressten, und unwillkürlich stellte er sich vor, wie es sein würde, ihre nackte Haut zu streicheln, ihren Duft einzusaugen und …
„Hören Sie auf!“, sagte Kirby und befreite sich aus seinen Armen. „Ich möchte so etwas gar nicht erst anfangen. Ich bin bereit, Ihnen alles zu zeigen, was Sie brauchen, um ein guter Vater zu sein. Ich erkläre Ihnen, was Jodie mag und was sie nicht mag, aber ich werde Ihnen nicht gestatten, mir nahezukommen. Haben Sie mich verstanden?“
„Vollkommen.“
„Das klingt mir ein bisschen halbherzig. Ich meine es ernst, Carl.“
„Schon gut, ich ja auch.“ Besonders überzeugt war er jedoch nicht. Er hatte eher das Gefühl, dass es nicht lange dauern würde, bis er wieder in Versuchung geraten würde. Trotzdem verstand er sie. Es war ihr gutes Recht, ihn auf Abstand zu halten, und er selbst täte gut daran, sich auf seine Tochter zu konzentrieren.
Abgesehen davon gab es keinen Grund, die Dinge zu überstürzen. Wie Kirby schon gesagt hatte, würde nichts und niemand sie davon abhalten, Jodie regelmäßig zu besuchen. Solange sie am Leben seiner Tochter teilhatte, würde sie auch ein Teil seines Lebens sein. Im Grunde hatte er sie genau da, wo er sie haben wollte, ob ihr das nun gefiel oder nicht. Eines Tages würde er vielleicht in der Lage sein, Kirby Gordon vorurteilslos zu begegnen, und dann … Wer weiß, was dann geschehen würde.
„Ein Hühnchensandwich, eine kleine Portion Pommes frites und eine Cola“, sagte Carl und stellte das Tablett vor Kirby auf den Tisch. Er schreckte nicht davor zurück, ihr eine Fritte zu stibitzen.
„Hey!“, rief sie und gab ihm einen Klaps auf die Hand. Er lachte, und dieses ansteckende, herzliche Lachen kam ihr schon nach einer Woche sehr vertraut vor. Sie hasste sich dafür, aber sie hörte es gern. Er war guter Dinge, während Kirby wusste, dass ihr die Zeit mit Jodie zwischen den Fingern zerrann.
An diesem Abend trug er weiße Jeans und ein kurzärmeliges dunkelgrünes Polohemd, dessen intensive Farbe die goldenen Sprenkel in seinen Augen besonders zur Geltung brachte. Doch nicht nur seine Augen waren faszinierend. In den vergangenen Tagen hatte Kirby mehr von ihm kennengelernt, als gut für sie gewesen wäre.
Es fiel ihr immer schwerer, ihn zu verabscheuen, und das Ärgerlichste an dieser Situation war, dass sie sie selbst heraufbeschworen hatte. Es war ihre Idee gewesen, Carl in ihr Leben zu integrieren, damit er lernen konnte, mit seiner Tochter umzugehen. Jeden Abend Punkt sechs Uhr erschien er in ihrer Wohnung und lernte seine Lektionen in Kinderbetreuung, und er war auf dem besten Wege, genau der Vater zu werden, den Jodie verdiente.
Carl war ein Perfektionist.
In dem Bemühen, alles richtig zu machen, war er von keinem Mann, den Kirby je kennengelernt hatte, zu überbieten. Seine Zuneigung und sein Engagement für das Kind rührten sie mehr, als sie sich eingestehen wollte.
„Deine Mutter hält nicht viel vom Teilen“, meinte er zu Jodie, die in einem Kinderstuhl saß.
Kirby sah ihn ein paar Sekunden lang an und lenkte ihren Blick auf die andere Seite des Raumes.
Deine Mutter …
Es war nicht das erste Mal, dass sie ihn das sagen hörte, wenn er zu Jodie über sie, Kirby, sprach. Und jedes Mal löste diese Formulierung zwiespältige Gefühle in ihr aus. Es freute sie, dass er sie als die Mutter des Kindes
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