BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
es tat, und als hätte ein seltsamer Zauber sie in Stein verwandelt, stand Kirby reglos da und sah zu, wie Carl das Kind in den Wagen setzte und ihm die Sicherheitsgurte anlegte. Wenn er nur nicht merkte, was er mit diesem Kuss ausgelöst hatte.
„Kommen Sie“, sagte er und legte ihr die Hand auf die Schulter, als wolle er sie wecken. „Wir fahren.“
Sie sah ihn an, als kehre sie aus einem wunderschönen Traum widerstrebend zurück in die nüchterne Realität.
„Es tut mir leid“, hörte sie ihn sagen. „Ich hätte das nicht tun dürfen.“
Seine Worte waren nur das Echo der Botschaft, die Kirbys Vernunft ständig wiederholte. Es war einfach nicht richtig, ihn an sich heranzulassen. Sie wandte sich ab und stieg wortlos in den Wagen.
Carl setzte sich neben sie auf den Fahrersitz und umklammerte das Lenkrad, als suche er irgendwo Halt. „Ich weiß, es ist schlimm für Sie, Kirby. Ich weiß auch, wie sehr Sie Jodie lieben, und ich wünschte, ich könnte verhindern, dass Ihnen Schmerz zugefügt wird. Die unbarmherzige Wahrheit aber ist, dass ich es nicht vermeiden kann. Jodie ist meine Tochter, und ich will, dass sie bei mir aufwächst.“
Sie hatte ihr Gesicht abgewandt und starrte aus dem Fenster, um ihre Tränen zu verbergen.
„Sehen Sie mich an.“ Er umfasste ihr Kinn und drehte sanft ihren Kopf in seine Richtung. „Ich verspreche Ihnen, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um es Ihnen leichter zu machen. Sie dürfen sie jederzeit besuchen, können bei ihr sein, solange Sie möchten.“
Kirby riss den Kopf herum und trocknete mit dem Handrücken die Tränen, die sein Daumen nicht abgewischt hatte. Mochte er sich noch so einfühlsam und freundlich zeigen, bald würde sie nichts mehr dabei empfinden. In ein paar Tagen würde sie ihn nur noch hassen.
Wie von Furien gejagt stürmte Kirby über die Veranda in das Haus ihrer Tante. „Ich kann es einfach nicht glauben! Ich glaube es einfach nicht!“
Emma vergaß, dass gerade ihre Lieblingsserie im Fernsehen lief, sprang von der Couch und eilte ihrer Nichte entgegen.
„Was ist passiert, Kind? Was kannst du nicht glauben?“
„Er hat mich belogen! Er hat mich eiskalt belogen!“
„Ich nehme an, du sprichst von Mr. Tannon. Was hat er getan?“
„Er hat mir versprochen, ich könne Jodie sehen, wann immer ich will. Aber gerade eben hat Mr. Casey angerufen und mir gesagt, er verweigert mir das Besuchsrecht. Wie kann er mir in die Augen sehen und mich gleichzeitig so hintergehen?“
„Hast du schon mit ihm gesprochen?“
„Nein, aber das werde ich, darauf kannst du dich verlassen. Ach Emma, was soll ich nur tun, wenn es ihm damit ernst ist?“
„Ganz ruhig, mein Kind, lass uns nicht gleich das Schlimmste annehmen. Sprich mit ihm, wenn er heute Abend kommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Jodie von dir fernhalten will. Er ist kein schlechter Mensch.“
Ach nein?, dachte Kirby. Wenn sie sich recht erinnerte, war ihre Tante noch vor ein paar Tagen ganz anderer Meinung gewesen. Wie war es ihm nur gelungen, sie so schnell auf seine Seite zu ziehen? Anscheinend war Emma ein leicht zu gewinnendes Opfer für ihn, der sich wie alle Männer einbildete, mit List und Charme jedes weibliche Wesen umgarnen zu können.
Emma drückte sie auf die Couch und setzte sich ebenfalls. „Denk an das alte Sprichwort ‚Mit Speck fängt man Mäuse.‘“
Kirby blickte ihre Tante an, als sei sie ein Wesen von einem anderen Stern. Sie verstand nicht, was sie ihr sagen wollte; sie wusste nur, dass sie betrogen worden war. Sie hatte Carl Tannon geglaubt, und der Schmerz über diese erneute Täuschung bohrte sich tief in ihre Seele. Dass man ihr die Erlaubnis verweigern könnte, Jodie zu sehen, überschritt ihre Vorstellungskraft. Doch dass Carl sie hintergangen hatte, durfte sie eigentlich nicht erstaunen, denn es war nicht das erste Mal, dass ein Mann sie verletzte. Warum tat es ausgerechnet bei diesem nur so weh?
„Tut mir leid, ich komme ein bisschen später.“ Kirby stand am Fenster und hatte sich nicht einmal umgedreht, als Carl das Haus betrat. Er hätte sie gern zur Begrüßung in den Arm genommen, doch er hielt sich zurück, weil er die Grenzen, die sie zog, respektierte. Täte er es nicht, würde er sie vermutlich in die Defensive treiben und sie ganz und gar verlieren.
„Ich habe uns bei dem Chinesen an der Ecke etwas zu essen besorgt.“
„Mir ist der Appetit vergangen.“
Sie drehte sich zu ihm um, und er sah sofort, dass etwas nicht
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