Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
Lieblinge.“ Vor dem vorletzten Käfig blieb die Frau stehen. „Die ‚niedliche‘ Abteilung.“
Hinreißende Mischlingswelpen rangelten tollpatschig miteinander. Jetzt musste sie sich nur noch einen aussuchen …
Zufällig fiel ihr Blick in den letzten Zwinger. Nina erstarrte.
Eine unattraktive Mischung aus Beagle und Basset – viel zu groß für ihr Apartment und viel zu trübsinnig für ihren angeschlagenen Gemütszustand – starrte sie an, ohne zu bellen, ohne jede Regung.
Aus unerfindlichen Gründen erinnerte sie dieses melancholische Mini-Monster mit seinen riesigen Tränensäcken, den eingesunkenen Schultern und dem braun-weiß gesprenkelten Fell an ihren Großonkel Fred.
„Na, mein Kleiner.“ Der Hund hob kaum merklich den Kopf. Durch die Käfiggitter kraulte Nina ihm die Ohren. „Was ist los mit dir?“
Die Frau überprüfte die Karte an der Zwingertür. „Vielleicht ist er hellseherisch veranlagt. Heute ist sein letzter Tag.“
„Sie meinen …“
„Genau.“ Sie fuhr mit der Handkante ihre Kehle entlang.
Nina sah den Hund an. Der Hund sah Nina an, den Tod in den Augen.
Hilfe!, dachte sie. Sie konnte diesen Hund nicht gebrauchen! Er war zu groß! Er war zu alt! Er war zu depressiv! Selbst an seinem besten Tag sah dieser hässliche Bassetmischling aus wie ein professioneller Trauerkloß. Außerdem war er kein Welpe mehr.
Eine Entscheidung, die der Hund trübsinnig zur Kenntnis nahm. Als Nina einen Schritt zurücktrat, sank sein Kopf herab, bis die langen Ohren den Boden berührten. Resigniert fand er sich ab mit dem kalten, harten Betonboden, der Tatsache, dass niemand ihn liebte, und der sicheren Erwartung des Todes im Morgengrauen.
Keine Frage: Dieser Hund ahnte sein drohendes Schicksal.
Sie ertrug es nicht länger. „Ich nehme ihn.“
Der Frau stand vor Verblüffung der Mund offen.„Das verstehen Sie unter niedlich?“
„Ich könnte nie wieder ruhig schlafen, wenn ich wüsste, dass sein Leben in meinen Händen lag.“ Nina ging in die Knie. „Es ist alles okay, Fred. Mach dir keine Sorgen.“
Fred hob seine schlaffen Augenlider. Sein Interesse hielt sich in Grenzen.
„Du musst nicht gleich übersprudeln vor Freude. Es war mir ein Vergnügen.“ Nina folgte der Frau den Gang hinunter. An der Eisentür drehte sie sich um. Fred tappte nach vorn und schob seine Nase durch die Gitterstäbe. „Nur keine Panik, Fred. Sobald ich die Formalitäten erledigt habe, befreie ich dich aus diesem Kerker.“
Unbeeindruckt trottete Fred zurück in die Tiefen seines Gefängnisses.
„Oh ja, du wirst mich wirklich aufheitern.“ Kopfschüttelnd machte sich Nina an die Unterzeichnung der nötigen Papiere.
Auch als sich rasselnd die Zwingertür öffnete, reagierte Fred eher gelassen auf den Umschwung der Ereignisse. „Du stinkst, Fred.“ Ungeachtet ihres frisch gereinigten Seidenkostüms und trotz seiner unglaublichen Duftwolke drückte Nina ihren ebenso schwermütigen wie schwergewichtigen Vierbeiner an sich. „Und du wiegst eine Tonne.“ Er war unförmig wie ein Sack Kartoffeln. Der Hauptteil seines Gewichts konzentrierte sich auf sein hinteres Ende, was ihm ein enormes Gefälle verlieh. „Ich habe dir das Leben gerettet, Fred“, flüsterte Nina ihm ins Ohr. Leicht zuckte er zusammen, ansonsten ließ seine Begeisterung erheblich zu wünschen übrig.
Wahrscheinlich war er es einfach nicht gewohnt, wie ein sperriges Paket behandelt zu werden. „Eigentlich hatte ich vor, mir einen Welpen anzuschaffen“, keuchte Nina, balancierte ihn unbeholfen auf einer Hüfte und stieß mit der anderen die Tür ihres weißen Kleinwagens auf. „Eine Mischung aus Basset, Beagle und Bleifass war nicht eingeplant.“ Wenig elegant wuchtete sie ihn auf den Sitz, schlug die Tür zu und lehnte sich erschöpft an den Wagen. Drinnen putzte Fred seine feuchte Nase am Seitenfenster ab.
„Sehr schön, Fred! Fühl dich ganz wie zu Hause!“
Kaum saß sie hinter dem Steuer, sprang Fred in Erwartung einer Spazierfahrt am Fenster hoch und verlängerte seine Schmierspur quer über die Scheibe. Nina dachte mit Wehmut an die quirligen Welpen. „Fred, du machst mich krank!“ Ob es half, wenn sie das Beifahrerfenster öffnete? „Spring bloß nicht raus. Dein Leben hat gerade einen drastischen Aufschwung genommen!“
Beim Klang ihrer Stimme drehte Fred den Kopf. Er war wirklich ein süßer Hund. Natürlich überschlug er sich nicht vor Begeisterung. In seiner Situation wäre sie ebenfalls vorsichtig. Womöglich
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