BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
Gesangskarriere vorantreiben?“
„Das ist es also. Sie haben etwas gegen meinen Beruf.“
„Nein, es ist nicht der Beruf, es sind die Prioritäten. Ich glaube, wir haben bereits darüber gesprochen.“
„Und ich glaube, dass Sie mich nicht gut genug kennen, um sich ein Urteil über meine Prioritäten anmaßen zu können. Was wollen Sie von mir? Wollen Sie, dass ich meinen Beruf aufgebe? Sind Sie ein vernagelter Chauvinist, der die mittelalterliche Ansicht vertritt, eine Frau habe kein Recht auf ein eigenes Leben, wenn sie erst einmal Kinder hat?“
„Nein, aber ich möchte vermeiden, dass meine Tochter Nachteile dadurch hat.“
„Dann haben Sie also den Eindruck, ich vernachlässige sie? Sieht das Kind so aus, als sei es emotional verwaist?“
„Ich denke, wir sollten das Thema fallen lassen. Es gibt ohnehin keine Diskussion darüber.“
„Eins möchte ich aber gerne noch wissen: Werden Sie von Donnerstag an Ihren Beruf aufgeben?“
Er atmete tief ein und ging mit großen Schritten durch das Zimmer. Kirby hatte ihn an einem schwachen Punkt getroffen, und das erfüllte sie mit Genugtuung. Offenbar hatte er sich noch gar nicht mit der Frage beschäftigt, wer sich um die Kleine kümmern sollte. Ein Kindermädchen vielleicht? Ein wildfremdes Kindermädchen für ihre kleine Jodie?
Er zog die Hände aus den Taschen und hielt sie schützend hoch, als wolle er sich gegen einen körperlichen Angriff wehren. „Ich habe keine Lust, das jetzt zu diskutieren.“
Er, der bis jetzt noch nie um eine Antwort verlegen war, musste an diesem Punkt kapitulieren. Natürlich hatte Kirby ihrer Angst und dem angestauten Zorn noch nicht gebührend Luft gemacht, doch die Schwäche, die ihr Gegner zeigte, gab ihr genug Überlegenheit, um ihre Taktik zu variieren. „Mit Speck fängt man Mäuse“, hatte Emma gesagt, und allmählich begann Kirby zu begreifen, was sie damit meinte.
Ganz ruhig, sagte sie sich und zählte im Geist bis zehn. Dann ging sie hinüber in die Küche und begann, das Geschirr vom Tisch in die Spüle zu tragen. Carl Tannon hielt die Fäden in der Hand, und ob es ihr nun schmeckte oder nicht, sie war auf seine Gnade angewiesen. Er war in der Lage, Jodie von ihr fernzuhalten, und wenn sie ihn weiter provozierte, würde er es aus Trotz vielleicht auch tun.
„Wo ist Jodie jetzt?“
„Bei Emma.“
„Dann hole ich sie.“
„Carl?“
Er blieb stehen und warf ihr einen Blick zu, der unmissverständlich sagte: Keine Diskussionen mehr.
„Ich möchte Sie nicht in Verlegenheit bringen, aber die Frage beschäftigt mich sehr. Wer wird sich um Jodie kümmern, wenn Sie nicht zu Hause sind, um sie zu versorgen?“
Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Über dieses Problem wollte ich eigentlich heute Abend mit Ihnen sprechen.“
„Wirklich?“ Ein Funken Hoffnung entzündete sich in Kirbys Innerem. Vielleicht war das die Lösung aller Probleme. Vielleicht wollte er sie bitten, Jodies Kindermädchen zu werden. Sie würde mit dem Singen aufhören und wieder Klavierstunden geben. Möglicherweise hatte Emma doch recht, und sie sollte Carl Tannon nicht voreilig verdammen.
„Ich hatte heute viele Vorstellungsgespräche. Drei Frauen habe ich in die engere Wahl gezogen. Ihre Zeugnisse sind ausgezeichnet, und sie würden sich alle drei als Kindermädchen eignen. Ich wollte Sie bitten, mir bei der Entscheidung behilflich zu sein.“
Carl Tannon klopfte an die Tür und wartete. Kirbys Wagen parkte an der Auffahrt, sie war also zu Hause. Nun, da der Tag gekommen war, an dem er seine Tochter zu sich nehmen durfte, wurde er von Ängsten und Zweifeln geplagt. Was, wenn Kirby das Kind genommen hatte und irgendwo untergetaucht war? Er hob die Hand und klopfte noch einmal. Die Tür gab nach und öffnete sich. Er hatte Kirby seit Montag nicht mehr gesehen, seit dem Tag, an dem er sie gebeten hatte, mit ihm zusammen ein Kindermädchen für Jodie auszusuchen.
„Ich brauche Zeit zum Nachdenken“, hatte sie gesagt. „Bitte lassen Sie mich bis Donnerstag in Ruhe.“
Er hatte es ihr versprochen, weil er sie verstand und selbst ein paar Tage Zeit brauchte, um die Veränderungen, die sich in seinem Leben anbahnten, zu verarbeiten. So vieles war geschehen, das sein Leben von Grund auf verändern würde. Er war erst verlassen und dann Witwer geworden. Er hatte seine Tochter gesucht und endlich gefunden, und er hatte entdeckt, was es bedeutete, Vater zu sein. Das alles war mit einer derartigen Geschwindigkeit über
Weitere Kostenlose Bücher